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Die nationalsozialistisch orientierten Front-Organisationen in der Schweiz 1930-1957

13. Bünde von nationalsozialistisch orientierten Auslandschweizern in Deutschland (Drittes Reich)

Bund der Schweizer in Grossdeutschland (BSG)

von Michael Palomino (1998 / 2005 / 2010)


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aus: Walter Wolf: Faschismus in der Schweiz. Die Geschichte der Frontenbewegung in der deutschen Schweiz 1930-1945. Flamberg-Verlag Zürich 1969.


Bund der Schweizer in Grossdeutschland BSG unter Franz Burri (1940-

Der "Bund der Schweizer in Grossdeutschland wurde im Juni 1940 in Stuttgart von Franz Burri gegründet, der früher als Arzt in Luzern tätig war. Ab seiner Übersiedlung nach Nazi-Deutschland war er SS-Hauptamt tätig. Der BSG hatte eine eigene Fahne, ein schwarzes Hakenkreuz auf braunem Grund. Es bestanden Verbindungen zur "Nationalen Front", zum "Bund treuer Eidgenossen" BTE, zur ESAP, zum NBS, zu Dr. Hügel in Stuttgart, sowie zu Dr. Ashton vom deutschen Konsulat in Zürich.

Führende Mitglieder im "Bund der Schweizer in Grossdeutschland (BSG) sind Schaeppi, Zander, Führer der ehemaligen deutschen "Nationalen Front" in Deutschland, sowie ein Enkel von Hermann Greulich.

Burri ist die oberste Instanz, regelt den Amtsverkehr, den Geldverkehr etc., wird aber bald verdrängt. Im Mitgliedsbuch steht ein doppeltes Bekenntnis zur Weltanschauung Adolf Hitlers. Das Hakenkreuz ist auf dem Buchdeckel (S.89). Fahnenehrungen mit Hitlergruss sind Standard. Gelder kommen
-- vom Volksbund für das Deutschtum im Ausland
-- vom SS-Hauptamt
-- vom NS-Propagandaministerium Berlin.

Gleichzeitig ist der BSG dem SS-Hauptamt monatlich Rechenschaft schuldig (S.90).

Die Politik ist durch verbindliche "Literatur" abgesichert:
-- Hitler: "Mein Kampf"
-- Zander: "Eidgenossenschaft und Reich"
-- Oehler: "Nationale Hefte"
-- Rundschreiben des BSG.

Ausserdem wird der gesamte Schriftverkehr von der Gestapo zensiert. Ziel ist es, eine Kerntruppe von Nazi-Schweizern in Deutschland zu bilden. Die Schweiz soll spätestens nach dem "Endsieg" "eingemeindet" werden, wobei der "Führer" dies allein bestimmt (S.90).

Die Ministerliste für eine nazistische Schweiz - das "Panoramaheim"
Für die "Eingemeindung" wird eine Ministerliste für eine zukünftige schweizer Nazi-Regierung vorbereitet: Nazi-Minister sollen werden: Zander, Wechlin, Max Leo Keller, Ex-Oberst Gustav Däniker. Die schweizer Nazi-Regierung soll auch gegen den Volkswillen installiert werden. Damit ist der Landesverrat vollzogen.

Die Gruppe betreibt im Spionagezentrum "Panoramaheim" in Stuttgart mit einem militärischen Nachrichtendienst gegen die Schweiz. Das "Panoramaheim" fungiert auch als Auffanglager für nazistische schweizer Deserteure, die vor einer Strafe flüchten, geleitet von Schaeppi und Hügel (S.90).

Die vorbereitete Teilnahme an der Besetzung der Schweiz
Die Aktion "S", der Angriff gegen die Schweiz, ist beim BSG vorbereitet. Es sind Listen vorbereitet, welche "Reichsfeinde" bei einer NS-Invasion der Schweiz umgebracht bzw. "vernichtet" weden sollen. Unter dem BSG werden Nazi-schweizerische Truppenteile aufgestellt, um die Schweiz nazistisch zu besetzen, z.B. die "Schweizer Sturmbannen", die der Waffen-SS Soldaten zuführen sollten. Es ist ein "Klub der Vorbestraften", eine Art Fremdenlegion mit dem Beinamen "Himmelfahrtskommando" (S.92).

März 1941
Schaeppi tritt in Prag als sechster Schweizer der Waffen-SS bei und dient als Kriegsberichterstatter an der Front (S.92). Gleichzeitig bittet Zander den Bundesrat um eine Bewilligung für die Freiwilligenwerbung in der Schweiz für den Russlandfeldzug und unterstützt damit Burri / Leonhardt (S.97).

1946 kommt es zum Prozess gegen den BSG in der Schweiz mit 54 Angeklagten, mit Verurteilungen
-- wegen "Angriff auf die Unabhängigkeit der Eidgenossenschaft
-- wegen politischem und militärischem Nachrichtendienst
-- wegen Leistung fremden Militärdienstes oder wegen Anwerbung zu fremdem Militärdienst.

Die Strafen sind 6 Monate Gefängnis bis zu einmal 6 Jahre Zuchthaus (S.93).

In Stichworten:

Bund der Schweizer in Grossdeutschland BSG unter Franz Burri (1940-
Gründung im Juni 1940 in Stuttgart von Franz Burri, früher Arzt in Luzern, jetzt im SS-Hauptamt tätig
Fahne: schwarzes Hakenkreuz auf braunem Grund
Verbindungen zur Nationalen Front, zum Bund treuer Eidgenossen BTE, zur ESAP, zum NBS, zu Dr. Hügel in Stuttgart, zu Dr. Ashton vom deutschen Konsulat in Zürich.

Führende Mitglieder Schaeppi, Zander, sowie ein Enkel von Hermann Greulich.

Burri ist die oberste Instanz, regelt den Amtsverkehr, den Geldverkehr etc., wird aber bald verdrängt. Mitgliedsbuch mit doppeltem Bekenntnis zur Weltanschauung Adolf Hitlers. Das Hakenkreuz ist auf dem Buchdeckel (S.89). Fahnenehrungen mit Hitlergrus. Gelder kommen
-- vom Volksbund für das Deutschtum im Ausland
-- vom SS-Hauptamt
-- vom NS-Propagandaministerium Berlin.

Gleichzeitig ist der BSG dem SS-Hauptamt monatlich Rechenschaft schuldig (S.90).

"Literatur": Hitler: "Mein Kampf"; Zander: "Eidgenossenschaft und Reich"; Oehler: "Nationale Hefte"; Rundschreiben des BSG. Zensur des gesamten Schriftverkehrs durch die Gestapo. Der BSG ist in die Vorbereitung der NS-Besetzung der Schweiz eingebunden, die "Eingemeindung" (S.90). Nazi-Ministerliste mit Zander, Wechlin, Max Leo Keller, Ex-Oberst Gustav Däniker, ist Landesverrat - militärischer Nachrichtendienst gegen die Schweiz von "Panoramaheim" in Stuttgart aus, geleitet von Schaeppi und Hügel - "Panoramaheim" ist Zentrum für nazistische schweizer Deserteure (S.90).

Vorbereitete Liste der zu vernichtenden Personen ("Reichsfeinde") im Falle der Schweiz-Besetzung - Aufstellung schweizerischer Truppenteile durch den BSG zur Schweiz-Besetzung (S.92).

März 1941 Beitritt von Schaeppi zur Waffen-SS, ist Kriegsberichterstatter an der Ostfront (S.92) - Zander fordert beim Bundesrat die Freiwilligenwerbung in der Schweiz für den Russlandfeldzug (S.97).

Prozesse 1946 gegen 54 Angeklagte des BSG mit Verurteilungen zw. 6 Monaten Gefängnis bis 6 Jahre Zuchthaus (S.93).

Schweiz und Deutschland 1933-1945 in einem aktenmässig klaren Rahmen dargestellt].


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