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Schweiz: Schweizer Sklaven-Camp:

CH-Militär war noch in den 1970er Jahren eine Sklaverei




Schweizer
              Panzer Pz55 in den 1960er Jahren ca.: Viele schweizer
              "Kommandanten" übten sich im Sadismus und
              erfanden spezielle "Panzerspiele"
Schweizer Panzer Pz55 in den 1960er Jahren ca. [1]: Viele schweizer "Kommandanten" übten sich im Sadismus und erfanden spezielle "Panzerspiele"

Präsentation von Michael Palomino (1999)


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Schweizerischer Beobachter, Logo

aus: Thomas Illi: Schweizer Sklaven-Camp; "Der Schweizerische Beobachter", 20. Februar 1998, S.95

Kommentar

Der Artikel aus dem "Schweizerischen Beobachter" von 1998 zeigt, dass das schweizer Militär noch bis in die 1970er Jahre von nazistischen Zügen besetzt war. Der Text ist gemäss Thomas Illi als Glosse mit grossem  Wahrheitsgehalt zu verstehen.

Fakten sind:
-- Stacheldraht und kaum Nahrung
-- die Versklavung
-- Schikaniererei und überflüssige Bestrafungen
-- Sippenhaft in der Gruppe: gegen jedes Menschenrecht
-- sexueller Missbrauch bei Sippenhaft
-- gesundheitsgefährdende Befehle, vorsätzliche Gesundheitsgefährdung
-- einer stirbt - keine genauen Informationen und Vertuschung
-- die Mutprobe: sich von einem Panzer überfahren lassen
-- gute Atmosphäre wird missgönnt
-- der Charakter des Verheimlichers und Vertuschers
-- Schmerzensgeld: Der Staat müsste bezahlen, bezahlt aber nie...

Heute (Stand 2005) ist das Militär in der Schweiz gottlob nicht mehr so unmenschlich, aber in anderen Staaten leider schon, z.B. in gewissen Militärabteilungen eines Staates, der "Stars and Stripes" in seiner Fahne hat: die "Marines" in den "USA" und andere Militärabteilungen in anderen bis heute militaristisch geprägten Staaten...

Michael Palomino
September 2003 / 2005


Der Zeuge Thomas Illi berichtet

<Obwohl noch nicht einmal 20 Jahre alt, wurde ich damals zusammen mit vielen weiteren jungen Leuten in ein solches Camp gesteckt. Es befand sich in der Nähe von Thun. Überall Stacheldraht und bewaffnete Soldaten. Tagwacht war jeweils um 5.30 Uhr. Nach einem kärglichen Frühstück mussten alle zum Appell antreten, wo brüllende Offiziere und Unteroffiziere die Befehle für die tägliche, meist sehr harte Arbeit erteilten.

Wir mussten schuften wie Sklaven, Flucht war zwecklos. Einer hat's versucht. Zwei Tage später brachte ihn die Militärpolizei wieder zurück. Er wurde vom Kommandanten, einem Oberst, mit zehn Tagen scharfem Arrest bestraft.

Überhaupt: Gestraft wurde ständig und meist aus nichtigem Anlass. Manchmal  mussten wir halbstundenlang vor unseren Pritschen strammstehen, während die Capos unsere Schuhe auf winzige Dreckspuren absuchten. Es kam auch vor, dass jemand mitten in der Nacht geweckt wurde, um eine tagsüber vergessene Schaufel im Wald zu suchen. Eine besonders beliebte Schikane war der so genannte Tenuefigg. Man musste vom Vorplatz in die Unterkunft rennen, um in zwei Minuten völlig umgezogen wieder dort zu stehen. Und das mehrmals hintereinander. Klar, dass viele das nicht rechtzeitig schafften. Für sie hatten sich die Capos inzwischen ein neues Spielchen ausgedacht.

Bei ungenügender Leistung oder Verstössen gegen die Disziplin galt oft das Prinzip der Sippenhaftung. Hatte einer etwas angestellt, wurde die ganze Gruppe bestraft. Der arme Kerl wurde dann natürlich von seinen Leidensgenossen nochmals extra "belohnt".

Dabei kam es auch zu Folterungen und sexuellen Übergriffen. Einmal haben sie einen "Sünder" nachts mit Ledergürteln an die Pritsche gefesselt und sein Geschlechtsteil mit Schuhwichse eingestrichen. Das war das Widerlichste, was ich in dieser Zeit erlebte.
Die Arbeit dauerte meistens bis spät in die Nacht. Unterkunft und Essen waren eher lausig. Duschen war nur einmal pro Woche erlaubt. Oft kamen wir gar nicht ins Bett, sondern mussten die Nacht irgendwo im Wald verbringen. Bevorzugt bei Temperaturen unter Null. Mit durchnässten Kleidern. Es gab Wochen, in denen ich soviel zum Schlafen kam wie normalerweise in einer einzigen Nacht. Der ständige Schlafmangel, das war eigentlich das Schlimmste.

Einer von uns hat nicht überlebt. Was damals genau passierte, haben wir nie erfahren. Es wurde von Selbstmord gemunkelt, bestätigt hat das niemand. Auffallend war, dass es daraufhin wenigstens eine Woche lang viel menschlicher zu und her ging. Einen der Offiziere, ein besonders scharfer Hund, bekamen wir nach dem Vorfall nicht mehr zu Gesicht.

Ich selber hatte unwahrscheinliches Glück, dass ich heil davon kam. Einmal musst ich mich - eine Art Mutprobe - von einem Armeepanzer überrollen lassen. Flach auf den Boden gedrückt, schön zwischen den Raupen, Bodenfreiheit etwa 40 Zentimeter. Das stählerne Ungetüm sank im Morast ein, die Wanne erdrückte mich beinahe.

Natürlich gab es auch lichte Momente. Stunden, in denen gelacht wurde. In denen wir den Sternenhimmel genossen. Als wir im Gantrisch-Gebiet eingeschneit waren und in der Unterkunft bleiben mussten, kam fast Skihüttenromantik auf. Aber kaum hatte sich das Gefühl eingeschlichen, dass es schon zum Aushalten sei, kam wieder ein Zusammenschiss.

Und immer wieder diese Herumhetzerei. Dass ich später selber Capo wurde und andere junge Männer herumhetzen musste, macht die Sache nicht besser. Auch wenn ich mir Mühe gab, anders zu sein als die Capos, die ich erlebt hatte. Als ich nach vielen Monaten entlassen wurde, wollte meine damalige Freundin nichts mehr von mir wissen. Ich hätte mich total verändert, sagte sie.

Sie werden es, liebe Leserin, lieber Leser, bemerkt haben: Die Rede ist natürlich von einer ganz normalen Schweizer Panzergrenadier-Rekrutenschule in den siebziger Jahren. Der Zeitzeuge bin ich selber. Damals hatte ich bisweilen schon das Gefühl, etliche Millionen Franken Schmerzensgeld zugute zu haben."

Thomas Illi>






Fotoquellen

[1] Schweizer Panzer Pz55 1960er Jahre ca.: http://www.panzerbaer.de/types/uk_fv4007_centurion-a.htm

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