Kontakt /
                contact      Hauptseite / page principale / pagina principal /
                home      zurück / retour
                / indietro / atrás / back

Chronologie - Hetzjournalisten - Gründe und Analysen - Nachhilfe in Sachen Islam

Schweizer Minarettverbot 2009

3. Gründe für das schweizer Minarettverbot. Analysen
(2009)

Teilen:

Facebook








10.12.2009: Es gibt eine Menge extremer Muslime in der Schweiz - Islam-Zentral-Rat
12.12.2009: Calmy-Rey an Al-Jazeera: Im Fernsehen sind regelmässig islamische Extremisten zu sehen
3.1.2010: Bundesrat Ueli Maurer: Minarettverbot auch ein "gutes Zeichen"
25.1.2010: Viele wollten ein "Zeichen" setzen

Italien müsse sich die Schweiz in dieser Frage zum Vorbild nehmen: Die Schweizer und Schweizerinnen hätten die Islamisten «ausgebremst», sagte Calderoni. Lega-Senator und Vize-Minister für Infrastruktur Roberto Castelli forderte sogar, dass künftig die italienische Flagge ein christliches Kreuz zeigen solle.

In Österreich wurde umgehend wieder die Forderung nach einem Minarett-Verbot laut. FPÖ-Parteichef Christian Strache sagte der Nachrichtenagentur APA, das Schweizer Votum sei «ein klares Zeichen gegen den radikalen Islamismus» und forderte ein Bauverbot.

Kärnten hat Minarette bereits verboten

Der Generalsekretär der BZÖ-Partei des verstorbenen Kärtner Landeshauptmannes Jörg Haider, Martin Strutz, sagte, das Schweizer Ergebnis belege «ganz klar, dass in der Bevölkerung Minarette nicht gewünscht sind». Strutz forderte auch für Österreich ein Bauverbot.

Haiders Nachfolger als Landeshauptmann, Gerhard Dörfler (BZÖ), sieht im Votum das vor zwei Jahren in Kärten beschlossene Bauverbot für Minarette bestätigt. Religionsfreiheit dürfe nicht so weit gehen, «dass nicht-christliche Religionsbauwerke (...) errichtet werden», sagte er der APA.

Auch die Niederländer sollen bald über ein Minarett-Verbot abstimmen können - geht es nach dem Willen des Chefs der Partei für Freiheit (PVV) Geert Wilders. Der Rechtspopulist und Islamgegner bezeichnete gegenüber dem Tessiner Radio RSI das Minarett-Verbot als «Super-Nachricht».

Sieg des Volkes über die «Elite»

Wilders deutete das Ergebnis dahingehend, dass die Regierungen in Europa nicht auf Volkesstimme hören wollten. Er wolle nun in den Niederlanden ebenfalls eine Volksabstimmung auf den Weg bringen. Sollte die Regierung sich dagegen stemmen, werde seine Partei eine Anti-Minarett-Gesetz im Parlament einbringen.

Auch der rechtsextreme französische Front national zeigte sich zufrieden mit dem «sehr deutlichen Sieg» des Volkes über die «Elite», wie einer Stellungnahme von Front-National-Vizepräsidentin Marie Le Pen auf der Website der Partei zu entnehmen ist.

Frankreich: Sympatien auch im Regierungslager

Auch in der Partei des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy, der rechten UMP, gibt es Sympathien für ein Minarett-Verbot. Gegenüber dem Pariser Radiosender RTL sagte UMP-Generalsekretär Xavier Bertrand am Sonntag: «Ich bin mir nicht sicher, dass es unbedingt Minarette braucht, um in Frankreich den Islam auszuüben.»

Er «bevorzuge es, dass es in Frankreich offizielle, anerkannte Religionsstätten gibt, damit man einen französischen Islam hat statt einer religiösen Praxis in verborgenen Stätten», sagte Betrand und fügte hinzu: «Braucht es unbedingt Minarette, um das zu machen? Ich bin mir nicht sicher.»

(sda)>

-----

<Die Umfragen der Online-Nachrichtenportale des «Spiegel» und der «Bild»-Zeitung sind zwar nicht repräsentativ, zeigen aber eine klare Tendenz: 78 Prozent der «Spiegel Online»-Leser möchten auch in Deutschland Minarette verbieten. «Schluss mit der weiteren Ausbreitung dieses religiösen Irrsinns», schreibt ein Leser. Es solle Bildung und Wissen verbreitet werden statt Dummheit und Aberglaube. An der «Spiegel»-Umfrage beteiligten sich 20.334 Personen (Stand 30. November, 9.10 Uhr).

Die gleiche Tendenz zeigt die Umfrage von «Bild-Online», an der sich bislang 30.000 Leser beteiligt haben: 82 Prozent sind der Meinung, dass «Minarette nicht in das Bild eines westeuropäischen Landes gehören».>

<83 Prozent (79.024 Abstimmungen) der Leser von «Bild.de» geben den Schweizern recht: «Religionsfreiheit ja, aber Minarette gehören nicht ins Bild eines westeuropäischen Landes.» 69% meinen auf der Webseite der «Financial Times Deutschland», dass die Schweiz eine «souveräne» Entscheidung getroffen habe. Auch Leser anderer europäischer Medien stimmen der Schweiz in ihrer Entscheidung mehrheitlich zu.>



30.11.2009: <Linke, feministische Frauen stimmten für die SVP-Initiative

aus: Berner Zeitung online; 30.11.2009;
http://www.bernerzeitung.ch/schweiz/standard/Linke-feministische-Frauen-stimmten-fuer-MinarettVerbot/story/30751795

Politologen rechnen den Frauen eine wichtige Rolle bei der Annahme der Anti-Minarett-Initiative an. Ein Phänomen, das auch in den Niederlanden und in Belgien beobachtet wird.

Über die Hälfte der Stimmbürgerinnen von links bis rechts hätten sich für das Minarett-Verbot ausgesprochen. Ein wichtiger Grund seien feministische Argumente gewesen.

Obwohl diese Frauenthemen von der sonst wertkonservativen Rechten eingebracht worden sind, scheinen sie bei den Frauen Befürchtungen geweckt zu haben. Die symbolische Minarett-Frage habe zahlreiche Ängste in der Bevölkerung aktiviert, sagte der Zürcher Politologe Michael Hermann in einem Interview mit der Westschweizer Zeitung «Le Temps».

Scharia und Kopftuch vor Augen

«Ich kann mir vorstellen, dass Frauen, die den Islam mit Kopftüchern, der Scharia und der allgemeinen Unterdrückung der Frauen in Verbindung bringen, für ein Minarett-Verbot gestimmt haben», hielt Hermann fest.

Die Politologin Regula Stämpfli ist überzeugt, dass viele Frauen, auch von links und mit feministischer Gesinnung, mit ihrer Ja-Stimme ein Zeichen setzen wollten, wie sie der Nachrichtenagentur SDA sagte.

Dies veranschaulichte Stämpfli anhand der Aktion der Autorin und Feministin Julia Onken. Die Schriftstellerin hatte im Vorfeld der Abstimmung rund 4000 Mails verschickt, in denen sie die Frauen dazu ermutigte, für ein Minarett-Verbot zu stimmen.

Auch die Doppelmoral der SVP und EDU, die in ihren Parteiprogrammen ein rückständiges Frauenbild propagierten, hätte die Feministinnen nicht zu einem Meinungsumschwung motiviert, hielt Stämpfli fest. Ein ähnliches Phänomen beobachtete sie in den Niederlanden und in Belgien, wo Rechtsparteien mit Argumenten der geschlechtlichen Gleichstellung gegen die Immigration Stimmung machten.>

Die Frauen in der Schweiz verbieten  dem Scharia-Islam die Ausbreitung mittels Minaretten, also genau diejenigen Menschen, die durch die Scharia absolut diskriminiert sind. Anders gesagt: Der Islam hätte sich weltweit schon lange reformiert und die Scharia wäre weltweit schon lange abgeschafft und verboten, wenn die Bevölkerung in islamischen Ländern mit allen Frauen abstimmen dürfte.


-----

20 minuten
              online, Logo

<von Deborah Rast

[...]

Viele Junge stimmten Ja
«Studien haben gezeigt, dass die 18- bis 29-Jährigen in den letzten Jahren konservativer geworden sind», so Politologe Lukas Golder gegenüber Blick.ch. Beobachter gehen daher davon aus, dass viele Junge für das Minarett-Verbot gestimmt haben. Dies ist auch den Jungpolitikern nicht entgangen: «Es gibt unter den Jungen – gerade unter den Frauen – ein grosses Unbehagen gegenüber den patriarchalen Strukturen in einigen Immigrantengruppen», sagt Juso-Chef Cédric Wermuth. Lukas Reimann (SVP) erklärt die Skepsis mit negativen Erfahrungen, die viele Junge gemacht hätten.

Besonders viele Junge haben bei der Abstimmung ein Ja in die Urne gelegt. Grund: negative Erfahrungen mit Jugendlichen aus dem Balkan. Verstehen Sie diesen Entscheid?
Ja, ich kann den Entscheid gut nachvollziehen. Viele Jugendliche aus dem Balkan machen tatsächlich Probleme, oft sind sie aggressiv, im Ausgang etwa. Grund dafür ist aber nicht ihr islamischer Glaube, sondern die Tatsache, dass sie zwischen zwei Kulturen stehen.

Was bedeutet das konkret?
Sie werden von ihren Eltern so erzogen, wie diese selber vor 40 Jahren im Balkan erzogen wurden. Diese vermitteln teilweise sehr primitive Traditionen, wie etwa einer jungen Frau den Ehemann aufzwingen zu wollen. Die Jugendlichen werden zu Sachen gezwungen, die sie eigentlich gar nicht wollen, das macht sie aggressiv. Auch vermitteln ihnen ihre Eltern ein Gastarbeitersyndrom: Die Kinder sollen sich von der Schweizer Kultur distanzieren, da sie sowieso nur eine begrenzte Zeit hier seien.

[Das heisst, die Balkan-Jugendlichen sind orientierungslos oder sogar schizophren zwischen zwei Welten].

Was kann getan werden, damit sich das Verhalten der Jugendlichen ändert?
Die Jugendlichen, die hier geboren und aufgewachsen sind, sollten die Schweiz als ihre Heimat akzeptieren.

Das ist nur ein Teil der Wahrheit. Der andere Teil der Wahrheit ist, dass die dummen Balkan-Eltern akzeptieren müssen, dass ihre Kinder schweizerisch werden und nicht balkanisch.

Und sie müssen lernen, dass sie für ihr Wohlergehen selber verantwortlich sind.

Das heisst, man kann nicht die Verantwortung für das Leben auf einen Tito abschieben, wie das die Balkan-Eltern oft tun wollen, bis sie sterben.

Natürlich müssen sie dazu eine emotionale Distanz zu ihren Eltern schaffen.

Das ist ein absolut schwieriger Schritt für die Balkan-Jugendlichen, denn sie wurden von ihren Eltern ja in der Integration behindert und sind dann von den Eltern wie von den Schweizern nicht mehr richtig akzeptiert.

Eine Abschaffung der Doppelbürgerschaft könnte helfen, dieses Identifikationsproblem zu überwinden.

Eine Abschaffung von Doppelbürgerschaften ist nicht die Lösung des Problems, sondern die Erziehung der dummen Balkan-Eltern zu den Menschenrechten hin, die ihre Kinder vor schweizer Kindern isolieren wollen.

Gleichzeitig sollen die Eltern aber auch verstärkt angegangen werden, denn sie sind die Schlüssel zur Integration – man muss ihnen die Konsequenzen ihrer Ablehnung der Schweizer Kultur klarmachen.>

Genau. Die Balkan-Eltern müssen eine Weiterbildung in Sachen Menschenrechte und in Sachen Kindheitsentwicklung und Jugend erhalten, sonst blockieren die Balkan-Eltern ihre Kinder in der Entwicklung. Leider sieht das die Politik erst, nachdem die Schweiz 20 Jahre lang von Balkan-Menschen terrorisiert wurde.

-----

Berliner
                Morgenpost, Logo

4.12.2009: Minarett symbolisiert unterdrückte Frauen und schleichende Patriarchalisierung

aus: Morgenpost online: Feministin Julia Onken: "Das Minarett symbolisiert unterdrückte Frauen"; 4.12.2009;
http://www.morgenpost.de/politik/article1216954/Das-Minarett-symbolisiert-unterdrueckte-Frauen.html

<Von Elisalex Henckel

Obwohl sie die Rechtspopulisten nicht mag, hat sie ihre Anhängerinnen aufgefordert, für ein Verbot von Minaretten in der Schweiz zu stimmen. Julia Onken ist eine der bekanntesten Feministinnen des Landes. Im Interview mit Morgenpost Online verteidigt sie ihre Initiative und verweist auf die "schleichende Patriarchalisierung".

Die Feministin Julia Onken stimmte für ein Verbot des Neubaus von Minaretten

Morgenpost Online: Frau Onken, wie ist es den Rechtspopulisten hinter der Schweizer Minarett-Initiative gelungen, eine prominente Feministin wie Sie dazu zu bringen, für ein Verbot zu werben?

Julia Onken: Ich wollte nicht diese Parteien unterstützen. Ich habe selbst darüber nachgedacht und in einem sachlichen Brief formuliert, warum ich für ein Verbot bin. Menschen haben mir gesagt, ich bin auch dafür, aber es kommt aus der falschen Partei, und da muss ich sagen: Das ist unredlich.

Morgenpost Online: Sie haben den Brief an 4000 Frauen verschickt und sie darin aufgefordert, mit Ja zu stimmen. Was haben Sie eigentlich gegen Minarette?

Onken: Das Minarett ist ein politisches Symbol für eine Rechtsordnung, in der Frauenrechte nicht vorkommen, und somit ein Zeichen für staatliche Akzeptanz der Unterdrückung der Frau.

Morgenpost Online: Die Regierung sagt, die Initiative verletzt die Religionsfreiheit.

Onken: Ja, hier gibt es eine Grundrechtskollision. Religionsfreiheit ist ein Menschenrecht. Es gibt aber auch ein Grundrecht für die Gleichheit von Mann und Frau. Zudem funktionieren viele Moscheen ohne Minarett bestens. Deshalb muss das Minarett als politisches und nicht als religiöses Symbol verstanden werden. Das Votum richtet sich auch nicht gegen Muslime. Die schleichende Patriarchalisierung hat vielen Unbehagen verursacht, aber Äusserungen darüber wurden von der Politik immer unter den Teppich gekehrt.

Morgenpost Online: Woher kommt dieses Unbehagen?

Onken: Eine Lehrerin darf nicht sagen, dass es sie stört, wenn ein muslimischer Junge ihr antwortet, du hast mir nichts zu befehlen, du bist eine Frau. Eine Sozialarbeiterin darf nicht sagen, dass es sie kränkt, wenn ein muslimischer Mann ihr nicht die Hand geben will. Ein Polizist darf nicht sagen, welche Nation für ein Verbrechen in Frage kommt. Deshalb hat sich etwas zusammengebraut. Hier wird ein ethischer Grundwert verletzt, nämlich der Grundwert der Wahrhaftigkeit. Menschen möchten das sagen können, was sie empfinden. Aber jeder, der nur dazu ansetzte, wurde gleich in die fremdenfeindliche Ecke gestellt. Dieses Risiko wollte niemand eingehen, deswegen haben sie geschwiegen und die Faust im Sack gemacht.

Morgenpost Online: Weswegen? Die 400.000 Muslime in der Schweiz gelten im europäischen Vergleich als gut integriert.

Onken: Mag sein, dass die Probleme in Deutschland größer sind, aber das genügt uns nicht. Solange muslimische Frauen ihren Männern Untertan sein sollen und sie gezüchtigt werden, wenn sie nicht gehorchen, solange hat Integration überhaupt nicht stattgefunden.

Morgenpost Online: Es gibt Gesetze gegen schlagende Männer, egal welchen Glaubens, dazu braucht man kein Minarettverbot.

Onken: Das zentrale Problem ist: Die muslimische Gesellschaft orientiert sich an Autoritäten, wie etwa dem Koran, der wird nicht hinterfragt. Und jetzt meine ich nicht die Intellektuellen, Aufgeklärten, sondern die Anderen. Wir hingegen hinterfragen Aussagen von Autoritäten. Wenn der Papst sagt, Pille verboten, denken Frauen darüber nach und entscheiden selbst, ob sie sie nehmen. Da prallen zwei Denksysteme aufeinander. Das ist das Problem.

Morgenpost Online: Jetzt ist die Faust aus dem Sack. 57,7 Prozent haben für ein Minarettverbot gestimmt. Sind Sie zufrieden?

Onken: Nein, erschüttert. Ich hätte es nicht einmal für möglich gehalten, dass die Vorlage angenommen wird. Aber trotzdem bedeutet die Abstimmung nur eins: Halt! Die Integration erreicht die Basis nicht. Frauen, die nur verschleiert aus dem Haus dürfen, kaum Deutsch können, keinen Zugang zu Wissen haben. Das ist eine eklatante Verletzung der Frauenrechte, die kann man nicht über die Religionsfreiheit stellen, genau so wenig wie Zwangsheirat, Ehrenmord, Genitalverstümmelung.

Morgenpost Online: Auf muslimischer Seite haben sich bereits zahlreiche Frauen dagegen gewehrt, von Ihnen verteidigt zu werden. Sie werfen Ihnen Diffamierung und Pauschalisierung vor.

Onken: Ja, das sind die intellektuellen Musliminnen. Die haben sich längst ihre Rechte erobert. Ich rede von der Frau aus Hinter-Anatolien, der Frau unterm Kopftuch, die versucht, Arbeit zu finden, aber niemand nimmt sie, und niemand sagt ihr, dass es an ihrem Kopftuch liegt.

Morgenpost Online: Selbst Menschen, die der Meinung sind, der Islam unterdrücke Frauen, haben sich gegen ein Minarett-Verbot ausgesprochen. Es löse keine Probleme, sagen sie, im Gegenteil.

Onken: Vielleicht nicht direkt, aber indirekt. Die Probleme sind jetzt wenigstens auf dem Tisch. Man kann nicht mehr so tun, als ob es keine gebe. Es ist bedauerlich, wenn Stellvertreter-Diskussionen geführt werden müssen, aber das geschieht immer dann, wenn die wahren Gründe erstickt werden. Das ist wie in einer Partnerschaft. Wenn die Leute über Klo-Deckel streiten, muss man schauen, was dahinter steckt. Und das ist jetzt die Chance, dass man anfängt, darüber zu reden.

Morgenpost Online: Ist das Minarettverbot für eine solche Diskussion nicht völlig kontraproduktiv? Es fördert Vorurteile und Parallelgesellschaften, auch gut integrierte, aufgeklärte Muslime fühlen sich plötzlich in die Ecke gedrängt, der Graben zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen wird größer.

Onken: Das ist eine oberflächliche Analyse. Es wird zwar schwierig, aber es war vorher noch schwieriger, als man darüber geschwiegen hat. Wenn Dinge unter den Teppich gekehrt werden, explodiert es irgendwann. Und jetzt ist es explodiert.

Morgenpost Online: Diese “Explosion“ hat der Schweiz massive Kritik aus aller Welt eingetragen.

Onken: Nicht nur. Ich werde mit Lobesbriefen überhäuft, das ist mir schon fast unheimlich. Und zur Schweiz-Schelte in den Medien kann ich nur sagen, was die Umfragen gerade auch in Deutschland zeigen: Wenn die Menschen nur sagen dürften, was sie denken, hätte eine solche Initiative um die 80 Prozent Zustimmung.

Morgenpost Online: Sie sprechen von nicht-repräsentativen Online-Umfragen.

Onken: Gut, dann muss man das ein wenig abschwächen, aber es gibt doch sehr viele, die ihren Unmut bekunden.

Morgenpost Online: Kritik kommt nicht nur von Medien. Kirche und Regierung sorgen sich um das friedliche Zusammenleben, Experten warnen vor wirtschaftlichen und außenpolitischen Konsequenzen. Nach vielen anderen hat nun auch die Uno-Hochkommisarin für Menschenrechte das Minarettverbot als “eindeutig diskriminierend verurteilt“. Lässt Sie das alles völlig kalt?

Onken: Wenn Sie so Menschenrechtskaderpositionen ansprechen, muss ich Ihnen sagen: Wo bleiben die Menschenrechte, wenn mich eine 15-Jährige anruft vor Angst, sie könnte umgebracht werden, weil sie sich in einen Jungen verliebt hat? Soll ich ihr sagen: Fürchte dich nicht, wir haben hier Gesetze, und falls du ermordet wirst, wird dein Mörder bestraft. Man kann diese Diskussion nicht theoretisch abstrakt führen. Alle, die jetzt mit dem Finger auf die Schweiz zeigen, sollen doch mal auf ein Sozialamt, in eine Schule gehen und mit einem Vater reden, der seiner Tochter Schwimmunterricht mit Jungen verbietet.

Die Psychologin und Psychotherapeutin Julia Onken (geboren 1942) gehört zu den bekanntesten Feministinnen der Schweiz. Sie hat zahlreiche Bücher ( „Feuerzeichenfrau") veröffentlicht und leitet das „Frauenseminar Bodensee".

-----

Focus
                  online, Logo

4.12.2009: Westerwelle und Giordano finden Minarettverbot legitim

aus: Focus online: Westerwelle verteidigt die Schweiz; 4.12.2009;
http://www.focus.de/politik/deutschland/minarett-verbot-westerwelle-verteidigt-die-schweiz_aid_460265.html

<Die Entscheidung der Schweizer, den Bau neuer Minarette zu verbieten, hat weltweit Empörung ausgelöst. Außenminister Guido Westerwelle verwahrt sich gegen eine Generalkritik an den Eidgenossen.
 
Reuters Guido Westerwelle Die Schweiz sei eine der ältesten Demokratien und auf Ausgleich und Toleranz gebaut, sagte Westerwelle der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom Samstag. Er selbst hätte sich bei der Volksabstimmung am vergangenen Sonntag ein anderes Ergebnis gewünscht. Die Behauptung, die Schweiz sei nun ein undemokratisches und intolerantes Land geworden, sei jedoch "völlig unangemessen".

Zuvor hatte der jüdische Buchautor und Islamkritiker Ralph Giordano das Land vor dem Vorwurf des Rassismus oder Faschismus in Schutz genommen. In einem Beitrag für die „Bild“-Zeitung schreibt er: "Schluss, endlich Schluss mit den Totschlagargumenten einer 'Political correctness', die mit der Autorität einer Staatsräson auftritt!" Ein "Gemisch aus Multikulti-Illusionismus, Sozialromantik, Gutmenschtum und Umarmungstendenzen" und "der aus der Nazizeit überhängende Schulddruck" habe lange Zeit die Auseinandersetzung mit dem Islam vermieden. Entstanden sei eine "Haltung, die sich von Grund auf scheut, anti-emanzipatorische und menschenrechtsferne Mentalitäten, Sitten, Gebräuche und Traditionen der muslimischen Minderheit auch nur anzusprechen, geschweige denn zu thematisieren. Dabei sind das größte Tabu die Integrationshemmnisse, die aus der Minderheit selbst kommen. Zustände, die mit Grundgesetz und Menschenrechten nicht vereinbar sind.">

-----

20 minuten
                  online, Logo

8.12.2009: Sarkozy findet den Volksentscheid gegen Minarette legitim - übertriebene und karikierende Reaktionen sind unangebracht

^