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Die Schweizer Wehrmacht - schweizer Soldaten im Ausland

Kapitel 3.2.: Fremdendienste: in der Zeit von 1815-1860

B. Schweizer-Regimenter in Spanien: 1815-1823

Und die Massenmörder mit Spiess, Helebarde und Gewehr wollten alle "Christen" sein.

von Oberst i.Gst.Dr. Feldmann - unter Mitarbeit von Oberstleutnant Schafroth und Oberstleutnant Schumacher - Hallwag, Bern

Nette "Christen": ein Rest von 300 Invaliden vorhanden (S.221)

präsentiert von Michael Palomino (2024)


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3.2.B. Schweizer-Regimenter in Spanien: 1815-1823

Bei der Reorganisation der spanischen Armee, die durch ihren langen Heldenkampf desorganisiert und verwildert worden [war], blieben 3 Schweizerregimenter erhalten. Durch kriegsgerichtliche Ueberprüfung aller Dienstleistungen (S.219), Gefangenschaften und Urlaube während der Kriegsjahre 1808-1814 musste jeder einzelne Offizier und Soldat seinen Anspruch auf weitere Zugehörigkeit zur Armee und auf die entsprechenden Soldbezüge ausweisen. Die Soldrückstände für die Schweizer gingen in die Zehntausende von Franken. Es wurden im Dienst als Schweizerregimenter beibehalten
-- das 1. Wimpfen,
-- das 3., nunmehr unter Oberst Kayser,
-- das 4., jetzt unter Oberst Zay und mit Angehörigen des aufgelösten Regiments Trachsler aufgefüllt;

Die Regimenter zählten nur noch 1 Bataillon; die Rekrutierung war schwach. Genaue Angaben liegen nur über das 1. Regiment vor, das
-- 1815 491 Mann, davon 112 Rekruten,
-- 1817 440 Mann, davon 31 Rekruten und 45 heimgekehrte Kriegsgefangene,
-- 1818 480 Mann (darunter 136) Schweizer), wovon 51 Rekruten,
-- 1819 503 Mann, davon 180 Schweizer, und
-- 1820 453 Mann zählte.

Regiment Kayser hatte 1820 171 Mann (davon 30 Offiziere), Regiment Zay 560. Total waren 1184 Mann in den Listen der drei Regimenter, davon kaum die Hälfte Schweizer.

[Neuer Nationalismus in Spanien ab 1815 - Schweizer in der spanischen Armee sind nicht mehr so beliebt - Aufstand von 1820 - schweizer Soldaten bleiben ohne Sold]

Der neuerwachte Nationalstolz der Spanier duldete die Fremden nur ungern in den Reihen der Armee; bereits 1819 erstattete der Kriegsminister ein Gutachten, wonach die Kapitulation [Militärvertrag] von 1804 eigentlich hinfällig sei und aus derselben auch keinerlei Soldansprüche mehr abgeleitet werden könnten. Immerhin müsse anerkannt werden, dass die Schweizer sich für Thron und Land verdient gemacht und man ihnen deswegen gnadenhalber rückständige Ansprüche bewilligen könne.

Alle Reorganisationsansprüche wurden durch den liberalen Aufstand des Generals Riego im Juli 1820 umgeworfen. Einer der ersten Beschlüsse er unblutig zur Herrschaft gelangten Neuerer war die Entlassung der bereits auf die Verfassung vereidigten Schweizertruppen (18. Oktober 1820). Es ist ein Kennzeichen des heillosen Wirrwarrs in Spanien, dass dieser Beschluss noch während zwei Jahren hingeschleppt wurde und erst im Juni 1822 eine nochmalige Bekräftigung durch das Parlament fand. [S.220]

Inzwischen war der Bestand der Schweizerregimenter auf 1221 Mann (Ende 1821) angewachsen. Sie wurden nun allerdings rasch ausgemustert. Ende 1822 war nur noch ein Rest von 300 Invaliden vorhanden, die nunmehr ebenfalls entlassen wurden. Ein Grossteil der Mannschaften und Offiziere blieb in Spanien; für die Soldansprüche der Offiziere und heimgekehrten Soldaten hatten sich die schweizerischen Behörden noch über 20 Jahre lang einzusetzen. Volle Auszahlung erfolgte überhaupt nicht. [S.221]


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Quellen



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