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Die Schweiz im Zweiten Weltkrieg
14. Gold - Devisen - weniger Transit - Vorzensur weg - Todesurteile - Bilanzen - Bombardierung von Schaffhausen am 1.4.1944 - Bombardierung von Friedrichshafen am 28.4.1944 - die Schweiz von Januar bis April 1944
Goldbarren in einem Goldlager [5]. Die Schweiz bekommt
zu viel Gold aus dem Dritten Reich...
Bombardierung von Schaffhausen am 1. April 1944, Sicht auf
Schaffhausen mit Rauchwolken, es brennt an mehreren Stellen [8]
von Michael Palomino (1998 / 2004 / 2010)
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Blockiertes schweizer Gold in den "USA" - KZ-Gold in der Schweiz - umgeschmolzenes Gold - schweizer Franken auch in den "USA" - der Devisenhandel - weitere Einschränkungen im Transit - Aufheben der Vorzensur - gesetzwidrige Todesurteile auch noch 1944aus:
-- Hauptquelle: Markus Heiniger: Dreizehn Gründe. Warum die Schweiz im Zweiten Weltkrieg nicht erobert wurde, Limmat-Verlag, Zürich 1989
-- Webseiten
Alfred Hirs, Portrait [2], einer der Direktoren der Schweizerischen Nationalbank 1942-1947
Ernst Weber, Portrait [3], einer der Direktoren der Schweizerischen Nationalbank 1942-1947
Schweizerische Nationalbank, Schriftzug mit Löwe [1]. Hirs und Weber wollen weiter Gold vom Dritten Reich annehmen, vielleicht in der Hoffnung auf eine Kriegswende mit Raketen und Düsenflugis...
Die amerikanische Diplomatie protestiert ab 1944 heftig gegen die schweizerische deutschfreundliche und kriegstreibende Politik, denn die Schweiz komme dem Reich in Finanzangelegenheiten mehr entgegen als den Alliierten. Die "USA" bezahle in Dollar oder Gold, das zwar bis zur Aufgabe der Dienste für die Nazis in den "USA"blockiert sei. Vom Reich aber würde die Schweiz doch nur leere Versprechungen erhalten. Die schweizer Bankiers und die antisemitischen Führer der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Hirs und Weber, sind anderer Ansicht. Sie nehmen lieber deutsches Raubgold an, auch wenn sich darin KZ-Gold befinden sollte und lehnen die amerikanischen Forderungen ab.
Direktoriumspräsident Weber droht im März 1944 sogar mit seinem Rücktritt. Schliesslich springt die Bundeskasse ein und tauscht monatlich 8,25 Millionen Franken gegen amerikanisches Gold ein (S.133).[204] Die Alliierten erwerben damit Schweizer Franken, um auch ihre Spionage und Diplomateneinsätze mit freien Devisen bezahlen zu können (S.124).
Die SNB verlangt ab 1944 Ursprungszertifikate im Goldhandel. Es ist eine Handlung der Schönfärberei, denn Gold kann problemlos umgeschmolzen werden. So ist jede Falschdatierung machbar (S.120).
Goldschmelze [4]. Gold kann man problemlos umschmelzen und neu datieren.
Die schweizerische Goldschmelze ist in Le Locle die Firma Metalor seit 1918 [web02]. Das Dritte Reich verfügt also sicher auch über die Technologie des Goldschmelzens, wenn die Schweiz seit 1918 eine solche Goldschmelze hat...
Die eingeführten Mengen Gold aus dem Reich übersteigen derweil die Vorkriegsbestände um ein Vielfaches. Trotz dieses Umstandes und aller Warnungen der Alliierten können die Antisemiten der Nationalbank, Hirs und Weber, vom Goldgeschäft mit Hitler-Deutschland immer noch nicht Abstand nehmen (S.120).
Goldbarren in einem Goldlager [5]. Die Schweiz bekommt zu viel Gold aus dem Dritten Reich...
Man könnte meinen, dies sei ein "Luxusproblem", ist es aber nicht, denn für das Gold haben schweizer Arbeiter und Arbeitterinnen geschuftet, und diese Arbeiter und Arbeiterinnen bekommen kaum eine Lohnerhöhung, um die Inflation tief zu halten. Dagegen steigen die Lebensmittelpreise wieder, war nicht so stark wie während des Ersten Weltkriegs, aber die Preise steigen. Den schweizer Industriellen ist das "nicht so wichtig"...
Und da ist noch eine andere Sache: Das Dritte Reich hat die "USA" nie angegriffen, aber die "US"-Bomber zerstören massenweise deutsche Städte. Wieso soll man den Amis da Folge leisten, wenn die Amis deutsche Städte reihenweise komplett zerstören und die Wehrmacht weiter von den "USA" unterstützt wird? In den zerstörten Städten sind nicht nur ehemalige jüdische Immobilienbesitz, den man nach dem Krieg wieder zurückgeben könnte, sondern vielleicht ist da auch schweizer Immobilienbesitz, die unter "amerikanischen" Bomben im Feuersturm in Schutt und Asche sinken...Auch Forderungen nach der Einschränkung des schweizer Devisenhandels werden immer wieder laut und von den schweizer Bankiers regelmässig abgelehnt. Falschgeld und gestohlenes Geld aus Konzentrationslagern kann somit weiter gewaschen werden. Die Alliierten profitieren aber manchmal auch selbst vom freien Devisenhandel, indem z.B. französische Devisen für die Résistance eingekauft werden. Die SNB kann sich mit Plänen zur Einschränkung des Devisenhandels bei der Bankiervereinigung nicht durchsetzen, die scheinbar sehr davon profitieren (S.133).[205]
Im März 1944 wird im Transit neu die Durchfuhr von Waren mit "militärischer Verwendungsmöglichkeit" kontingentiert (S.62).[206] Die Vorzensur für die Zeitschrift "Neue Wege" wird 1944 aufgehoben (S.223).
Gleichsam kommt es auch 1944 noch zu acht Todesurteilen, wovon vier vollstreckt werden, obwohl das Reich einer Niederlage entgegengeht und mehr und mehr von der Schweiz abhängig wird. Von einer Bedrohung der Schweiz als Voraussetzung für ein Todesurteil kann schon gar keine Rede mehr sein (S.231).[207]
Vollstrecktes Todesurteil gegen Major Hans Pfister
Offizierssäbel, hier ein österreichisches Exemplar [6]. In der Schweiz wird am 3.3.1944 ein schweizer Offizier (Hans Pfister) hingerichtet, weil dieser scheinbar die Nerven verloren hatte und versucht hatte, General zu spielen und die Schweiz an das Dritte Reich zu "übergeben", damit die Schweiz "heil" bleibe. Dabei hat der Offizier genau das Falsche getan, denn nach einer "Übergabe" der Schweiz an das Dritte Reich wäre die Schweiz ja aufgelöst worden und die sprachregionen den Nachbarn zugeschlagen worden. Statt in der geschlossenen Psychiatrie landet der Offizier nun vor der Kugel. Vor der Exekution wird der Offizier noch degradiert. Unter anderem wird ihm auch der Säbel abgenommen. Folgender Landesverräter sitzt in der Haftanstalt von Regensdorf und das Todesurteil wird im März 1944 in einer Kiesgrube in einem Wald am Katzensee bei Zürich vollstreckt:
Pfister, Hans, Major, Offizier, geboren 9. 5. 96, Sumiswald, Bern, Eintritt: 3. 3. 1944, Erschossen: 30. 3. 44 [web01]
Die Vergehen von Major Hans Pfister
Hans Pfister, Major im Generalstab in Interlaken,
-- wollte die Schweiz Hitler "übergeben", damit sie nicht zerstört würde
-- seine Post wird abgefangen, er wird am 6. Januar 1944 verhaftet und vom militärischen Untersuchungsrichter verhört
-- beim Verhör streitet Pfister zuerst alles ab, legt aber am Ende des Verhörs doch ein Geständnis ab
-- er hat einen deutschen Angriff mit möglichst wenig Blutvergiessen beenden wollen und wollte der deutschen Seite klarmachen, wie gut die Landesverteidigung aufgebaut sei
-- Pfister versuchte, den deutschen NS-Agenten einen schweizerischen Aufmarschplan zu übergeben, womit er die gesamte Schweiz in Gefahr gebracht hätte (Grund für das Todesurteil).
Die Urteilsbegründung mit dem Todesurteil wird auch damit begründet, dass Pfister ein "Offizier" sei und seinen Offizierseid gebrochen habe. Ausserdem sei Pfister seines Grades unwürdig und müsse degradiert werden.
Am Tag der Erschiessung wird Pfister degradiert (als "Nebenstrafe") und es werden ihm seine Insignien abgenommen (Abzeichen, Säbel, Gurt, Schuhbändel), und er wird in einem gedeckten Lastwagen in die Kiesgrube gefahren. In der Kiesgrube taucht plötzlich seine Frau auf, die ihn bewahren will, aber sie wird weggebracht. Kurz vor der Erschiessung werden Pfister auch noch die Metallknöpfe seiner Uniform abgeschnitten, um Querschläger zu vermeiden. Der Oberaufseher des Gefängnisses von Regensdorf, Karl Voser, der ausnahmsweise bei der Exekution dabei ist, darf die Knöpfe behalten. 1982 schickt Voser die Knöpfe ans Museum der Haftanstalt Regensdorf [web01].
Handel: Die deutsche Bilanz im Handel mit der Schweiz: das "Memorandum Gäfgen" - die Unmöglichkeit eines Angriffs auf die Schweiz
Am 1. April 1944 erscheint ein geheimes "Memorandum" der "Deutschen Industriekommission" (Diko) des Diko-Vorstehers Major Gäfgen in Bern.
Die Bilanzen:
-- die Schweiz hält den Nord-Süd-Transit trotz den Anforderungen der Alliierten für wichtige Rohstofflieferungen des Reichs an die Republik Saló wie z.B. Kohle und Eisenschrott usw. aufrecht (S.60)[208]
-- die Clearing-Kredite von rund 1 Milliarde Franken gelten weiterhin und unverzinst (S.76)
-- die Transfergarantie der 9-Monate-Frist mit vorgestreckter Bezahlung durch den Bund im Fall der Unfähigkeit des Reichs (S.76-77)
-- die freie Devisenspitze von jährlich durchschnittlich 60 Millionen Schweizer Franken zum Kauf von Rohstoffen wie Wolfram in Spanien und Portugal (S.77)
-- die Schweiz als Golddrehscheibe ist einmalig (S.77)
-- die Schweiz liefert weiter Granaten, Zünderteile, Zahnrad-Hobel- und Schleifmaschinen für die Herstellung von Zahnrädern höchster Präzision für Panzer und Luftwaffenprogramme (Raketen) mit Vermerk "Höchster Engpass in Deutschland."
-- ohne derartige Geräte könnten die erbeuteten russischen Fahrzeuge nicht wieder fahrbar gemacht werden
-- Lieferungen von weiteren hochwertigen Produkten an das Reich: Kugellager, Werkzeugmaschinen, Flugzeugbestandteile, Funkgeräte, Aluminium, Kalidünger und Uhren (S.76)
-- es werden "Weisse-Kohle-Lieferungen" von jährlich 30 Millionen Schweizer Franken an die süddeutsche Industrie und an die Aluminiumindustrie erwähnt (S.77).
Gäfgen befasst sich auch mit den Auswirkungen einer gewaltsamen Konfrontation oder eines Wirtschaftskrieges. Er beschreibt die Konsequenzen klar, die alle zum Nachteil des Reichs ausfallen würden:
-- die Schweiz würde in die Hände der Alliierten getrieben
-- die deutschen Guthaben in der Schweiz würden eingefroren
-- Deviseneinkäufe wären nicht mehr möglich
-- die Schweiz müsste die Devisenbewirtschaftung einführen
-- die Stromlieferungen würden wegfallen
-- der Kredit würde gekündigt und für den geltenden Kredit Zinsen verlangt
-- der Transit nach Oberitalien wäre nicht mehr möglich (S.78).
Gäfgen folgert, dass das Reich kein Interesse an einer Zerstörung der Schweiz haben kann (S.78).
Die schweizer Goldpolitik wird von der Deutschen Industriekommission als "entgegenkommend" und "sehr deutschfreundlich" beurteilt (S.121).
April 1944: Stand des Clearing-Defizits bzw. Schulden des Reichs bei den "neutralen" Staaten:
Türkei: 5,7 Mio. Franken, Schweden 30 Mio., Portugal 31,3 Mio., Spanien 183,2 Mio., Schweiz über 1 Milliarde[209] (S.112-113).[210]
Die "irrtümliche" Bombardierung von Schaffhausen am 1. April 1944
Die "Alliierten" bombardieren weiterhin meistens nur die Städte in Westeuropa und in Deutschland (bei gleichzeitiger Unterstützung der "US"-Industrie für das Dritte Reich). Auch die schweizer Stadt Schaffhausen wird "irrtümlich" bombardiert [web04], von "amerikanischen" Bombern [web05]. Die Eisen- und Stahlwerke "Georg Fischer" in Schaffhausen haben sicher nicht für die Alliierten produziert, sondern eher für die Nazi-Rassisten, deren Herrschaftsbereich ja nur ein paar Kilometer entfernt beginnt. Der Grenz- und Rangierbahnhof für das Dritte Reich ist Singen:
Die alliierten Bomben fordern 40 schweizer Todesopfer und zerstören zahlreiche Häuser und Kunstwerke im Museum zu Allerheiligen [web04]. Besonders getroffen werden das Mühlequartier, das Bahntal, Promenadenstrasse, Beckengässchen, Kreuzung Rheinstrasse / Frauengasse, das Museum Allerheiligen an der Klosterstrasse, und es waren auch Bombenschäden in der Nachbargemeinde Feuerthalen zu verzeichnen [siehe die Webseite des Schaffhauser Stadtarchivs web07].
Die Ostschweiz kann am 28. April 1944 zum Teil die heftige Bombardierung von Friedrichshafen auf der anderen Seite des Bodensees mitverfolgen, wo die gesamte Altstadt niederbrennt. Von den schweizer Ortschaften am Bodensee aus (z.B. Güttingen, Romanshorn, Aarbon, oder von Anhöhen aus) können die Bewohner nicht nur das Bombardement hören, sondern sie können beobachten, wie die Stadt Friedrichshafen zuerst mit Leuchtfallschirmen "beleuchtet" wird und dann zu einer einzigen "grossen Fackel" mutiert [web08].
Die Bombardierung von Friedrichshafen am 28. April 1944 (Feuersturm)
Karte mit Romanshorn, dem Bodensee und Friedrichshafen [21]
Bombardierung von Friedrichshafen am 28.4.1944, Bombennacht, Angriff mit Leuchtfallschirmen etc., Sicht vom Bodensee aus [19]
Bombardierung von Friedrichshafen am 28.4.1944, das Zentum liegt in Ruinen [20]. Hier hat ein Feuersturm stattgefunden, der nichts mehr übrigliess.
Die "Alliierten" fanden das "modern", das Dritte Reich weiterhin mit entscheidendem Kriegsmaterial gegen den Gulag-Kommunismus zu beliefern und gleichzeitig die Städte des Dritten Reichs abzufackeln, damit der Gulag-Kommunismus in Europa vorwärtskommt. Und Hitler fand es "modern", den westlichen Alliierten später den Weg nach Berlin zu versperren und gleichzeitig Raketen V1 und V2 gegen England zu schiessen. Es war ein perverses Kriegsspiel, von Hitler und Englands Harris und den "USA" gut organisiert, mit pubertärer Freude am Feuerchen, mit Zerstörungslust und Mörderwahn auf beiden Seiten, wobei Hitler kaum noch Treffer gegen Städte landete, aber später ab August 1944 erfolgreich die westalliierten Panzertruppen auf dem Weg nach Berlin blockierte.
Erst ab Mitte 1944 gingen die Alliierten dazu über, die Treibstoffdepots und die Ölquellen des Dritten Reichs in Rumänien zu bombardieren. Aber: Im letzten halben Jahr des Weltkrieges in Europa, als es klar war, dass das Dritte Reich verlieren würde, fanden fast 50% der sinnlosen Städtezerstörungen in Deutschland statt. Absolut überflüssig wurde jahrhundertealte Baukunst und altes Kulturgut zerstört. Der Alkoholiker Churchill hatte noch ganz andere Pläne, z.B. mit Giftgasbomben etc., um alle Deutschen auszurotten. Diese "moderne" Kriegsführung hatte doch in Abessinien unter Mussolini in kleiner Form schon gut funktioniert...
Hitler lässt nun gleichzeitig die Industrieproduktion immer mehr in die Berge verlagern (Bunkerbau). Man könnte meinen, Hitlers Stäbe hätten das Reduit der Schweiz kopiert. Vielleicht ist das sogar so.
Läck hät diä Schwiiz Glöggli ghaa.
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