aus: Walter Wolf: Faschismus
in der Schweiz. Die Geschichte der Frontenbewegung in der
deutschen Schweiz 1930-1945. Flamberg-Verlag Zürich 1969.
Schweizer Frontisten im Dritten
Reich
Gründungen ab November 1933 in München, Stuttgart, Hamburg,
Berlin, Singen, Mailand (in: NZZ, 4.3.1934). Ab sofort
findet im Bundesrat eine Ausbürgerungsdiskussion statt. Die
nazistischen Schweizer im Ausland halten Reden gegen die
Schweiz, produzieren dabei peinliche Affären, nehmen an
Propagandakursen teil, nehmen an Hitler-Parteitagen teil,
nehmen an 1.Mai-Feiern teil, z.B. in der Ortsgruppe Siblingen.
Die vier Täter des Anschlags auf einen Volksrechts-Redakteur
wandern nach Nazi-Deutschland aus, um einer "sinnlosen
Strafe" wegen eines Kommunisten zu entgehen, und erhalten
Aufnahme in München. Zwei der Täter werden in die SA
aufgenommen.
Es entstehen Querverbindungen der Basler Sektion der
Nationalen Front
-- zum Deutschen Turn- und Sportverein
-- zur NS-Frauenschaft
-- zur Deutschen Arbeiterfront (S.275-281).
Geldquellen
z.B. verwendet für die
"Zionistenprozesse" vom Oktober 1934 und Mai 1935 von der
nationalsozialistischen Organisation "Weltdienst" in Erfurt.
Die Nationale Front richtet Bittbriefe an den "Weltdienst"
mit der Begründung, die Nationale Front würde in erster
Linie für Deutschland kämpfen. Es erfolgen verdeckte
Überweisungen über den Leonhardtschen "Volksbund"
(S.282-289).
Eisenegger (Gauleiter der
Nationalen Front in Lausanne) richtet einen Bittbrief an den
"Weltdienst" mit Bitte um Aufheben der Sperre seiner
RM-Guthaben. Als der Brief publik wird, wendet sich fast
alle welsche Anhängerschaft von ihm ab. Der "Front National"
wird eingestellt und wird von der "Union Nationale"
übernommen (S.284-288).
Im November 1937 bei der schweizer Freimaurerinitiative
gegen das Freimaurertum fliessen wieder Unterstützungsgelder
des "Weltdienst" aus Erfurt an die schweizer Front,
mit Propagandamaterial (S.290).
Im Januar 1941 macht Tobler eine Bettelreise zu Dr.
Hügel und zum Propagandaministerium Berlin.
Das Geld wird von Grenzgängern über die Grenze geschmuggelt
(S.291).