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Die Schweizer Wehrmacht - schweizer Soldaten im Ausland

Kapitel 3.2.: Fremdendienste: in der Zeit von 1815-1860

3.2.J. Schweizer im britischen Dienste: 1855-1856 [Krimkrieg mit Garnison in Izmir]

Der Krim-Krieg mit einer deutschen und schweizerischen Söldnerlegion - die Garnison lag in Izmir - und da bald Frieden war, gab es keinen Kampfeinsatz

Und die Massenmörder mit Spiess, Helebarde und Gewehr wollten alle "Christen" sein.

von Oberst i.Gst.Dr. Feldmann - unter Mitarbeit von Oberstleutnant Schafroth und Oberstleutnant Schumacher - Hallwag, Bern

Nette "Christen": Garnisonsaufenthalt (S.243) - "Der Krieg kennt keine Rücksichten" (S.244)

präsentiert von Michael Palomino (2024)


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3.2.J. Schweizer im britischen Dienste: 1855-1856

[1855: Deutsche und schweizer Söldnerlegion im Krim-Krieg: Mehr als einen Garnisonsaufenthalt in Izmir gab es für sie nicht - Nov. 1856 Entlassung]

Während des Krimkrieges suchte England eine deutsche und eine schweizerische Söldnerlegion für den Dienst am Schwarzen Meer aufzustellen. Die Verhandlungen mit einem privaten Komitee, an dessen Spitze Oberst Sulzberger stand, führten 1855 zur Kapitulation [Militärvertrag] für ein Regiment von 5000 Mann, in drei Bataillonen. Als Uniform wurde ein roter Rock und dunkle Beinkleider bestimmt. Anwerbung auf Zeitdauer des Krieges plus 1 Jahr. Die Werbedepots entstanden in Jougne [im Jura an der CH-Grenze] und Schlettstadt [Elsass], aufgestellt wurden die Bataillone in Dover [Südengland an der Kanalküste] und von dort im Frühjahr 1856 über Gibraltar und Malta nach Smyrna [heute Izmir] verschifft. Nach einem Garnisonsaufenthalt von einigen Monaten machte der Friede dem Dienst ein Ende, und im November 1856 wurde die "Legion" wieder entlassen. Sie hatte einige Aufmerksamkeit erregt, weil Alt-Bundesrat U. Ochsenbein darin Dienst genommen [hatte], während das Regiments-Kommando von englischen Offizieren geführt wurde.


[Schweiz ab 1850: Neue Einstellung zum Söldnerdienst verbietet sogar die Werbung wegen der Schwächung der eigenen Landesverteidigung]

Die zeitliche Entfernung von den Erlebnissen der Schweizer im "Fremdendienst", die politische Beruhigung [S.243], die seither die damals hochgehenden Wogen der Parteileidenschaft hat abflauen lassen, ermöglichen es heute, ein gerechteres Urteil über Vor- und Nachteile zu fällen, als dies seinerzeit im Kampf der Meinungen möglich gewesen. Die heutige Anschauung aller Völker lehnt einen Fremdendienst ab; er widerspricht dem Patriotismus und ist kränkend für den Nationalstolz beider Teile. Unser neues Militärstrafgesetz hat ausdrücklich auch die passive Werbung unter Strafe gestellt "wegen Schwächung der Wehrkraft", entzieht doch ein Dienstverhältnis in fremdem Heere im Notfall den Mann unserer eigenen Landesverteidigung. Gegen diesen Standpunkt lässt sich nichts vorbringen.

[Junge Schweizer Armee: Erfahrene Söldner geben ihr Wissen weiter]

Als der junge Bundesstaat aber seine militärischen Führer und Berater suchte, da musste er froh sein, über Leute verfügen zu können, die auf den verschiedensten Schlachtfeldern, in den verschiedensten Armee ihre militärischen Erfahrungen gesammelt hatten und in der Lage waren, dem jungen Heere viele Versuchsstadien und Probezeiten zu ersparen. Wie einst den alten Orten, wurden jetzt dem Bund die erfahrenen Offiziere aus kaiserlichem und königlichem Dienst die wertvollen Berater.

Ein Grossteil der obern Führer unserer Armee in den Jahren 1848-1870 hatte die rauhe Schule des Fremdendienstes durchlaufen:

-- General Dufour war mit den Franzosen vor Korfu im Feuer
-- Oberst Hch. Wieland in Gaeta,
um nur zwei zu nennen. Sei und ihre vielen Kameraden haben nicht nur der schweizerischen Zuverlässigkeit und Tapferkeit in vielen Ländern Anerkennung verschafft, sondern die Entwicklung des schweizerischen Wehrwesens lässt sich auch ohne sie nicht denken. Ihren Kriegserfahrungen haben wir es zu danken, wenn unserer Miliz die vielbelachte Gemütlichkeit der "Bürgergarde" fremd blieb; die harte Schule des rauhen Dienstes unter fremder Fahne hatte sie gelehrt, dass es kein "Soldatenspielen" gibt, sondern nur eine pflichtgetreue Dienstleistung für die Wehrmacht. Der Krieg kennt keine Rücksichten. [S.244]

[Die schweizer Söldner taten einfach ihre "Pflicht"]

Und neben den Offizieren und Führern brachten die vielen ungenannten und unbekannten Soldaten die gleiche Auffassung nach Hause. Nicht alle waren Gestalten, deren man sich mit Stolz erinnert, aber sie taten draussen ihre oft schwere und ungewohnte Pflicht, und sie hielten in einer gefährlichen Zeit des leichten Idealismus in den breiten Schichten des Schweizervolkes jenen Geist der Wehrhaftigkeit und des Ernstes wach, dessen wir bedürfen zur Sicherung unserer Unabhängigkeit. [S.245]

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Quellen



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