Kontakt / contact      Hauptseite / page principale / pagina principal /
              home      zurück / retour /
              indietro / atrás / back
<<         >>

Die Schweizer Wehrmacht - schweizer Soldaten im Ausland

Kapitel 3.2.: Fremdendienste: in der Zeit von 1815-1860

A. Schweizertruppen im Dienste der Bourbonen in Frankreich: 1814-1830

Kokarden in Weiss und in Tricolore - die Schweizer Garde am Hof von Paris ("Hundertschweizer") und Widerstand - Garnisonsdienst und Polizeitätigkeit gegen lokale Revolutionäre und Unruhestifter

Und die Massenmörder mit Spiess, Helebarde und Gewehr wollten alle "Christen" sein.

von Oberst i.Gst.Dr. Feldmann - unter Mitarbeit von Oberstleutnant Schafroth und Oberstleutnant Schumacher - Hallwag, Bern

Nette "Christen":

präsentiert von Michael Palomino (2024)


Teilen:

Facebook








3.2.A. Schweizertruppen im Dienste der Bourbonen in Frankreich: 1814-1830

[Fahnenwechsel ab 1814 mit König Ludwig XVIII: Die weisse Kokarde kommt]

Am 15. April [1814?] hatte die Tagsatzung in Zürich "die Führer, Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten und alle den Regimentern angehörenden Personen" der kapitulierten Regimenter ihres Eides auf Napoleon entbunden. Die Schweizer steckten demgemäss die weisse Kokarde der Bourbonen auf; Oberst Affry übernahm mit 100 Grenadieren seines Regiments am 27. April die Wache in Compiègne, als König Ludwig XVIII. dort übernachtete, und begleitete ihn am nächsten Tage nach Paris.

[Die Schweizergarde von Paris wird wieder eingeführt - so wie der Vatikan sie heute noch hat]

Im Laufe des Sommers wurde die Kompagnie der "Hundertschweizer", jene privilegierte Leibgardekompagnie der Bourbonen wieder formiert und hauptsächlich durch Werbungen im Kanton Freiburg ergänzt. Sie wurde dem König am 3. Dezember 1814 in den Tuilerien vorgestellt und begleitete ihn im kommenden Frühjahr auf seiner Flucht nach Belgien.

[Die schweizer Regimenter im bourbonischen Frankreich: Elsass, Lothringen, Nordfrankreich, Paris]

Die Reste der vier Regimenter, ergänzt durch nunmehr eintreffende Kriegsgefangene aus Spanien, England, Russland und Deutschland, wurden durch eine allerdings unregelmässige Rekrutierung noch etwas vermehrt und bildeten den Stamm von vier Regimentern, von denen das erste sein Depot in Metz [Lothringen], später in Arras [Region Ärmelkanal], das zweite in Schlettstadt [Elsass], das dritte in Strassburg [Elsass], das vierte zuerst in Metz, dann in Vincennes [Region Paris] und zuletzt in Paris zugewiesen erhielt. Die Formation der knapp 3500 Mann zählenden Schweizer bot insofern Schwierigkeiten, als viele Leute, deren Kapitulationszeit abgelaufen war, heimzukehren begehrten und der Rekrutenersatz vorerst langsam vor sich ging.

[1815: Die letzte Abrechnung von Napoleon - Tagsatzung der Schweizer befiehlt die Treue zum König Ludwig XVIII - Ausmarsch gegen Napoleon nach Corbeil - viele CH-Soldaten desertieren zu Napoleon]

In die Reorganisationsarbeiten platzte im März 1815 wie eine Bombe die Nachrichten, dass Napoleon in Frankreich wieder gelandet und einen wahren Triumphzug gegen Paris halte. Die Stellungnahme der Schweizerregimenter [S.214] wurde durch einen Brief der Tagsatzung vom 15. März [1815] bestimmt, in dem ihnen befohlen wurde, dem geschworenen Eide auf die weisse Fahne der Bourbonen getreu, sich dem rechtmässigen König von Frankreich zur Verfügung zu halten und den Verlockungen des Kaisers zu widerstehen.

Das vierte Regiment hatte 591 Mann im aktiven Dienst und wurde am 17. März [1815] zum Ausmarsch der Pariser Garnison gegen den anrückenden [Ex]-Kaiser [Napoleon] befohlen. Bis Corbeil im Tal der Seine vormarschiert [war], wurde dort auf Nachricht zahlreicher Desertionen in den Garnisonstruppen Halt und in der Nacht der Rückzug befohlen.

[Die Kokarde von Napoleon "Tricolore" - andere Regimente haben die "Kokarden verdeckt und die Fahnen eingerollt"]

Während desselben kreuzten die schweizer Truppen und Generäle mit Gefolge, die alle ostentativ die dreifarbige Kokarde trugen [Tricolore]. Oberst Affry weigerte sich, persönlich oder mit seinen Truppen in den allgemeinen Ruf "Vive l'empereur" einzustimmen und führte das Regiment durch den aufgeregten Pöbel hindurch in die Kaserne, ohne die weisse Kokarde entfernen zu lassen. Das zweite Regiment, auch in die Nähe von Paris kommandiert und ebenfalls am Ausmarsch vom 17. März beteiligt, kehrte gleicherweise in seine Quartiere zurück, hatte allerdings auf Befehl eines wohlmeinenden Generals seine Kokarden verdeckt und die Fahnen eingerollt.

[ab 1815: Das neue "Zweites schweizerisches Fremdenregiment"]

Vergeblich versuchten in den nächsten Tagen der Kaiser und seine Getreuen die Schweizer umzustimmen, die grosse Mehrzahl blieb den geschworenen Eiden getreu und musste schliesslich in die Heimat entlassen werden. Nur je etwa 90 Mann jeden Regiments liessen sich überreden, einen vom Obersten Stoffel, einem Spanien-Schweizer, kommandierten Fremdenregiment beizutreten, das den Namen: "Zweites schweizerisches Fremdenregiment" führte. Seine Angehörigen wurden von den Schweizern aus ihrer Gemeinschaft ausgeschlossen und aus den Kasernen vertrieben.

In kleinen Schüben wurden schliesslich die Angehörigen der Regimenter nach der Schweiz zurückgeschafft, wo man sie vorläufig in 4 Bataillone formierte, die am 17. Mai [1815] einen Gesamtbestand von 2020 Offizieren und 1579 [S.215] Mann aufwiesen. Als solche dienten sie im Eidgenössischen Aufgebot an der Grenze.

[König Ludwig XVIII ehrt die Treuen und ächtet die Napoleon-Fans - andere ziehen nach Belgien - Schlacht von Waterloo am 18.6.1815]

In feierlicher Parade wurde ihnen am 12. Oktober 1815 in Yverdon eine von der Tagsatzung beschlossene Gedenkmünze mit der Inschrift "Treue und Ehre" am rotweissen Bande verliehen, eine Auszeichnung, der auf der andern Seite die Aechtung aller zum Kaiser übergetretenen Militärpersonen gegenüberstand. Sie betraf ursprünglich 297 Mann, musste dann allerdings auf berechtigte Reklamationen seitens unschuldig Betroffener in vielen Fällen korrigiert und reduziert werden. Denn lange nicht alle, die im Frühjahr 1815 nicht in die Schweiz zurückkehrten, hatten bei dem Regiment Stoffel Handgeld genommen. Es war als Bataillon formiert in der Division Habert (3. A.K.) im Juni [1815] nach Belgien marschiert, und am 18. Juni [1815], dem Schlachttage von Waterloo, im Korps Grouchy an den Kämpfen um Wawre beteiligt.

Mit den Resten der Division Habert drang es unter grossen Verlusten über die Tylebrücken in das Städtchen ein. Der Erfolg führte zu nichts, da das Korps auf die Nachricht der Niederlage bei Waterloo sich zurückziehen musste. Das Bataillon wurde am 6. September [1815] in Agen [Südfrankreich nahe Bordeaux] abgemustert, es hatte noch 54 Schweizer in seinen Entlassungslisten.

[König Ludwig XVIII im Mai 1815: Scharfschützen ("voltigeurs") und 100 Schweizer als Leibwache "Hundertschweizer" - die französische Bevölkerung ist z.T. gar nicht einverstanden - die Schmähschrift "Dénonciation au roi" - es entsteht ein Dauerhass gegen Schweizer+umgekehrt]

Noch im Mai 1815 hatte König Ludwig XVIII. eine Kompagnie Voltigeurs (kleingewachsene Scharfschützen [web01]) unter Hauptmann Ph. von Diesbach zur Ergänzung der "Hundertschweizer" anwerben lassen. Ferner zählten zu diesen eine Hilfskompagnie von etwa 100 Mann, die die Leibwache der königlichen Prinzen bildete. Diese Heranziehung von Ausländern zum Ehrendienst bei den Fürstlichkeiten rief sofort wüste Proteste seitens der Franzosen [hervor], und in einer weitverbreiteten Schmähschrift "Dénonciation au roi" wurde den Schweizern Treulosigkeit und sonstige Laster vorgeworfen und verlangt, der König solle sich nur mit seinen eigenen Untertanen umgeben. Es war dies der Beginn einer nun jahrelang sich fortsetzenden Hetze, die schliesslich in den Schweizern eine ebenso grosse Abneigung gegen die Franzosen heranzüchtete, wie sie den Franzosen erfolgreich gegen die Söldner gepredigt wurde.
Aussenminister Charles Maurice de Talleyrand verhilft Ludwig XVIII auf den Thron und verhandelt dann am Wiener Kongress ein Bündnis mit GB und Österreich gegen Russland und Preussen aus. [web02]

[Aussenminister Talleyrand will wieder schweizer Soldaten haben: Schweizer im Garnisonsdienst und als Polizeistreifen gegen lokale Revolutionen und Unruhestifter]

Inzwischen hatte im Auftrag des Königs Minister [Aussenminister Charles Maurice de] Talleyrand einen Kapitulationsvertrag [Militär-Einstellungsvertrag] mit 20 Kantonen (Neuenburg und Tessin nahmen nicht teil) abgeschlossen. Als Kompensation wurden der Eidgenossenschaft Transitvergünstigungen, ferner Zollreduktionen auf Käse und Kirschwasser zugestanden. Schon früh mussten eben die Regierungen sehen, durch Entgegenkommen, damals in den Söldnerfragen, handelspolitische Vorteile zu erlangen. Es wurden aufgestellt
-- 2 Garderegimenter (je 18 Füsilier- und 6 Grenadier-Kompagnien = 2277 Mann) und
-- 4 Linienregimenter (je 12 Füsilier-, 3 Grenadier- und Voltigeurs-Kompagnien und 1 Sektion Artillerie von 40 Mann mit 2 Geschützen, total 1956 Mann pro Regiment),
gesamthaft 12.378 Mann, wovon 546 Offiziere. Allerdings wurde dieser Sollbestand überhaupt nie erreicht. Die zwei Garderegimenter erhielten als Garnisonen zugewiesen
-- Reuil bei Paris und
-- Orléans;
Sie wurden als 7. und 8. Garderegiment bezeichnet. Die 4 Linienregimenter wurden vorerst in Lyon (1.), Dijon (2.), Besançon (3.) und Clermont Ferrand (4.) untergebracht. Sie wechselten gelegentlich die Garnison im Laufe der Jahre, wobei das 1. Regiment nach Grenoble und Briançon, das 2. nach Lorient, das 3. nach Nîmes und das 4. nach Korsika versetzt wurde. Ihr Dienst blieb Garnisonsdienst, abwechselnd mit nicht seltenen Polizeistreifen gegen revolutionäre Unruhestifter und noch häufiger gegen Lokalputsche wegen Steuer- und Arbeitsfragen.

[Schweizersoldaten im Bourbonen-Frankreich 1815-1871: Lohnfragen provozieren Neid und Hass in der Bevölkerung]

Diese Betätigung brachte die Schweizer in klaren Gegensatz zu der Volksstimmung und schuf vereint mit ihrer Bevorzugung in Löhnung [1]

[1]
-- Tagessold der Franzosen 50 Cts., der Schweizer 80 Cts.;
-- Jahressold der französischen Obersten bei der Linie 4000 Frs., bei der Garde 6250 Frs.; der Schweizer bei der Linie 5000 Frs., bei der Garde 15.000 Frs.;
-- andere Grade entsprechend

und Haltung eine Abneigung gegen die "Fremdlinge", die sich schliesslich entladen musste [S.217].

[Schweizersoldaten im Bourbonen-Frankreich 1815-1871: Der Ausflug von 1823 nach Spanien bis Cadiz - Spanier verweigern den Krieg]

Kriegerische Verwendung fanden die Schweizertruppen in Frankreich keine. Wohl wurde je 1 Bataillon der Garderegimenter (Bataillon von Muralt und St-Denis) unter Oberst Courten dem "Expeditionskorps der 100.000" nach Spanien zugeteilt. Es überschritt am 9. April 1823 die Grenze und machte den gänzlich unblutigen Feldzug durch die Halbinsel bis nach Cadiz mit; erschauernd passierten die Veteranen die nunmehr friedlichen Stätten ihrer unaufhörlichen Kleinkämpfe, verwundert, dass die Spanier auch gar keinen Widerstand leisten wollten.

Auch der Sturm der Festung Trocadero bei Cadiz, zu dem die Regimenter am 30. August [1823] durch einen tiefen Sumpfgraben hindurch antraten, war keine ernstliche Sache. Am 29. September kapitulierte die Stadt, der letzte Rückhalt der Revolutionäre, und die Schweizer wurden als Garde und Begleitung des befreiten Königs Ferdinand VII. bestimmt. als solche blieben sie bis im Juli 1824 in Spanien, allerdings scheel angesehen und in wenig angenehmen Beziehungen zu den Spaniern selbst.

[Revolution in Frankreich von 1830: Entlassung der Schweizergarde am Hof von Paris]

Im Juli 1830 brach in Frankreich die Revolution los. Zu blutigen Zwischenfällen führte sie eigentlich nur in Paris, wo das 7. Garderegiment 2. Bataillone in der Stadt stehen hatte, während das 3. von Reuil her sich seinen Kameraden anzuschliessen suchte. Befehlshaber der königlichen Truppen war Marschall Marmont, de rim Laufe von nutzlosen Strassenkämpfen am 28. Juli [1830] aus der Stadt verdrängt wurde. Nur der Louvre wurde noch von den Schweizern gehalten.

Nach hitzigem Feuergefecht räumten sie am 29. [Juli 1830] abends auch diesen und zogen in geschlossenen Kolonnen nach St-Cloud ab. Ihre tapfere Gegenwehr hatte für zwei Tage den Revolutionären den Sieg zweifelhaft erscheinen lassen. Während fast alle französischen Truppen sich diesen anschlossen oder doch wenigstens mit ihnen sympathisierten, hatten die Schweizer sich für die Bourbonen mit ihrem Leben eingesetzt und mutig geschlagen.

Ein Dekret des neuen Königs, Louis-Philippe, entliess die Ausländer aus französischem Dienste; demzufolge [S.218] legten die Garden in Orléans, die übrigen Regimenter in ihren Garnisonen die Waffen nieder und wurden in die Heimat abtransportiert. Der Dienst in Frankreich war für die Schweizertruppen beendet.

[ab 1830: Frankreich mit "Fremdenlegion"]

Allerdings entstand in diesen Jahren die später so berüchtigte "Fremdenlegion". Geschaffen, um die Linientruppen in Tunis [Tunesien] und Algier [Algerien] zu entlasten, um andererseits eine Truppe zu haben, die ähnlich dem Beispiel der römischen Legionen nicht nur mit Waffen eroberte, sondern mit Bauten (Kasernen und Strassen) das Land sicherte, hatte sie von Anfang an eine grosse Anziehungskraft auf die Schweizer. Ueber deren zahlenmässigen Anteil an den rasch angewachsenen Beständen wissen wir nichts Genaues.

[1815-1830: Französische Söldnertruppe "Legion Hohenlohe"]

Schon 1815 hatte Frankreich aus den Fremdenregimentern Napoleons eine Soldtruppe, die "Legion Hohenlohe" gebildet, die 1830 auch aufgelöst wurde.
Die Mossad-Wikipedia sagt:
"Die Fremdenlegion [...] wurde 1831 in der Nachfolge verschiedener Fremdenregimenter des Königreichs Frankreich ins Leben gerufen. Eines dieser Regimenter war das Régiment de Hohenlohe (Regiment Hohenlohe) ab 1816 unter dem Kommando von Ludwig Aloys von Hohenlohe-Bartenstein, der für seine Verdienste mit dem in französischen Adel höchsten Titel „Pair“ ausgezeichnet wurde.[5] Dieses Regiment im Dienste französischer Royalisten zur Zeit der französischen Revolutionskriege wurde später von König Charles X. übernommen. Der erste Kommandant war der Schweizer Christoph Anton Stoffel aus Arbon.[6][7] " [web03]
Aus ihren Resten und den allmählich Neugeworbenen entstand die heutige Legion; 1831 gebildet aus Kompagnien verschiedener Nationen, wurde sie bereits 1835 reformiert und die Leute nicht mehr nach Landeszugehörigkeit getrennt, wodurch den oft blutigen Rivalitäten zwischen den Einheiten vorgebeugt wurde. Damit aber verschwand jede Möglichkeit, die Schicksale der Schweizer besonders zu überprüfen. Wir wissen nur, dass seit 1832 in Nordafrika, 1835 in Spanien, 1854 auf der Krim, in Italien, Mexiko (1863 bis 1867), Hinterindien (1883), Dahomey (1892), Madagaskar (1898) und insbesondere während des Krieges 1914-1918 in Marokko und Mazedonien sowie an der Westfront eine grosse Zahl von Schweizern sich durch Mut und Geschick ausgezeichnet haben. Tausende sind unter den Fahnen der Legion gefallen.

[Was war der Zweck der französischen Fremdenlegion? Rassistische Kolonialismus von Haiti bis Vietnam, die Kopie von Spanien, Portugal, England und Holland. Dort kämpften zu 40% Deutsche und Schweizer und sie starben für den weissen Rassismus, ohne von den Ureinwohnern auf anderen Kontinenten und von Mutter Erde auch nur irgendetwas dazuzulernen. Es waren Analphabetensoldaten].
Die Mossad-Wikipedia sagt: In Algier war eine "Feuertaufe":
"Für die geplante Kolonialisierung Algeriens brauchte Frankreich Truppen. Damals hatten sich viele Ausländer in Frankreich, überwiegend in Paris, angesiedelt. Mit der Aufstellung der Legion bekam König Louis Philippe die nötigen Soldaten und konnte zugleich eine beargwöhnte Bevölkerungsschicht reduzieren. Deshalb ließ er am nächsten Tag per Dekret das Gesetz vom 9. März 1831 (la Loi du 9 mars 1831) offiziell bestätigen, wonach die Fremdenlegion nur außerhalb der kontinentalen Grenzen des Königreichs eingesetzt werden durfte. Am 17. April 1832 erlebte die Fremdenlegion bei einem Gefecht um Maison-Carrée in der Nähe von Algier ihre Feuertaufe. Die Einheit zählte zu diesem Zeitpunkt etwa 6000 Mann, davon 40 Prozent Deutsche und Schweizer. Innerhalb von nur drei Jahren verlor die Legion bei den Kämpfen in Nordafrika 3200 Mann, die starben, desertierten oder aus gesundheitlichen Gründen entlassen werden mussten." [web03]

[Und hier ist die weitere Geschichte der kriminellen, französischen Fremdenlegion: Knallen+töten, knallen+töten - und sie meinte, sie sind "Christen", mit Pfarrern mit einem Fantasie-Gott und einem Fantasie-Jesus: Die Fremdenlegion ist die SCHANDE Frankreichs]:

"Der nächste Einsatz der Fremdenlegion, parallel zur weiteren Eroberung Algeriens, fand in Europa statt, im Ersten Karlistenkrieg in Spanien. In diesem bis 1840 dauernden Thronfolgekrieg unterstützten Frankreich und Großbritannien ab 1835 die „liberale“ Königin Isabella II. gegen den karlistischen Prätendenten Carlos. Großbritannien entsandte eine neu aufgestellte „Auxiliary Legion“ nach Spanien, die anfangs aus etwa 10.000 Freiwilligen bestand, Frankreich überließ Isabella per Vertrag die Fremdenlegion. In beiden Kontingenten kämpfte eine beträchtliche Anzahl von Exilpolen, die nach dem gescheiterten Aufstand von 1830/31 in die beiden westlichen Großmächte geflohen waren und deren Eintritt in die Truppen für den spanischen Thronfolgekrieg nun in beiden Staaten aktiv unterstützt wurde. Im Karlistenkrieg kam die erste Generation von Fremdenlegionären fast vollständig ums Leben. Nur 250 von ursprünglich 6000 Mann kehrten im Januar 1839 nach Frankreich zurück.

Um den nach wie vor nach Frankreich strebenden Flüchtlingsstrom zu kanalisieren und gleichzeitig den Truppenbedarf in Nordafrika zu befriedigen, hatte die französische Regierung schon im Jahr 1836 eine „Nouvelle Légion“ aufgestellt. Die Einheit gelangte hauptsächlich bei der weiteren Unterwerfung Algeriens zum Einsatz. Erst Ende der 1840er Jahre gelang es den Franzosen nämlich, den algerischen Guerilla-Widerstand unter Abd el-Kader in einem Vernichtungskrieg zu brechen, der Massaker, verbrannte Erde und Deportationen einschloss und die algerische Bevölkerung um 15 bis 30 Prozent dezimierte. Die in diesem „asymmetrischen“ Krieg von den Franzosen angewandten Methoden sollten bis ins Zeitalter der Dekolonisation nach 1945 die Imperialkriegsführung kennzeichnen, und in aller Regel spielte die Fremdenlegion dabei eine wesentliche Rolle.

Am 5. November 1854 nahm die Legion im Krimkrieg an der Schlacht von Inkerman teil. Die Fremdenlegion kam in den meisten französischen Kolonialkriegen zum Einsatz.

Im Sommer 1870 begann der Deutsch-Französische Krieg. Aus vielen Ländern kamen Freiwillige in die Rekrutierungsstellen der Fremdenlegion entlang der Staatsgrenzen, um sich der Fremdenlegion anzuschließen und das Kaiserreich Frankreich zu verteidigen.

Ab 1883 wurde die Legion auch in Übersee eingesetzt. Sie war an allen wichtigen Schauplätzen von Frankreichs Interessenpolitik vertreten. Insbesondere sind dies Tonkin (bis 1976 Nordvietnam, heute Vietnam, 1883–1940), Formosa (heute Taiwan, 1885), Französisch-Sudan (1892–1893), Dahomey (heute Benin, 1892–1894), Siam (1893–1897), Madagaskar (1895–1905) sowie Marokko (1900–1934).

Der Ruf der Legion schon zu dieser Zeit lässt sich anhand einer Aussage des Generals Joseph Gallieni verdeutlichen, der bestimmt war, das Expeditionskorps auf Madagaskar zu führen:

Ich verlange, dass mir 600 Mann der Fremdenlegion mitgegeben werden, um – sollte es so weit kommen – ehrenvoll und angemessen fallen zu können.

Joseph Gallieni

Die Legion stellt heute, mit dem ehemaligen „Régiment de Marche de la Légion Etrangère“ (RMLE) das 3. Infanterie-Fremdenregiment (3. REI), das höchstdekorierte Regiment der französischen Streitkräfte. Die Soldaten des Régiment d’Infanterie Coloniale du Maroc (RICM) erhielten genauso viele Auszeichnungen wie das 3. REI, existiert aber heute nicht mehr in seiner ursprünglichen Form mit der Rekrutierungsbasis in Marokko, und besteht heute als ‚Régiment d’infanterie-chars de marine‘ als leichtes Panzerregiment.

Erster Weltkrieg

Bei Ausbruch des Krieges war der größte Teil der beiden damals bestehenden Regimenter der Fremdenlegion mit Bauarbeiten in Französisch-Marokko beschäftigt. Die Mehrheit dieser aus Zentraleuropa stammenden Legionäre wurde allerdings nicht an der Westfront und anderen Fronten in Europa eingesetzt, sondern verblieb in Französisch-Marokko, um dort Bauarbeiten sowie die Befriedung des unruhigen Protektorats weiter voranzutreiben.

Nachdem die französischen Truppen in Marokko (die zum Großteil aus Legionären bestanden) am 13. November 1914 bei Khénifra gegen aufständische Berber eine schwere Niederlage mit mehr als 600 Toten erlitten hatten, wurden weitere fünf Marschregimenter aufgestellt. Diese Regimenter, in denen 42.883 Freiwillige aus 52 Nationen dienten (zum größten Teil Russen, Italiener, Schweizer, Belgier und Briten), die sich seit August 1914 in Frankreich oder in französischen Kolonien für die Fremdenlegion beworben hatten, waren nun auch im Ersten Weltkrieg in Europa vorgesehen.

Die fünf Regimenter verloren bis zum November 1915 viel Personal, allerdings weniger durch Kampfeinsätze als durch die Rückkehr der meisten Freiwilligen aus der Zeit des Kriegsbeginns in ihre Herkunftsländer. Aus diesem Grund befahl Kommandeur Rollet am 11. November 1915 die Reorganisation und Zusammenfassung aller an der Westfront eingesetzten Legionseinheiten im Régiment de Marche de la Légion Etrangère (RMLE), das in weiter Folge in der Lorettoschlacht, in der Schlacht um Verdun und in der Schlacht an der Somme eingesetzt wurde und am Ende des Krieges 1918 das am zweithöchsten dekorierte Regiment der französischen Armee sowie das höchstdekorierte Regiment der Fremdenlegion war.

Insgesamt fielen im Ersten Weltkrieg 5172 Angehörige der Legion. Nach 1918 war die Legion bis zum Anfang der 1930er Jahre weiterhin intensiv mit der Bekämpfung aufständischer Stämme in Marokko beschäftigt, diese Auseinandersetzungen erreichten Mitte der 1920er Jahre im Rifkrieg bzw. Zweiten Marokkanischen Krieg ihren Höhepunkt.

Zweiter Weltkrieg

Zwischen dem Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 und dem deutschen Angriff 1940 wuchs die Legion erneut stark an. Ähnlich wie im Ersten Weltkrieg wurden mehrere Regimenter aus internationalen Kriegsfreiwilligen neu aufgestellt, darunter viele Emigranten und politisch Verfolgte aus dem deutschen Machtbereich. Verfolgte des NS-Regimes fanden in der Légion étrangère eine neue Heimat.

Der erste größere Einsatz fand im Frühjahr 1940 in der Schlacht um Narvik statt. Abgesehen von altgedienten Kadern fanden Deutsche und Österreicher keinen Einsatz in Frankreich. Nach der Niederlage vom Juni 1940 schlug sich ein Teil der Legion, darunter die 13. Halbbrigade (13e DBLE), auf die Seite des Freien Frankreich von Charles de Gaulle. Der größte Teil verblieb in Nordafrika, das dem Vichy-Regime Philippe Pétains unterstand oder in der Levante (Syrien/Libanon), wo es 1941 zu Kämpfen gegen die Briten kam. Das 5. Regiment war infolge der Besetzung der Kolonie durch Japan ab 1940/41 in Indochina isoliert. Nach der angloamerikanischen Landung in Nordafrika Ende 1942 kämpften freifranzösische Legionseinheiten im Tunesienfeldzug, in Italien und bei der Befreiung Westeuropas ab 1944 bis Kriegsende 1945 (Normandie und im Rahmen der 1. Armee).

Aus ehemaligen deutschen und österreichischen Fremdenlegionären bildete die deutsche Wehrmacht am 15. Juni 1941 ein Regiment „zur besonderen Verwendung“. Das verstärkte Afrika-Regiment 361 (um die leichte Afrika-Artillerie-Abteilung 361) war Teil der 90. leichten Afrika-Division. Die kombinierte Infanterie-Artillerie-Einheit war anfangs als Bewährungstruppe konzipiert, in dem die zuvor vom NS-Regime verfolgten einstigen Legionäre ihre „Wehrwürdigkeit“ wiedererlangen konnten. Nach mehreren Umbenennungen wurde das Regiment im Mai 1943, während des Tunesienfeldzugs, vernichtet.

Indochinakrieg

Bald nach 1945 sah sich Frankreich mit dem Problem der Dekolonisation konfrontiert. Seit 1946 kam es in Indochina zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit der kommunistischen Unabhängigkeitsbewegung Việt Minh. Aufgrund politischer Erwägungen kamen dort nur Zeit- und Berufssoldaten der französischen Armee, Elitetruppen wie die Legion und die neuen Fallschirmjägereinheiten sowie nord- und schwarzafrikanische Einheiten neben indochinesischen Hilfstruppen zum Einsatz. Die Legion gehörte zu den am stärksten involvierten Einheiten und verzeichnete in Indochina die schwersten Verluste, die sie jemals in einem Krieg hinzunehmen hatte – mehr als 11.000 Tote. Gleichzeitig wurde Indochina für zahlreiche Fremdenlegionäre zur „zweiten Heimat“, da sie sich dort wegen des hohen Solds Opium und Geliebte (congaï) leisten konnten.[8] 1954 erlitt die Legion in der Schlacht von Điện Biên Phủ ihre schwerste Niederlage, die mythische Überhöhungen fand.

Die Überlebenden von Điện Biên Phủ erzählten von der Schlacht, vom Versagen der Führung, von der schrecklichen Überraschung, als plötzlich Artilleriefeuer auf ihre unzureichenden Stellungen trommelte. Ein Thai-Bataillon war sofort übergelaufen. Die übrigen farbigen Truppen hatten sich passiv verhalten und Deckung gesucht. Wirklich gekämpft bis zum letzten Erdloch und bis aufs Messer hatten lediglich die französischen Fallschirmjäger und die Fremdenlegionäre, zu 80 % Deutsche, seien zum Sterben angetreten wie in einer mythischen Gotenschlacht.

Peter Scholl-Latour: Der Tod im Reisfeld – 30 Jahre Krieg in Indochina

Algerienkrieg

Kurz nach dem Ende des Indochina-Konflikts war die Legion im ab Herbst 1954 entbrannten Algerienkrieg mit ihren gesamten Kräften engagiert. Zahlenmäßig fiel sie innerhalb der mehrere hunderttausend Soldaten umfassenden französischen Algerienarmee noch weniger ins Gewicht als in Indochina, war aber zusammen mit den Fallschirmjägereinheiten (Réserve génerale) erneut überproportional an den Operationen gegen die Unabhängigkeitskämpfer, diesmal der algerischen ALN, beteiligt. Mit der Schlacht von Algier 1957 beginnend, brachten die Franzosen ihre technisch-zahlenmäßige Dominanz über die Jahre 1959/60 (Challe-Plan) zur Geltung; der algerische Widerstand hatte der Übermacht nahezu nichts mehr entgegenzusetzen.

Die dabei im Rahmen der sogenannten Französischen Doktrin eingesetzten Methoden, unter anderem Folter und ungesetzliche Hinrichtungen von algerischen Verdächtigen, zogen jedoch massive innen- und außenpolitische Proteste nach sich. Parallel dazu entwickelte die Algerische Befreiungsfront eine auch publizistisch sehr wirksame Strategie, um Legionäre zur Desertion zu bewegen. Kopf dieser Bewegung war der aus Wiesbaden stammende Winfried Müller, besser bekannt unter dem Namen Si Mustapha-Müller.

Die massiven Proteste gegen die Praktiken der Fremdenlegion waren mit ausschlaggebend dafür, dass de Gaulle, trotz des nahen militärischen Sieges zunehmend dazu tendierte, Algerien seine Unabhängigkeit zu gewähren. An der Seite der Algerienfranzosen opponierte daraufhin eine Reihe französischer Offiziere, darunter einige Führer von Legionseinheiten, gegen diese Entwicklung. Die Legion war in den fehlgeschlagenen Generalsputsch von 1961 verwickelt und in Aktionen der Terrororganisation OAS. Zu dieser Zeit schien eine Auflösung des Verbands im Bereich des Möglichen; dieses Los traf jedoch nur das 1. Fallschirmjägerregiment/1er REP. Bis 1966 waren Legionseinheiten von der Teilnahme an der traditionellen Militärparade auf der Avenue des Champs-Élysées zur Feier des 14. Juli ausgeschlossen.

Nach 1945 waren mehr als ein Drittel bis über die Hälfte der Legionäre Deutsche bzw. deutschsprachig (der Höhepunkt dieser Entwicklung war gegen Ende des Indochinakriegs erreicht), 2006 waren es nur noch rund zwei Prozent. Derzeit stellen Osteuropäer mit rund einem Drittel die größte Gruppe der Legionäre, gefolgt von einem Viertel Südamerikaner. Rund ein Fünftel der Fremdenlegionäre sind in Wirklichkeit Franzosen, die mit einer neuen Identität ausgestattet wurden und fortan als Kanadier, Belgier, Schweizer, Luxemburger oder Monegassen dienen." [web03]



<<         >>






Quellen
[web01] https://de.wikipedia.org/wiki/Voltigeure
[web02] https://de.wikipedia.org/wiki/Charles-Maurice_de_Talleyrand-Périgord
[web03] https://de.wikipedia.org/wiki/Légion_Étrangère


^