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Die kriminellen Taktiken eines Cäsar gegen Helvetien. Chronologie

Die Blockade des helvetischen Auszugs bei Genf - Cäsars Raubzüge gegen die Helvetier, in Germanien und England

4. 10. Die Erfindung einer "belgischen Gefahr" für Rom als Grund für neuen Krieg

von Michael Palomino (2003 / 2007 / 2010)


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aus: Claude Cueni: Cäsars Druide. Roman. Heyne-Verlag, München 1998


4. 10.
Die Erfindung einer "belgischen Gefahr" für Rom als Grund für neuen Krieg

Gerücht: Belger wollen Krieg - die "belgische Gefahr" als Grund zur Aushebung neuer Legionen

Korisios: "Im Januar erreichte uns einer von Cäsars Meldereitern. Er brachte nur Post für Labienus. Der Legat behauptete, er habe die Meldung erhalten, dass die Belger zum Krieg gegen Rom rüsteten. Als er uns das in der Kanzlei mitteilte, wussten wir bereits, dass das so nicht stimmte. Labienus gab uns damit einfach den Auftrag, einen Nachrichtenangriff zu starten. Denn Cäsar wollte im diesseitigen Gallien zwei zusätzliche Legionen ausheben, und dafür brauchte er wiederum das Einverständnis des römischen Senats. Und er hatte noch nicht mal die Bewilligung für seinen gallischen Privatkrieg, geschweige denn für die bereits widerrechtlich ausgehobenen Legionen elf und zwölf! Deshalb erhielten wir Schreiber den Auftrag, beim Schreiben von Soldatenbriefen die belgische Gefahr zu erwähnen." (S.390)

"Die Erwähnung der Belgergefahr war fast so standardisiert wie das "valete semper" am Ende eines Briefes. Und ich wusste ja aus eigener Erfahrung: Je öfter man eine Geschichte erzählt, desto besser wird sie. Sie wird nicht wahrer, aber besser." (S.390)

Cäsars Krieg gegen die Belger: Koalition mit den Remern - Hauptmacht gegen König Galba

Korisios: "Und auch hier traf Cäsar auf diese typisch keltische Konstellation von miteinander verfeindeten Stämmen, die alle unterschiedliche Wirtschafts- und Machtinteressen hatten und deren ambitionierte Führer selbst innerhalb ihrer Stämme und Sippen umstritten waren und permanent intrigierenden Rivalen gegenüberstanden." (S.391)

Die Remer bieten Cäsar das Bündnis an: Korisios: "Ähnlich wie die Häduer in Mittelgallien scherten die Remer kampflos aus der antirömischen Koalition aus und boten Cäsar Geiseln, Getreide, Aufnahme in ihren Städten und Soldaten an. Somit verfügte Cäsar im Handumdrehen über die nötige Infrastruktur, um mitten im Feindesland gegen die Belger vorzugehen, deren zahlreiche Stämme sich unter Galba, dem König der Suessionen, zusammengeschlossen hatten. Cäsars acht Legionen, mit den Hilfstruppen und rund 50.000 Mann, standen nun einer dreifachen Übermacht gegenüber." (S.391)

Cäsar: "Die stärkste Macht in der belgischen Allianz sind die Bellovacer. Deshalb wirst du, Diviciatus, mit deinen Männern ihre Felder verwüsten." (S.391)

König Galba will die Remer wegen Verrats bestrafen

Korisios: "Doch kaum waren die Häduer losgeritten, griff die belgische Allianz Bibrax, die Stadt der Remer, an. Sie wollten diese Verräter, die sich kampflos Cäsar unterworfen hatten, bestrafen. Wie bei uns Kelten üblich, war es für die Belger wichtiger, die verräterischen Nachbarn zu bestrafen, als sich dem fremden Angreifer aus dem Süden geschlossen entgegenzustellen!" (S.392)

Sumpf und Hunger als Faktor

Korisios: "Zwischen den römischen und belgischen Linien war nämlich ein Sumpf. Keiner wollte als erster den Sumpf durchqueren. Also liess Cäsar seine Legionen ins Lager zurückführen. Doch die Belger hatten keine Zeit. Ihre Lebensmittel waren bereits knapp, obwohl sie im eigenen Land waren. Planung und Versorgung waren einfach nicht ihre Sache. Ausserdem hatten die Bellovacer erfahren, dass ihre Felder von den Häduern verwüstet wurden, und wollten deshalb am nächsten Tag die belgische Allianz verlassen, um ihren Sippen zu Hilfe zu eilen. Deswegen entschloss sich die belgische Allianz trotz ungünstiger Ausgangslage zur sofortigen Schlacht und lief in ihr Verderben. Nach der Niederlage stoben sie noch in der gleichen Nacht in alle Himmelsrichtungen auseinander und flohen in ihre Stammesgebiete." (S.392)

Cäsar verfolgt die flüchtenden Belger
Korisios: "Cäsar setzte ihnen nach. Es gibt nichts Einfacheres und Ungefährlicheres, als Fliehende niederzumetzeln. Nicht in der Schlacht fielen die meisten Soldaten, sondern auf der Flucht." (S.392)

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