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Die Schweizer Wehrmacht - schweizer Soldaten im Ausland

Kapitel 3.2.: Fremdendienste: in der Zeit von 1815-1860

3.2.F. Die Schweizer als "Fremdtruppe" im Königreich Neapel: 1850-1860

Schweizersoldaten verteidigen in Neapel den Kinderkönig Franz II. 10 Jahre lang

Und die Massenmörder mit Spiess, Helebarde und Gewehr wollten alle "Christen" sein.

von Oberst i.Gst.Dr. Feldmann - unter Mitarbeit von Oberstleutnant Schafroth und Oberstleutnant Schumacher - Hallwag, Bern

Nette "Christen": 122 Mann im Spital (S.239) - tagelang in schwerem Bombardement stehend und durch Explosionen von Munitionslagern starke Verluste erleidend (S.239)

präsentiert von Michael Palomino (2024)


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3.2.F. Die Schweizer als "Fremdtruppe" im Königreich Neapel: 1850-1860

[Königkreich Neapel Mai 1850: König Franz II. installiert das 13. schweizerische Jägerbataillon gegen die Süditaliener und Sizilianer - teilweise Meuterei]

Schon im Mai 1850 hatte König Franz II. auf dem Wege persönlicher Kapitulation [Militärvertrag] das 13. schweizerische Jägerbataillon (Major J.L. von Mechel) mit 8 Kompagnien zu 160 Mann aufgestellt. Es wurde in Maddalena bei Caserta [Region Neapel] formiert, trug eine grüne Felduniform, war mit Minniebüchsen und 300 Escher-Wyss-Stutzern bewaffnet. Im Januar 1851 700 Mann, war es im Juni gleichen Jahres bereits vollzählig und im Winter 1854 auf 1700 Mann angewachsen. Seine Werbedepots in Lecco [Oberitalien] und Bludenz [Vorarlberg] waren über Erwarten gut besucht.

[Der König Franz II. jagt also schweizer Jäger gegen die eigene, italienische Bevölkerung. Und die Schweizer machen mit. Eine absolute Grausamkeit].

Die allgemeine Wühlerei [Aufklärung durch Wahrheitswisser] machte auch vor seinen Angehörigen nicht Halt und, wenn sie auch geschlossen an [S.235] der Niederwerfung der Fahinenmeuterei teilnahmen, so meldeten sich auch hier viele Leute zum Heimtransport. Mit nur 600 Mann begann es im August 1859 seine Neuformierung und wurde damals wegen einer Neuaufstellung antionalneapolitanischer Jägerbataillone in 3. Fremdenbataillon (von Mechel) umgetauft.

[Königreich Neapel Mai 1850: Der Thronwechsel von Ferdinand zum Franz II. wird von vielen nicht goutiert und viele Schweizersoldaten gehen]

Bei der Missstimmung der Schweizersöldner, die von den Wühlern ausgenützt worden [war], hatte der Thronwechsel stark mitgespielt. So beliebt König Ferdinand gewesen [war], so wenig war es Franz II. Wegen seiner bekannten Abneigung gegen die "Fremden" liessen ihn 1859 viele Schweizer im Stich, die für seinen Vater durchs Feuer gegangen [waren]. Immerhin konnte der König der Fremdtruppen doch nicht entraten und liess die treugebliebenen Ueberreste in 3 Fremdenbataillone aufnehmen. Diese wurden als 1., 2. und 3. leichtes Schützenbataillon bezeichnet, sie warben Schweizer und Oesterreicher auf 4 Jahre im Alter von 18 bis 36 Jahren. Depots in Feldkirch, Innsbruck und Wien, zeitweise in Besançon. Bestände:

-- 1341 Mann pro Bataillon von 8 Kompagnien, auf zwei Halbbataillone verteilt.

Kommandanten:
1. Oberstleutnant Göldlin, 2. Major Migy, 3. Oberst von Mechel;
1. und 2. mit Karabiner, 3. mit Stutzern bewaffnet.

Ausserdem entstand im Novembber 1859 eine Fremdenbatterie (Nr.15) unter Hauptmann Févot, 6 Geschütze. Formation in Sta. Maria die Capua.

[WIESO war Franz II. unbeliebt? Weil er noch ein Kind war - so ist das eben mit den degenerierten Königshäusern]:
König Franz der II. (geboren am 16. Januar 1836 in Neapel) war bei der Thronübernahme erst 14 Jahre alt, hatte eine Vorhautverengung (Phimose) und hatte scheinbar keine Ahnung von Wirtschaft:

Mossad-Wikipedia:

"Am 3. Februar 1859 heiratete er in Bari Herzogin Marie in Bayern (1841–1925), eine Tochter von Max Joseph in Bayern und seiner Gemahlin Ludovika. Sie war die jüngere Schwester von Kaiserin Elisabeth von Österreich und die ältere Schwester von Mathilde in Bayern, der Gemahlin von Franz’ Halbbruder Ludwig von Neapel-Sizilien, Graf von Trani. Franz litt unter einer angeborenen Beeinträchtigung (Phimose), die er vor der Hochzeit nicht hatte operativ korrigieren lassen. Dadurch konnte die Ehe anfänglich nicht vollzogen werden. „Der junge König war guten Willens, aber unerfahren.“[1] Unentschlossen und zwischen seinen Ratgebern schwankend ging er die dringend nötigen Reformen zur Überwindung der Armut des Großteils seiner Untertanen nicht an." [web01]


[Schweizersoldaten werden von Kolonialstaaten umworben von Frankreich ("Fremdenlegion"), NL (Indonesien) und Jesus-Fantasie-Papst (Rom)]

Für die Anwerbung machten Franzosen, Holländer und päpstliche Werber sich die Schweizer streitig; erster für die Fremdenlegion, die zweiten nach den ostindischen Inseln [Terror in Indonesien]. [1]

[1] Vergleiche ihre Erlebnisse in Samarang auf Seite 222.

So wurde die Werbung in Oesterreich vermehrt, derart, dass bei Bataillon 1 und 2 die Böhmen und Slowaken bald die Mehrzahl hatten. Am 30. Juni 1860 waren die Bestände folgende:
-- 1. 810 Mann,
-- 2. 820 Mann,
-- 3. 1020 Mann (meistens Schweizer,
-- Batterie 166 Mann. [S.236]

[Der Endkampf 1860: Schweiz mit Sammlungen für ein vereinigtes Italien mit Garibaldi - Garibaldi kommt von Genua aus nach Eboli - Schweizersoldaten sind bereit, ihn zu verhindern - die italienischen Generale lassen die Schweizersoldaten und königliche Truppen ins Leere laufen - Waffenstillstand auf Sizilien]

Inzwischen waren in der Schweiz Werbungen für Garibaldi und Sammlungen von Waffengeschenken für seine Truppe im Gange. Die Behörden in Bern schritten dagegen nicht ein.

Anfangs April 1860 wurde das erste Halbbataillon des 3. Fremdenregiments, Major Wieland (4 Kompagnien, 11 Offiziere, 444 Mann), aus altegedienten Schweizern zusammengetellt und zur Abwehr einer Landung des in Genua abgesegelten Freischarenführers Garibaldi in die Gegend von Eboli am Golf von Salerno verlegt. Im Mai [1860] wurde dort das ganze Bataillon besammelt und landete nach einem missglückten Flankenmanöver in Alcamo am 16. Mai [1860] auf Sizilien.

Der Verdacht lässt sich nicht von der Hand weisen, dass geheime Beziehungen mit den Aufständischen selbst unter der neapolitanischen Generalität bestanden, weswegen die Schweizer zu spät zum Treffen von Calatafimi (15. Mai) eintrafen und nachher gefliessentlich von Palermo weg auf Streifzüge ins Innere entsandt wurden. So wurde Oberst von Mechel mit einer Brigade (3 Fremdenbataillone und 3 bis 3 Jägerbataillone, 1 Batterie) am 25. Mai nach Piana gesandt; er liess sich weiter nach Corleone locken, während Garibaldi mit seiner Hauptmacht am 28. Mai [1860] in Palermo einzog. Die Brigade Mechel entdeckte ihren Irrtum am 26. und langte am 29. wieder vor Palermo an. Am 30 Mai [1860] begann sie im Rücken der Garibaldiner ihren Sturm auf die Stadt, drang bis zur Fiera Vecchia vor und kämpfte um den Schlüssel von Palermo, das Maquedakloster. Hier erreichte sie die Nachricht von dem inzwischen abgeschlossenen Waffenstillstand, der zur Räumung der Insel führte. Teile des 1. und 2. Fremdenbataillons, die inzwischen ebenfalls nach Sizilien geführt worden [waren], landeten erst nach dem Fall von Palermo und kamen also ebenfalls zu spät, um das Schicksal zu wenden. Am 7. Juni [1860] begann der Rücktransport der königlichen Truppen auf das Festland. [S.237]

[Der Endkampf in Süditalien: Die Bevölkerung hasst die Schweizersoldaten - die 3. Division Rivera integriert ab 25.6.1860 alle Fremdenbataillone der Brigade Mechel - Garibaldi in Kalabrien im August 1860 - Meutereien - 1 schweizer Werber für Garibaldi wird erschossen]

Dort wurde fieberhaft reorganisiert, doch machte sich bereits die Feindseligkeit der Bevölkerung geltend, z.B. in einem Feuerüberfall auf die Rekruten der Fremdenbataillone in Avellino (20. Juli [1860]). Seit 25. Juni 1860 waren die sämtlichen Fremdenbataillone in der Brigade Mechel der 3. Division, Rivera, zugeteilt. Im August [1860] landete Garibaldi in Kalabrien, die Brigade Mechel wurde nach Salerno vorgezogen, wo die Leute von Werbern für Garibaldi und von der Bevölkerung selbst aufgehetzt wurden. Es kam bei Bataillon 1 und 2 zu einer kleinen Meuterei, die durch Bataillon 3 (Schweizer in Mehrzahl) niedergeworfen wurde. Ein Neuenburger, der als Werber für Garibaldi auftrat, wurde standrechtlich erschossen. Die Bestände am 1. August [1860] betrugen:

-- Bataillon 1: 1314 Mann;
-- Bataillon 2: 1273 Mann (davon 463 Schweizer);
-- Bataillon 3: 1367 Mann;
-- Batterie 15: 241 Mann. [S. 238]

[Der Endkampf im Königreich Neapel: Manche italienische Offiziere sind im Widerstand und verraten alle Pläne - der König kann kaum noch agieren - Schweizer flüchten in den Kirchenstaat oder nach Gaeta]

Die Brigade von Mechel zog sich mit dem neapolitanischen Heer hinter den Volturno auf Capua zurück, sie wurde eingesetzt bei Caiazzo (21. September [1860]) und Ponte della Valle (1. Oktober [1860]) zur Sicherung dieser Linie; der allgemeine Verrat liess aber alle Aktionen misslingen; ein Geheimbefehl vom 29. September [1860] war z.B. am 30. September [1860] schon in Neapel Tagesgespräch. Am 2. November [1860] wurde der Rückzug auf Mola di Gaeta befohlen.
Mossad-Wikipedia:
"Franz wurde im Jahr 1861 im Zug der italienischen Einigung, des Risorgimento, als König beider Sizilien abgesetzt. Marie und Franz II. suchten vorerst Zuflucht auf der Festung Gaeta, wobei der hoch religiöse Franz nur 66 Reliquiare und die Asche der heiligen Iasonia mitnahm, da er annahm, dass sich die Lage innerhalb weniger Tage wieder beruhigen würde. Nur wenige Königstreue [Schweizersoldaten] verteidigten die Festung (vgl. General Felix von Schumacher, der Verteidiger von Gaeta)." [web01]
Am 5. November [1860] wurde die Brigade dort zu Lande und zugleich von der piemontesischen Flotte angegriffen; Hauptmann Prévost fiel, das Aushalten seiner Batterie ermöglichte aber den Rückzug des 1. und 2. Bataillons. Teile gingen über dei Grenzen des Kirchenstaates, wo sie von den Franzosen entwaffnete und interniert wurden. 4 Kompagnien des 3. Bataillons blieben in Maranolo eingeschlossen, vermochten sich aber unter Hauptmann Hess nach Gaeta durchzuschleichen.

[Der Endkampf im Königreich Neapel 1861: König Franz II. ergibt sich in der Festung Gaeta - Schweizersoldaten sind seine letzten Verteidiger]

In Gaeta selbst stand ein BAtaillon schweizer Veteranen unter Major Aufdermauer, ihm wurde die Batterie Févot (nunmehr von Sury) unterstellt. Major Wieland vom 3. Fremdenbataillon übernahm den Befehl der Reste [S. 238] der 3 Fremdenbataillone. Deren Bestand war durch eine von General Salzano vorgenommene Entlassung am 7. November [1860] stark zurückgegangen. 53 Offiziere und 1592 Mann waren damals in den Kirchenstaat hinübergeschickt worden, so dass nun nur noch 50 Offiziere und 905 Mann, davon 10 Offiziere und 122 Mann im Spital, übrigblieben. Sie nahmen am Ausfall vom 29. November [1860] teil mit 200 Mann; dieser war aber wieder verraten worden und geriet in starkes Abwehrfeuer; 5 Offiziere und 35 Mann der Schweizer fielen, unter ihnen Major Migy, ehemals Kommandant des 2. Bataillons. Unter grossen Entbehrungen hielt die Truppe aus, tagelang in schwerem Bombardement stehend und durch Explosionen von Munitionslagern starke Verluste erleidend. Endlich am 13. Februar [1861] ergab sich König Franz II.,

Mossad-Wikipedia:
"Am 13. Februar 1861 unterzeichnete der junge König die Kapitulation." [web01]

und am 14. Februar [1860] zog Wieland an der Spitze seiner noch übrigen 300 Mann mit klingendem Spiel aus der gefallenen Festung. Die Schweizer wurden, wie auch die Gefangenen und Internierten, nach Hause entlassen. Ihre Pensions- und Soldansprüche übernahm das Königreich Italien.

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Quellen
[web01] https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_II._(Sizilien)


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