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3. Kriegsmobilmachung, Innenpolitik und deutsche Siege - die Schweiz ist von NS-Truppen praktisch umzingelt - neue Handelsabkommen - Reduit - Guisan auf dem Rütli - die Zeit von September 1939 bis August 1940
von Michael Palomino (1998 / 2004 / 2010)
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aus:
-- Markus Heiniger: Dreizehn Gründe. Warum die Schweiz im Zweiten Weltkrieg nicht erobert wurde, Limmat-Verlag, Zürich 1989.
-- Webseiten
Schweizerische Kriegsmobilmachung - Kriegsmaterialausfuhrverbot und Aufhebung - Militärzensur - "angepasste" Neutralität
Die Kriegsmobilmachung der Schweiz am 2. September 1939 [1]
Generalmobilmachung der Schweiz mit dem Artikel "Die Kriegsmobilmachung unserer Armee" am 2. September 1939, Beispiel in der Solothurner Zeitung [2]
Schweizer Soldaten bei der Mobilmachung, der Marschbefehl hängt an der Wand, Genf 2. September 1939 [3]
Grenzstrassen wurden verbarrikadiert, z.B. im Grenzdorf Rafz [4]
Schweizerische Generalmobilmachung im September 1939, Guisan nimmt Truppen ab [5]
Schweizerische Generalmobilmachung im September 1939, z.B. schweizer Velotruppen [6]
Die Kriegsmobilmachung vom 2.9.1939 wird nicht nur von der in Polen gebundenen deutschen Wehrmacht, sondern ebenso von Bewegungen des französischen Heeres ausgelöst, so die beiden "Neutralitätsexperten" und Militärhistoriker Rudolf L.Bindschedler und Hans Rudolf Kurz.[23] Bald zeigt sich jedoch, dass Frankreich: Heiniger: "nicht bereit ist, für Danzig zu sterben" (S.23). Die "drôle de guerre" lässt jedoch immer die Möglichkeit zu, dass französische Truppen schweizerisches Territorium als Manöverfeld benutzen könnten (S.24).[24]
Der Bundesrat verbietet am 2.9.1939 jegliche Kriegsmaterialausfuhr. Die Folge ist politischer Druck von französischer und englischer Seite, dieses Verbot für die Alliierten wieder aufzuheben, was durch einen erneuten Bundesbeschluss am 8.9.1939 auch geschieht (S.90).
Am selben Tag - im selben Bundesbeschluss vom 8.9.1939 - beschliesst der Bundesrat die Militärzensur mit der Bildung einer militärischen "Abteilung für Presse und Funkspruch" (APF), deren Richtlinien durch Weisungen und Kreisschreiben verbreitet werden (S.219-220):
-- Vorzensur für Filme
-- Nachzensur für Post, Telefon, Presse, Presse- und Nachrichtenagenturen, Radio, Bücher und Fotos
-- abgestufte Strafen: Ermahnungen, Verweise, Publikationsverbote (S.220).
In der Praxis gilt auch für Fotos die Vorzensur, weil noch nicht klar sei, was erlaubt ist und was nicht. So müssen Fotos oft vor der Veröffentlichung der APF vorgelegt werden. Verboten ist fortan ausserdem "jede Diskussion über unsere Neutralität, welche deren Aufrechterhaltung gefährdet." (S.220)
Das Personal der APF besteht hauptsächlich aus bürgerlichen und freisinnigen Mitgliedern. Sozialdemokraten sind kaum dabei. Historiker Georg Kreis beschreibt in seinem Buch "Zensur und Selbstzensur, im Führungsstab der APF seien.
Kreis:
"Mitglieder freisinniger Parteirichtung, zürcherischer Herkunft und juristischer Ausbildung eindeutig in der Mehrzahl."[25] (S.228)
Die Neutralitätspolitik richtet sich je nach dem Frontverlauf und der Kriegssituation.
Bernd Martin:
"Das deutsche Agieren gegenüber den Neutralen und deren Reagieren wird analog der militärischen Entwicklung in vier Phasen aufgeteilt: Der Eingangsphase deutschen Werbens um die Neutralen folgte nach dem Sieg über Frankreich der Versuch der Eingliederung in das "Neue Europa" und während des deutschen Vormarsches in Russland als dritte Phase das antizipierte Aufgehen der Neutralen in einem "Grossgermanischen Reich". Die vierte Phase sah die Hinwendung der Neutralen zu den Westalliierten und Deutschland nunmehr, wie zuvor die Westmächte, in der Rolle des immer machtloser werdenden Bittstellers." (S.17)[26]
Die Innenpolitik der Schweiz von September 1939 bis Ende 1939
Konjunktur - Rationierung - Bewachung der Eisenbahntunnels - Ernst Hausamanns Informationsdienst "Heer und Haus" ("Büro Ha") - Evakuierungspläne - "Limmatstellung" - Reduitdiskussionen
Die Kriegszeit bedeutet für die schweizer Industriellen Konjunktur. Viele Betriebe starten zu Höhenflügen in ihrer Produktion. Trotzdem bleiben die Löhne aber niedrig. Profiteure sind vor allem Aktionäre und Unternehmer. Da jegliche Preiskontrolle für die Exportwirtschaft fehlt, können die Rüstungsindustrien im Export happige Gewinne erwirtschaften, neben den Rüstungsindustrien z.B. die Aluminiumindustrie in Chippis, Kanton Wallis (S.81).[27]
Für die Waffen- und Munitionsfabriken gilt eine "Kriegsgewinnsteuer". Die Gesamteinnahmen dieser Steuer betragen für die ganze Kriegszeit 772 Millionen Franken, bei zahlreichen Abzugsmöglichkeiten und Freibeträgen (S.82).[28]
Von Kriegsbeginn bis 1945 herrscht in der Schweiz ein Coupon-System für Konsumwaren [29].
Lebensmittelkarte der Schweiz von 1940 [7]
<Schweizerische Eidgenossenschaft
Ganze Lebensmittelkarte für 1 Person pro April 1940
Diese Karte berechtigt den rechtmässigen Inhaber zum Bezug folgender rationierte Nahrungsmittel im ganzen Gebiet der Eidgenossenschaft: 2000 gr Zucker, 1000 gr Reis, 500 gr Teigwaren, 250 gr Speisefett, - Speiseöl, vorläufig keine Zuteilung.
Die Waren dürfen vom Verkaufsgeschäft nur gegen Abgabe des entsprechenden Abschnittes verabfolgt werden. Missbrauch hat Einzug der Karte und Strafe zur Folge.
Adresse des Karteninhabers (von diesem selbst oder dem Haushaltungsvorstand auszufüllen):
Gültig vom 1. bis 30. April 1940.
Anordnungen über die ev. Verwendung des Coupons 75 IIIII bleiben dem KEA vorbehalten.>
Wie man sieht, ist 1 kg Reis für einen Monat nicht sehr viel. Der Zweite Weltkrieg hiess für viele Schweizer Entbehrung und Hunger, vor allem aber auch diktatorische Strafen.
Die Entscheidungen der Unternehmen für die Exportproduktion werden dagegen keiner Kontrolle unterworfen. Trotz der Rationierungen nimmt die Gesamtversorgung von 1939 bis 1945 um einen Drittel ab. Nicht alle sind gleich betroffen, weil viele Waren nur gegen bar erhältlich sind. Der Reallohn sinkt ab 1939 und erreicht 1942 seinen Tiefpunkt, ist jedoch 1945 wieder auf dem Niveau von 1939 (S.192).[29] Bei jeder Bekanntgabe einer neuen Rationierung kommt es zu "Käuferstürmen" (S.194).[30]
Im schweizer Militär regt sich Widerstand gegen die vom Bundesrat verfügte Zensur. Hans Hausamann initiiert eine eigene Armeeabteilung mit dem Nachrichtendienst "Heer und Haus" (S.221).
Hans Hausamann war Fotograf und Nachrichten-Offizier in der schweizer Armee, kam aus dem Appenzellerland und hatte als Fotograf in den 1920er Jahren eine Foto-Ladenkette in der Schweiz aufgebaut ("Foto Hausamann"), die den Foto-Versandhandel in der Schweiz einführte. In den 1930er Jahren baute er einen militärischen Pressedienst auf ("Büro Ha" in Teufen, Appenzell-Ausserrhoden), als Unterstützung für eine "wehrhafte Schweiz". Während des Krieges war das "Büro Ha" der Nachrichtensektion 1 (NS-1) des militärischen Nachrichtendienstes von Max Weibel unterstellt. 1940 wurde der Pressedienst in ein Hotel bei Luzern verlegt [web01] - die Villa "Stutz" in Kastanienbaum bei Luzern [web10]. Wichtig war die Zusammenarbeit mit Christian Schneider von der Nachrichtenagentur von "Rudolf Rössler". Hausamann war konsequent auf der Seite der Alliierten,weil die Schweiz bei einem Sieg Hitlers nicht überleben würde. Er lieferte allen Kriegsgegnern des Dritten Reichs Informationen, auch dem russischen Nachrichtendienst GRU [web01].
<Halb privat, halb dienstlich tat es der fast zwei Meter große, dürre Hausamann aus St. Gallen. Er- bezahlte aus seiner eigenen Tasche -- Informanten und wurde Agentenboß auf eigene Faust, um nachzuholen. was seine eigene Regierung bis dahin versäumt hatte. Hausamann: "Es war einfach meine Bürgerpflicht, mein Land zu schützen; und das konnte ich im besonderen Maße, wenn ich die Niederlage Hitlers beschleunigte." Mit Akribie baute der Zivilist ein privates Spionagenetz auf: das sogenannte "Büro Ha."> [web10]
Gotthard- und Simplontunnel werden auf Befehl der Armeeführung von schweizer Soldaten bewacht und so der Transitverkehr der Achse garantiert. (S.54). (Diese militärische Bewachung der Gotthardlinie hatte es schon im Ersten Weltkrieg gegeben und war für die schweizer Militärs nichts Neues [web02]). Dank der schweizer "Neutralität" sind auch alle Verkehrswege vor Bombenangriffen geschützt (S.54). Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) leisten Arbeit für höchste Ansprüche, südwärts mit Kohle und verdeckten Gütern, nordwärts bis zur italienischen Kapitulation 1943 des öfteren mit zwangsrekrutierten Italienern, deren Transport jeweils speziell bewilligt wird (S.55).[31]
Güterzug am Gotthard mit speziellen Gotthard-Lokomotiven Ae 8/14 der 1930er bis 1950er Jahre [8].
Die Lokomotiven wurden in Winterthur gebaut [web03]. Die schweizer Regierung liess also den Eisenbahnverkehr für die "Achse" reibungslos funktionieren, im Sinne der "Neutralität". Schlimmer konnte man eigentlich nicht mehr kollaborieren, was dann von den Alliierten später auch mit Bomben auf die Bahnlinie quittiert wurde...
Gleichzeitig denkt die Armeeleitung ab Beginn des Polenfeldzuges daran, Teile der Bevölkerung aus den nördlichen Grenzregionen in die Berge zu evakuieren. (S.178)[32]
Am 30.Oktober 1939 erfolgt vom Bundesrat die "Weisung für den Kriegsfall": Die Regierung ermuntert zur "freiwilligen Abwanderung und Aufnahme der Abgewanderten im Hinterland" (S.178).[33]
Frankreich und England stehen fortan mit Deutschland im Kriegszustand. Polen ist zwischen Russland und Deutschland aufgeteilt. Russland besetzt die baltischen Staaten, wobei die Neutralität Litauens de jure erhalten bleibt. Russland steht im Winter mit Finnland im Krieg (S.165-166) [34]
Gleich wie Frankreich soll auch die Schweiz eine "Maginot-Linie" haben. So wird bei den schweizer Militärs die Verteidigungsstellung Walensee-Linth-Zürichsee-Limmat-Bözberg-Hauenstein-Gempenplateau-Genfersee genannt. Bei einem Angriff deutscher Armeen rechnet Guisan mit dem Halten der Stellung für einige Wochen, bis französische Hilfe käme (S.165-166).[34] Die von der Militärführung angeordneten Befestigungsarbeiten an der "Limmatstellung" sind wegen der Winterkälte und dem gefrorenen Boden äusserst mühsam, so dass der Soldatenwitz die "Mag-i-no-ko"-Linie kreiert wurde (Mag ich nicht kommen) (S.26).[35]
Karte der Schweiz mit den verschiedenen Reduitstellungen [10]
-- klein gestrichelte Linien: Stellung der Grenztruppen
-- gross gestrichelte Linien: Stellungen für den Verzögerungskampf [web04] bzw. für den Verteidigungskampf im Mittelland und in den Südalpen [web06] (auch als "schweizerische Maginotlinie" bekannt mit der "Limmatstellung" ("Limmatlinie" [web05]) der Limmat entlang zwischen Aare und Rheintal (S.26, 165-166)
-- rote Linie: Reduitstellung [web04, web06]
Ende 1939 / Anfang 1940 ist das eigentliche Reduit aber noch nicht gebaut, ja, ist noch nicht einmal beschlossene Sache...
Die "schweizerische Maginotlinie" (die "Limmatstellung", auf der Karte die gross gestrichelte Linie) bestand zu einem grossen Teil aus Panzersperren, Löchern für Panzersperren in Strassen, sowie Bunkern mit Schiessständen. Ein Einmarsch der Hitler-Panzer sollte von allen Seiten verhindert werden, und so wurden kilometerweise Panzersperren durch Wiesen und Felder angelegt, die zum grossen Teil heute noch (2010) existieren. Auch im Welschland wurden Panzersperren errichtet, damit auch der Zugang zu Bern von Frankreich her versperrt war. In der Westschweiz wurden die zackenartigen Panzersperren auch "Toblerone" genannt, weil sie an die Zacken der Toblerone-Schokolade erinnern. Im feuchteren Kleinklima sind die Panzersperren inzwischen oft mit Moos überwachsen, und Kleintieren finden einen Lebensraum [web04].
Beispiele für die "Schweizerische Maginotlinie": Panzersperren, Panzersperrenlöcher und Schiessstände
Panzersperren in Muntelier, ein Ort der "schweizerischen Maginotlinie" [11]
Panzersperrenlöcher bei der Eisenbahnbrücke zwischen Koblenz und Waldshut, die Löcher sind mit Dolendeckeln abgedeckt [12]
Schiessstand der schweizerischen Maginotlinie bei Bülach, kurz vor dem Beginn der Flughafenautobahn [13]
In dieser angespannten Lage beginnen deutschfreundliche Offiziere, die Idee eines Reduits für die Armee zu vertreten. Generalstabschef Labhart schlägt Ende 1939 für den Fall eines gleichzeitigen Angriffs aus Norden und Süden eine reduitähnliche Armeestellung vor. General Guisan lehnt die Pläne ab. Guisan will das ganze Land verteidigen und verwirft die Pläne des ihm nicht genehmen Labhart (S.166).[36]
Ab dem 30.11.1939 entfesselt Stalin gegen Finnland den "Finnlandkrieg". [Es ist ja die absolute Unvernunft, im skandinavischen Winter Krieg zu führen, nicht nur wegen der Kälte, sondern auch deswegen, weil die Tage in Finnland im Winter extrem kurz sind, und in Lappland gibt es einige Monate lang gar keine Sonne. Aber scheinbar wollte Stalin das so]. Die Tatsachen sind dann folgendermassen: Die Rote Armee meint, sie könne mit Fahrzeugkolonnen gemütlich nach Helsinki fahren. Die Finnen sind auf Skiern und bereiten der Roten Armee eine Falle nach der andern, so dass die Rote Armee in den verschneiten Wäldern stecken bleibt. Die Finnen wehren sich erfolgreich in Weiss und bringen der russischen Armee mindestens dreimal so viele Verluste bei (über 200.000), wie sie selber erleiden (70.000) [web16].
Finnlandkrieg, ein Heer finnischer Skisoldaten in Weiss [36]
Finnische Soldaten in Weiss warten in einem Hinterhalt, sie liegen quasi auf ihren Skiern und Skistöcken, 1940-1941 [34]
Finnische Skisoldaten im Finnlandkrieg in Weiss, vorne laufen sie mit den Skiern und Stöcken in der Hand, im Hintergrund bleiben andere in ihrer liegenden Position, 1940-1941 [35]
Die Gegenwehr der Finnen im Finnlandkrieg gilt in der Schweiz als herausragendes Beispiel des Widerstands gegen eine arrogante Grossmacht. Es kann angenommen werden, dass die Rote Armee später Teile der finnischen Taktik übernimmt, um im russischen Winter der Wehrmacht einen maximalen Schaden zuzufügen [web03].
1940
Zensur - Wehrsold - neuer Evakuationsplan: Zürich soll zum Schlachtfeld werden
Im Winter 1939/1940 stellt sich bei den schweizer Soldaten eine grosse Dienstmüdigkeit ein. Die körperliche wie die mentale Beanspruchung ist sehr hoch und die Evakuationsfrage für das Land im Falle eines nazistisch-faschistischen Angriffs vom Reich wie von Italien her ist vollends ungelöst (S.213).
[Die ganze Welt und vor allem die Schweizer schauen gebannt auf den Finnlandkrieg, wie die kleine Nation der Finnen sich auf Ski und in Tarnkleidung tapfer gegen die übermächtig erscheinende, russische Rote Armee wehrt. Die Finnen führen den Guerillakrieg im verschneiten Wald, und die Rote Armee bleibt auf den verschneiten Strassen stecken. Einen ungünstigeren Moment als den Winter hätte sich die Rote Armee nicht aussuchen können, und die Rote Armee verliert].
Im Februar 1940 wird die Veröffentlichung der schweizerischen Aussenhandelsstatistik eingestellt. Nur die Mitglieder der Vollmachtenkommissionen sind informiert, stehen aber unter Schweigepflicht (S.74).
Das Schweigepflicht-Graffiti der schweizer Propaganda: "Wer nicht schweigen kann, schadet der Heimat" [14].
Dieser Spruch war auch nach 1945 noch aktuell, zum Teil bis in die 1990er Jahre...
Die Arbeiter der Schweiz wissen, dass sie zum Teil für das Dritte Reich arbeiten müssen. Sie haben jedoch nichts zu sagen und müssen annehmen, dass keine Alternative besteht, ausser arbeitslos zu sein (S.74).
Um die Schweiz im Innern friedlich zu halten, wird eine Lohn- und Verdienstersatzordnung eingeführt: Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind ab Februar 1940 verpflichtet, je 2 Prozent des Lohnes für Ausgleichszahlungen an Wehrmänner an den Bund abzugeben. Das Geld wird den Soldaten als Lohnersatz ausbezahlt (S.192).
Am 9.2.1940 stellt der Bundesrat die Evakuation ganzer Gegenden in Aussicht. Nach den neuen Plänen ist Zürich als Schlachtfeld vorgesehen (S.178).[37]
Ein Bunker in der Stadt Zürich in einem Brückenpfeiler [15], der letzte in Zürich erhaltene Bunker.
General Guisans geheime Militär-Aussenpolitik mit Frankreich 1939/1940 - die Finnen als Helden gegen Russland - Zensur - das "Neutralensterben" - deutsches Kriegsmaterial durch Schweden nach Norwegen - deutsche Besetzung Dänemarks und Norwegen - Quisling-Regierung und steigende Angst in der Schweiz - Kohletransit zwischen Deutschland und Italien
Guisans Einschätzung geht nach der vollendeten Aufteilung Polens im Oktober 1939 dahin, Hitlers Truppen könnten über schweizer Gebiet bei Basel die französische Maginot-Linie südlich umgehen. Guisan trifft geheime Abmachungen mit der französischen Armeespitze, die in 18 Urkunden im Detail festgelegt sind. Französische Truppen sollen im Ernstfall schweizer Gebiet betreten dürfen.
Heiniger:
<In Militärkreisen wird allgemein angenommen, dass die Schweizer Armee nur einen Verzögerungskampf führen könnte. Die französischen Generäle streben eine "Vorwärtsverteidigung" auf schweizer Boden an. In 18 Urkunden wird im Detail die Zusammenarbeit der französischen Armee mit derjenigen der Schweiz auf schweizer Boden gegen die deutsche Wehrmacht geplant. Auf dem Gempen bauen vom März 1940 an schweizerische Truppen Betonunterstände für französische Geschütze, damit diese im Ernstfall schnell einsatzbereit wären.> (S.32)
Guisan betätigt sich hier eigenmächtig als Militär- und Aussenpolitiker. Der zuständige Bundesrat für auswärtige Angelegenheiten, Pilet-Golaz, weiss nichts von Guisans Plänen, französische Truppen auf schweizer Boden zuzulassen und quasi ein schweizerisch-französisches Bündnis abzuschliessen (S.34).
Im Februar 1940 schliessen Berlin und Rom ein Wirtschaftsabkommen ab, das Italien monatlich eine Million Tonnen deutsche Kohle und ca. 1000 Tonnen chemische Produkte und Ölderivate sichert. Im Gegenzug beliefert Italien Deutschland mit Lebensmitteln (S.60-61). Die Kohletransporte zwischen Deutschland und Italien verlaufen durch die Schweiz durch den Gotthardtunnel, so dass die Brenner- und Tauernstrecke weiter für Militärtransporte genutzt werden können (S.61).
Währenddessen gelten die Finnen wegen ihres Widerstandes gegen die russischen Truppen im Winterkrieg 1939/1940 als nachahmenswerte Helden (S.18). Für die Finnen wird von der Schweiz aus von Februar bis Mai 1940 eine Ärztemission des Schweizerischen Roten Kreuzes durchgeführt [web12].
Buch über die schweizer Ärztemission des Schweizerischen Roten Kreuzes im Finnlandkrieg Februar bis Mai 1940: "Robert Nicole: Bericht über die schweizerische Ärztemission nach Finnland. Schweizerische Ärztemissionen im II. Weltkrieg - Teil 1". Herausgeber Reinhold Busch; Frank-Wünsche-Verlag, Berlin 2002 [30]
Robert Nicole (1903-1991) war Teilnehmer der Schweizer Ärztemission nach Finnland von Februar bis Mai 1940 [web12] und später auch der Ärztemissionen an der Ostfront ab 1941 [web13]. Nach dem Krieg war Nicole bis 1973 ausserordentlicher Professor und Chef der Chirurgie im Kinderspital Basel. [web12]
Robert Nicole, Portrait [31].
Die Zeitschrift "Neue Wege" der religiös-sozialen Bewegung wird im März 1940 wegen wahrheitsgemässer Berichterstattung öffentlich verwarnt (S.222-223).
Ende des Finnlandkriegs am 13. März 1940: Finnland kann die Rote Armee stoppen und Stalin anerkennt die finnische Regierung [web14]. Die rote Armee hat zwar Helsinki bombardiert und hat die Stadt Wiborg (Viipuri) annektiert, aber weiter ist die Rote Armee nicht gekommen. Die Finnen haben 70.000 Tote und Verwundete, die Rote Armee aber mindestens dreimal so viel (über 200.000) und enorme materielle Verluste [web16]. Dieser "finnische Sieg" provoziert in Mitteleuropa eine grenzenlose Euphorie, dass die Rote Armee nichts weiter sei als ein "Butterbrot", und ein Russlandfeldzug zur Vernichtung des Kommunismus sei in 8 bis 12 Wochen gewonnen... [web15]
Finnlandkrieg, Maschinengewehrstellung in Weiss im Februar 1940 [32]
Finnlandkrieg 1939-1940, der Verlust von Wiborg (Viipuri) [33]
April 1940: Es beginnt nun ein dramatisches "Neutralensterben". Die deutschen Nazis machen mit ihren Plänen für ein "Neues Europa" ernst (S.17). Das neutrale Dänemark folgt dem finnischen Beispiel mit Widerstand gegen eine arrogante Grossmacht nicht sondern ergibt sich am 9. April 1940 Hitlers Wehrmacht praktisch kampflos. Dänemark gilt in der Schweiz als militärisch negatives Beispiel (S.18).
In Norwegen etabliert Major Vidkun Quisling eine neue deutschhörige Regierung. Diese Methode verursacht Angst vor einer "5.Kolonne" auch in der Schweiz, die sich daran ein Beispiel nehmen könnte. Ab April 1940 rollen für die deutsche Norwegen-Besetzung regelmässig Züge mit Kriegsmaterial von Deutschland durch das neutrale Schweden nach Norwegen (S.18).
Karte Europas im April 1940 [16]
Das "War Trade Agreement" der Schweiz mit den Alliierten - "Nacht der Panik": die deutsche Aufmarschbewegung in Süddeutschland als Täuschungsmanöver
Nach den Eroberungen in Skandinavien wird der Blockadering um die Schweiz von den Alliierten etwas geöffnet. Sie kann am 25. April 1940 mit den Alliierten für lebenswichtige Waren das "War Trade Agreement" abschliessen, ein Blockadevertrag gegen die faschistischen Staaten (S.70). Ein Bankenkonsortium der schweizer Grossbanken bringt für England einen Kredit auf (S.107).
Mai 1940: Die Aufmarschbewegung der deutschen Wehrmacht vor der schweizer Grenze führt zu noch nie dagewesenen Ängsten in der Bevölkerung. Andere Kreise warten dagegen nur darauf, dass Hitler endlich käme. Am 11. Mai erfolgt die zweite Generalmobilmachung der Armee: Die Militärführung rechnet stündlich mit einem Angriff. So kommt es vom 14. auf den 15. Mai zur "Nacht der Panik": Unkontrolliert flüchten begüterte Leute mit Autos in die Alpen, weil sie Angst haben, dass nun die "5.Kolonne" Hitlers [die im Untergrund agierenden frontistischen Parteien] die Macht mit der Wehrmacht übernehmen würde (S.179).[38] Der deutsche Aufmarsch stellt sich jedoch nur als Täuschungsmanöver heraus. Der Zweck, dass die französische Armee zu viele Truppen im Süden bereithält, ist jedoch erreicht (S.47).[39]
Ardennendurchbruch der Hitler-Armeen - Kredit der Schweiz für die Alliierten wird "untragbar" - Einführung der Todesstrafe - unmögliche Evakuationen - Blockade der Schweiz - Zensur gegen Salis - beschlossene Selbstzerstörungen - Italiens Kriegseintritt
Es folgt der "Ardennendurchbruch", wodurch die Schweiz "unversehrt" bleibt, so Guisan 1946 (S.25).[40] Die Geheimakten zwischen Guisan und der französischen Armeeführung, die eine krasse Neutralitätsverletzung darstellen, werden von der Wehrmacht in La Charité-sur-Loire gefunden und beschlagnahmt (S.33). Die Logik für die Schweiz in diesem Moment ist die, dass, je schneller der deutsche Vorstoss vonstatten geht, desto weniger Druck auf die Schweiz kommt, weil keine deutsche Armeen schweizer Territorium benutzen müssen, um Frankreich militärisch zu besiegen (S.27).
Gleichzeitig wird der Kredit an England als "nicht mehr tragbar" angesehen. Zudem müsste dem Dritten Reich aus Neutralitätsgründen auch Kredit gewährt werden. Der Kredit an England wird gestrichen (S.107).
Am 28. Mai 1940 erlässt der Bundesrat eine Notverordnung zum Landesverrat. Die Bestrafung geht neu bis zur Todesstrafe. Damit stellt sich die schweizer Regierung ausserhalb jedes Rechtsstaates. Die Regierung steht sogar ausserhalb der Militärstrafgesetzgebung, denn auch diese sieht eine Todesstrafe nur "bei unmittelbar drohender Kriegsgefahr" vor. Bis 1942 fällt die Militärjustiz jedoch keine Todesurteile (S.230).
Wegen der Geschwindigkeit der Vormärsche der deutschen Armeen sehen die europäischen Kriegsstrategen der Alliierten ein, dass die Evakuation der Zivilbevölkerung im Kriegsfall unmöglich geworden ist. Evakuation als Rettung fällt dahin. Die Zivilisten geraten oft zwischen die Fronten und behindern zum Teil die eigenen Truppen (S.178). Das "Neutralensterben" nimmt mit den besetzten Benelux-Staaten bedrohliche Ausmasse an (S.17).
Mai-Juni 1940: In der Schweiz fliehen nun ganze Bevölkerungsteile aus nördlichen Landesteilen in die Berge und in die Westschweiz (S.178). Die Züge aus Basel, Zürich, dem Thurgau und aus Bern werden zwei- bis dreifach in die Alpen, in die Romandie und ins Tessin geführt. Um das Übergreifen der Nervosität der Bevölkerung auf die Armee zu verhindern, lässt General Guisan demonstrativ Artilleriekolonnen durch Städte und Dörfer nordwärts verlegen (S.179).[41]
Hitler vollzieht um die Schweiz eine Handelsblockade als Gegenzug gegen das War Trade Agreement. Der ganze Staat Schweiz wird von Hitlers und Mussolinis Sphäre bis auf einen kleinen französischen Landstreifen eingeschlossen. Exporte durch deutsch beherrschtes Gebiet können nur noch mit "Geleitscheinen" abgewickelt werden. Darunter fallen Blei- und Kupfererze, Aluminium, Zink, Nickel, Draht, Röhren, Maschinen und Maschinenteile, Elektromotoren, optische Messinstrumente, Präzisionswerkzeuge, Uhren und Uhrenteile, Chemikalien, photographisches Papier usw. (S.70).[42]
Die Zensur wird scharf gehandhabt, um das deutsche Regime keinesfalls zu reizen. Auch die weltweit beachtete "Weltchronik" von Jean Rudolf von Salis von Radio Beromünster fällt vom 28. Mai bis zum 17. Oktober 1940 der Zensur zum Opfer (S.218).[43]
Die allfällige Selbstzerstörung von Betrieben im Kriegsfall vor einem Rückzug in die Alpen wird von der schweizer Regierung völlig verschlafen. Erst am 31.Mai 1940 verabschiedet der Bundesrat einen Beschluss über die Vernichtung von Betrieben und Warenlagern, die im Kriegsfall nicht evakuiert werden können (S.171).[44]
10.6.1940: Kriegseintritt Italiens auf Druck Hitlers. Italien besetzt Teile Südfrankreichs und wird dafür vom Reich zusätzlich mit Lieferungen von 34.000 Tonnen Stahl, 5000 Tonnen Eisenbarren und 5000 Tonnen weiteren Rohmaterialien "gefördert". Im Gegenzug durchqueren vor allem italienische Lebensmittel die Schweiz in Richtung Reich. Von 1939-1941 kommt es so zu einer annähernden Vervierfachung der Transitmenge (S.60).[45]
Fliegerzwischenfälle in der Ajoie - deutsch besetztes Paris - Guisan für Vorzensur - freie Presse von Masson als "Gekläff" bezeichnet
[Die deutschen Flieger nahmen während des Frankreichfeldzugs die Frechheit heraus, den Weg nach Lyon (ganz im Stile des grosskotzigen Luftwaffengenerals Göring) "abzukürzen" und die schweizerische Ajoie zu überfliegen. Die deutsche Luftwaffe wollte also weitere Dienste der Schweiz in Anspruch nehmen. Dies aber wollten sich die schweizer Flieger nicht gefallen lassen]:
Karte mit der Schweiz und Frankreich mit der Ajoie [17]
Deutsche und schweizer Flieger liefern sich im Juni Luftgefechte über dem schweizerischen Juragebiet Ajoie. Die von militärischem Imponiergehabe geprägten Luftkämpfe gehen dabei teilweise sogar bis in deutsch besetztes französisches Gebiet, womit jegliche Neutralität verletzt wird (S.238). Die schweizer Luftwaffe ist mit deutschen Flugzeugen ausgerüstet, 10 Kampfflugzeuge Bf-109 D, 80 Kampfflugzeuge Bf-109 E, und einige Morane-Saulnier M.S.406. (unter schweizer Lizenz gebaut). Insgesamt verletzen deutsche Nazi-Flugzeuge von Görings Luftwaffe während des Frankreichfeldzuges den schweizer Luftraum 197 Mal. Diä tummä Siechä. Die schweizer Jagdflieger holen zwischen 10. Mai und 17. Juni 1940 insgesamt 11 Flugzeuge der deutschen Nazi-Luftwaffe vom Himmel. Hitler schimpft am 5. Juni 1940 gegen die schweizer Luftwaffe [web17].
Heinkel 111 durch die schweizer Luftwaffe beschädigt und in der Schweiz zur Notlandung gezwungen [38].
Joo, do isch dä Naatsi-Fluugi numme no gsii wi ne Siib. Dass dä überhaupt no gflooge nisch isch e Wunder.
14.6.1940: Einmarsch der deutschen Truppen in Paris. Die Zensurbehörde APF weist die schweizer Presse an,
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Portrait von General Guisan, 1940er Jahre ca. [18]. Guisan wollte nun die Vorzensur.
Zitat:
<[...] ruhig, sachlich und ohne Voreingenommenheit der gewaltigen militärischen Leistung der deutschen Armee gerecht zu werden und den Sieg über Frankreich nicht herabzuwürdigen und nur der "Maschine" und dem "technischen Einsatz" zuzuschreiben [...] .> (S.220)[46]
Währenddessen verlangt Guisan ab Juni 1940 mehrmals die Einführung der allgemeinen Vorzensur. Der Streit um die Vorgehensweise der APF kommt bis Juli 1942 nicht zur Ruhe (S.221). Hauptargument zur Zensurverschärfung ist immer, dass Hitler nicht gereizt werde solle, um ihm keinen Vorwand für einen Angriff auf die Schweiz zu geben. Nach den Fliegerübergriffen ist diese Gefahr tatsächlich ziemlich real. Wahrheitsgemässe Schilderungen über Kriegsereignisse werden als "Auswüchse der öffentlichen Meinung" und "Provokationen" beklagt. Der schweizer Spionagechef und Oberstbrigadier Masson am 15.Juni 1940 zum Guisan-Vertrauten Barbey:
Masson:
"Dieses Gekläff ist empörend [...] Wir sollten endlich aufhören, Belehrungen auszuteilen." (S.219)[47]
Hitlers Propaganda erfindet von der Schweiz eine These der "Blutschuld", die durch die "Hetze" der schweizer Presse nun entstanden sei (S.219). Der englische Gesandte in der Schweiz, David Kelly, schreibt am 15. Juni nach London, er rechne in der Schweiz sogar mit einem nazistischen "militärischen Staatsstreich" (S.206).[48]
Neues Handelsabkommen zwischen der Schweiz und dem Dritten Reich - Waffen für Holland, Belgien und Norwegen werden "übernommen"
Die neuen Wirtschaftsverhandlungen zwischen der Schweiz und dem Reich enden in einem schweizer Kniefall. Am 18. Juni 1940 telegraphiert der Leiter der deutschen Wirtschaftsdelegation, Hemmen, nach Berlin, die Schweiz habe ihre "Zugeständnisse" gemacht. Die Schweiz werde so viel Kriegsmaterial an Deutschland liefern, wie die Schweiz dazu in der Lage sei (S.91). Vorgesehene Waffenlieferungen an Holland, Belgien und Norwegen können von der Schweiz "übernommen" werden (S.92).[49] Der Bundesrat gestattet in der Folge unter deutschem Druck die Freigabe der gesamten schweizer Waffenausfuhren an die Achsenmächte, gegen jede Gleichbehandlung der Parteien in einem Krieg gemäss Haager Konvention (S.91).
Hitler will keine besetzte Schweiz - Guisans Befehl an die Bevölkerung, wieder an die Wohnorte zurückzukehren - Italiens Politik der "terra irredenta" gegen die Schweiz - Aufteilungspläne der Gesanndten Köcher und Tamaro - gespaltene schweizer Armeeoffiziere
Die deutsche Regierung verfolgt gegenüber dem "Wartegau Schweiz" die Strategie des "sanften Anschlusses". Dasselbe Ziel verfolgen umgekehrt die schweizer Industriellen und deutsche Entscheidungskräfte: den "Anschluss", wenn "nicht formell, so doch geistig, wirtschaftlich und kulturell", so SS-Brigadeführer Heinz Jost, Chef des mit der Schweiz befassten Büros VI im Reichssicherheitshauptamt (S.42).[55] Die Invasion der Schweiz ist bei Hitlers Tafelrunden Thema. Jurist und Historiker Henry Picker, regelmässig an Hitlers "Privattafel" anwesend (Protokollführer von Hitlers Tischgesprächen [web03]), notiert am 17. Juni 1940 das erste Invasionsverbot Hitlers ins Tagebuch. Deutsche Panzertruppen stehen im Jura an der schweizer Westgrenze und erhalten den Befehl, dort stehen zu bleiben.
Picker:
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Hitler vor dem Eiffelturm in Paris 1940 [19]. Hitler wollte 1940 keine Invasion der Schweiz. Das OKW machte trotzdem ein paar Invasionspläne...
"Als am 17.Juni 1940 das deutsche Panzerkorps des Generals Guderian bei Pontarlier die schweizer Grenze erreichte, verbot Hitler mit Nachdruck jede Invasion der Schweiz. Uns im Führerhauptquartier sagte er zu dem Problem "Schweiz", dass dieses Land als Schutzmacht und als internationaler Knotenpunkt für diplomatische Aktivitäten, Spionage, Devisengeschäfte und die Lieferung von Mangelwaren, z.B. an Rüstungsgütern und Rüstungsrohstoffen, unvergleichlich wertvoller sei denn als Satellit." (S.42)[56]
An einer nächsten Führerbesprechung mit Göring, Hess und Goebbels am 24.Juni 1940 wiederholt sich dieser Vorgang der Diskussion. Ribbentrop ist für eine Eroberung des schweizer Mittellandes. Keitel jedoch betont, dass jeder Mann für die "Endabrechnung" mit England gebraucht werde (S.43).[57]
So bleibt die Schweiz vor einer Invasion verschont. Propaganda und die ideelle Unterstützung der schweizer Nazi-Szene sollten der Taten in der Schweiz genug sein, so könne das Ziel einer Unterwerfung besser erreicht werden. Der Nachrichtendienst schreibt am 30.Juni 1940:
Nachrichtendienst:
"Diese von Generaloberst Keitel vorgetragene Auffassung fand auch die Billigung Hitlers selbst, der bei der Besprechung zu wiederholten Malen in die Diskussion eingriff." (S.43)[58]
Des weiteren könnte eine besetzte Schweiz leicht zum Zankapfel zwischen Hitler und Mussolini werden (S.43).
Am 19. Juni 1940 flucht Hitler in einer zweiten Note gegen die schweizerische Luftwaffe, die mit deutschen Flugzeugen deutsche Flugzeuge abgeschossen habe und macht konkrete Drohungen. Hitler meint, die schweizer Luftwaffe hätte sollte doch "anders reagieren" [web17].
Am 20. Juni 1940 erhält die schweizer Luftwaffe den Befehl, Flugzeuge, die den schweizer Luftraum verletzen, nicht mehr zu jagen, sondern stattdessen die Flugzeuge zur Landung auf schweizer Flugplätzen zu zwingen. Immer noch operieren die Flugabwehreinheiten. Später entsendet Hitler - ohne Erfolg - Saboteure in die Schweiz, um Flugplätze zu zerstören, aber ohne Erfolg [web17].
Am 20. Juni 1940 macht Guisan seine bisherige Evakuationspläne für die Bevölkerung rückgängig. Die neue "Instruktion an die Bevölkerung" gibt den Befehl, an die Wohnorte zurückzukehren.
Guisan:
"Die bisherigen Massnahmen werden aufgehoben [...] Wer keinen Befehl zum Weggehen erhält, hat an seinem Wohnort zu bleiben." (S.179)[50]
Mussolini hat währenddessen ganz andere Pläne. Sein Regime betrachtet neben dem Tessin auch Graubünden und das Wallis als "terra irredenta", als "unerlöstes Land", das Italien anzuschliessen sei. Am 22. Juni 1940 wird in Denkschriften der italienischen Regierung, "La Catena mediana delle Alpi" und "Svizzera", die "Interessenssphäre" Italiens neu definiert. Neben dem Wallis, dem Tessin und Graubünden kommen das Urserental und die Gegend von Bad Ragaz als "Interessensobjekte" hinzu. Der deutsche und der italienische Gesandte in Bern, Otto Karl Köcher und Tamaro, kommen zur Aufteilung der Schweiz in Besprechungen zusammen. Köcher gibt am Treffen die deutschen Pläne bekannt, dass das Reich sich die deutschsprachige Schweiz bis und mit Oberwallis und Simplonpass sich einzuverleiben gedenke (S.44).[51]
Am gleichen Tag, am 22.6.1940, zeigen sich in Bern an einer Zusammenkunft der Armeespitze tiefe Differenzen über das weitere Vorgehen, ob ein Reduit verwirklicht werden soll oder nicht.
Heiniger:
"An einer entscheidenden Zusammenkunft der Armeespitze vom 22. Juni 1940 in Bern zeigen sich tiefe Differenzen über das weiter Vorgehen. General Guisan will die bisherige Verteidigungsstellung halten, allerdings im Westen auf eine Linie Napf-Thun-St.Maurice entlang des Alpenrandes verkürzen. Es sind die deutschfreundlichen Korpskommandanten, die vehement für eine sofortige Aufgabe des Mittellandreduits plädieren. Generalssohn Wille und Labhart verlangen die Rücknahme der Armee in einen "Ruheraum" in den Alpen. Dort könne sie einer intensiven Kampfausbildung unterzogen werden, die wegen den Bauarbeiten in der bisherigen Armeestellung vernachlässigt worden sei. Wille strebt ausdrücklich eine Alpenraumstellung ohne zusätzliche Befestigung an. Diametral entgegengesetzt äussern sich die Armeeführer Prisi und Huber: Die Armee müsse weiterhin versuchen, das Land zu verteidigen." (S.167)[59]
ab 24.6.1940: Trotz allen Verboten Hitlers für eine Schweiz-Invasion erarbeitet die Wehrmacht Angriffspläne gegen die Schweiz - Verkündung der Demobilmachung und der Anpassung 25.6.1940 - Offiziersverschwörung - OKW-Angriffsplan "Fall Schweiz I" 26.6.1940 - Gotthardbund
Ein deutscher Rittmeister, Otto Wilhelm von Menges, seit dem 10.5.1940 Ordonnanzoffizier im Divisionsstab des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) [web08] erhält nach dem deutsch-französischen Waffenstillstand von Compiègne vom 24. Juni 1940 den Auftrag, Invasionspläne gegen die Schweiz auszuarbeiten [web09].
Karte mit Europa im Juli 1940 [22]: Die Schweiz ist von Hitlers Machtbereich umzingelt.Belgien, Holland und Nordfrankreich werden zum Aufmarschgebiet der deutschen Wehrmacht gegen England (S.47)."dass sich unser Volk der neuen Sachlage in Europa bewusst wird und sich dazu [...] auch entsprechend einstellt."[60]
Alle Überlegungen von Bundesrat Motta von 1937 zur Neutralität werden umgestossen, ebenso die Gleichbehandlungsgebote der Haager Konvention (S.91). Die Waffenproduktion für das Reich wird mit dem Überwinden der wachsenden Arbeitslosigkeit begründet, die durch den Wegfall von Lieferungen an die Alliierten entstanden ist. Es müsse verlangt werden - so die Meinung des Volkswirtschaftsdepartements:
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Pilet-Golaz, Portrait von 1940 [20]. Zusammen mit Bundesrat Etter verkündete er am 25.6.1940 die Demobilmachung und somit die komplette Kollaboration mit dem Dritten Reich, der "sanfte Anschluss"...
Am 25. Juni 1940 verkündet der Bundesrat des Äussern, Pilet-Golaz, zusammen mit Bundesrat Etter die Anpassung: Demobilmachung, Eintreten für eine autoritäre Regierungsform, Arbeitsbeschaffung. Es ist von "innerer Wiedergeburt" die Rede. Das Volk solle jetzt der Regierung folgen, als einem sicheren und hingebenden "Führer". Die Ereignisse marschierten schnell, und man müsse sich dem Rhythmus der Hauptmacht anpassen (S.205).
Reaktion auf diese anpasserische Einstellung ist u.a. eine Offiziersverschwörung, die sich gegen zu viele Konzessionen des Bundesrates ans Reich stellt. Ziel ist der bewaffnete Widerstand bei einer deutschen Invasion, der nach Meinung der Dissidenten scheinbar nicht mehr sicher scheint (S.205-206).[61] <Es war eine Verschwörung gegen den Bundesrat – und auch gegen den General. Alfred Ernst, August R. Lindt, Max Waibel und Hans Hausamann waren die treibenden Kräfte des geheimen Bundes von 25 Offizieren und Unteroffizieren.> [web11]
Das Reich droht inzwischen weiter mit einer Kohleliefersperre (S.67). Im Hauptquartier Hitlers existieren inzwischen erste Studien zum Angriff auf die Schweiz. Operationsziel gemäss Stand vom 25. Juni 1940 ist vorerst das Waffenindustriegebiet um Solothurn (S.96).[62]
Der OKW-Beauftragte Otto Wilhelm von Menges bezeichnet seine Pläne zur Besetzung der Schweiz fortan als "Fall Schweiz" und stellt bereits am 26. Juni 1940 seine erste Version "Fall Schweiz I" vor. Deutsche Panzertruppen, die gerade so gemütlich in Frankreich herumstehen, sollen [wohl zusammen mit Görings Bombern] "Arbeit" bekommen und die Schweiz besetzen [web10]:
Karte der Schweiz mit dem Invasionsplan von Rittmeister und Ordonnanzoffizier Otto Wilhelm von Menges
gegen die Schweiz vom 26.6.1940 ("Fall Schweiz I") [21]
Am 30. Juni 1940 konstituiert sich der "Gotthardbund". Ziel ist eine "Erneuerung" des bestehenden politischen Systems und Abschaffung der Links-Rechts-Unterteilung der Demokratie. Hauptpropagandist ist Migros-Gründer Duttweiler. Die Einschätzung dieser Bewegung bleibt immer zwiespältig (S.206-207).[65]
Die neutralen Benelux-Länder sind "gestorben".
Bundesratswahlen - Vollzug der Demobilmachung am 6.7.1940 - Reduitkonzept - Guisans Reduitbefehle - General Guisan entscheidet sich für das Reduit als Symbol für den schweizerischen Widerstand
Die Bundesratswahlen im Juli 1940 werden in völliger Zerrissenheit abgehalten. Die Sozialdemokraten, die noch nie einen Bundesrat haben stellen dürfen, schlagen eine Koalitionsregierung der "nationalen Einheit" vor. Die Regierung spaltet sich über diesem Vorschlag. Baumann, Obrecht und Minger sind dafür, Etter, Wetter und Celio wollen darüber diskutieren lassen, Pilet-Golaz ist dagegen. Schliesslich ist der Druck des Dritten Reichs entscheidend und die Sozialdemokraten werden weiter von der Regierungsverantwortung ausgeschlossen (S.207-208).[66]
6. Juli 1940: Der Vollzug der schweizer Demobilmachung ist das eindeutigste Zeichen für materielle Kollaboration wie der Erschöpfung. Genau im spannungsgeladensten Moment, als 6 motorisierte deutsche Divisionen mit ca. 800 Panzern sprungbereit an der Grenze stehen, werden von 400.000 Soldaten 250.000 entlassen. Als offizielle Begründung wird die Ernte angegeben, dabei ist es für die einen der Kniefall vor Hitler, für die anderen die einzig mögliche Handlung. Gleichzeitig werden neue Arbeitskräfte frei, die für Hitler in den Fabriken produzieren sollen. Diese Aussicht lässt eine Invasion für das Führerhauptquartier nun völlig sinnlos erscheinen (S.168-169).[67]
Gleichzeitig bringt der schweizerische Gesandte in Berlin, Frölicher, das Reduitkonzept nun auch auf Regierungsebene ins Gespräch (S.166). Guisan, der Oberst Germann mit Alternativstudien zum Reduit beauftragt hat, äussert sich zugunsten des Alpenreduit (S.166-167). Die Fronten innerhalb der Militärführung bleiben dieselben wie am 22.Juni 1940 (S.167).
Die Westschweiz spielt die Stärke der deutschen Wehrmacht im Mai lange herunter. Der Fall der französischen Maginotlinie wird bis zur Kapitulation Frankreichs verdrängt. Danach kommt dafür eine übermässige Bewunderung für Hitlers Armeen auf und für Frankreichs Niederlage wird die Volksfront verantwortlich gemacht. Die Romandie hält sich fortan an Marschall Pétain, Frankreichs Statthalter von Hitlers Gnaden. Aufkommen autoritärer Strömungen (S.204-205).
Guisan entscheidet sich um den 10. Juli 1940 herum für das Reduit und holt am 12. Juli die Zustimmung des Bundesrates ein (S.167).
Karte der Schweiz mit dem General Guisans "Operationsbefehl Nr. 11" vom 12. Juli 1940, der Rückzugsbefehl ins Reduit [23]
Am 17.Juli erlässt Guisan den "Opferationsbefehl Nr.12" (S.167) [es sind im Raum Zürich einige Einheiten weniger stationiert als beim Befehl Nr. 11].
Karte der Schweiz mit General Guisans "Operationsbefehl Nr. 12" vom 17. Juli 1940,
Rückzugsbefehl ins Reduit und Abzug von Truppen aus dem Mittelland [24]
Guisan deutet Willes Vorschlag des Reduits als "Ruheraum" in einen Hort des Widerstandes um. Die deutschfreundlichen Offiziere werden mit Guisans Plan ausgespielt. Taktisch bleibt die Schweiz aber bei der Duldung des Transits und ihren Dienstleistungen für das Reich. Damit bleibt die Schweiz die absolute Kollaborateurin (S.167).
Manche Militärs sehen für die Demokratie gar keine Zukunft mehr, andere setzen sich gerade für die Demokratie als Staatsform ein (S.212).
Zum Abschluss des Rückzugs: 25.7.1940 Guisans Rütli-Rapport: an Guisan "eint" sich die Schweiz - Guisan wird "Volksheld" - die Reduitdiskussion
Guisans Inszenierung ist psychologisch genial. 650 hohe Offiziere müssen am 25. Juli 1940 von Luzern aus auf Schiffen nach Seelisberg zum Rütli fahren und sich dort zu ihrer Heimat bekennen. Die Symbolik siegt über alle verschiedenen Kräfte (S.212).[77] Durch diesen zweiten Rütli-Schwur in Form eines Rapports können alle Richtungen auf einen minimen, gemeinsamen Nenner gebracht werden. Guisan ist dabei als Figur entscheidend.
Guisans Rütlirapport am 25. Juli 1940 [25]
Guisans Rütlirapport vom 25. Juli 1940, gemalte Ansichtskarte [26]
Der Raddampfer "Stadt Luzern", auf dem Guisan 1940 aufs Rütli fuhr [27]
Die Gedenktafel von 1980 [28] erinnert an Guisans Überfahrt auf dem Raddampfer "Stadt Luzern" von 1940, eingeweiht von Bundesrat Chevalaz
Rede von General Guisan vom Schreibtisch aus für das Fernsehen, 1940 [37]
Text: "Persönlich glaube ich nicht nur an die Notwendigkeit und an die Pflicht, sondern auch an die wirksame Möglichkeit, uns zu verteidigen. Verteidigen heisst in diesem Falle: nicht nur halten, sondern sich mit aller Kraft schlagen, zerstören, sein Leben so teuer wie möglich verkaufen."
Historiker Hans Rudolf Kurz:
"Die Tat des Rütli bedeutet einen Markstein in der Geschichte der Schweiz. Von nun an herrschte die Idee der Abwehr und des Widerstandes. General Guisan war in der dunklen Stunde zum Führer der Nation geworden." (S.212)[78]
Der Glaube an die überdehnte "schweizer Maginotlinie", die Limmatstellung, ist gefallen (S.213). Im Mittelland bleiben Territorialbataillone und Ortswehren für einen allfälligen unrealistischen Verzögerungskampf (S.166). Das neue Reduit verläuft entlang des "Kernraums" der Schweiz (S.166) vom Unterwallis der italienischen Grenze entlang über den Gotthard nach Sargans, von dort nach Luzern zum Genfersee. Die Alpenübergänge sollen mit Hilfe neuer Befestigungsbauten als Druckmittel gegenüber den Achsenmächten wirken. Mit der Armee in den Alpen kann der "Eintrittspreis" hochgeschraubt werden (S.167). Gegenspieler Wille ist ausgespielt, und Guisan weiss in Zukunft noch mehrere Male, die Gruppe um Wille an die Wand zu spielen und für sich die Lorbeeren einzuheimsen (S.168).
Nach dem zweiten Rütli-Schwur getraut sich niemand mehr, Guisan zu kritisieren (S.176), denn die Festungen um Gotthard- und Lötschberg-Simplontunnel werden den Achsenmächten keine andere Wahl lassen, als auf eine Invasion der Schweiz zu verzichten (S.167). Ein Aushungern des Reduit wird diskutiert, jedoch verdrängt, weil gegen die nazistische Umfassung keine alternative Taktik zur Verfügung steht. Die geistigen Folgen sind verheerend: Es entsteht eine "Betonierung der Geister" in stärkster Isolation von Europa, ein neuer "Maginot-Geist", und das Reduit wird zum Symbol für eine "freie Schweiz", die eigentlich nie frei war und in dieser Situation schon gar nicht frei ist (S.177).[79]
Am 27. Juli 1940, 10 Tage nach dem Operationsbefehl Nr. 12 (vom 17. Juli 1940) sind bereits über 56% aller Waffen, 76% aller schweren Waffen (105-150 mm) im Reduit untergebracht, zusammen mit 42% der Panzerabwehrwaffen. Die schweizer Armee besteht nun aus 8 vollen Divisionen und 15-20 unabhängigen Bataillons. 50% der schweizerischen Truppen wurden sind im Reduit stationiert. Ebenso werden die Waffen- und Munitionsdepots ins Reduit verlagert. Essensvorräte werden für mindestens 2 Monate mitgenommen [web07].
Aber da passierte kurz danach noch etwas:
Karte Europas vom August 1940 [29]: Die Sowjetunion unter Stalin besetzt alle Baltenstaaten und Bessarabien.
Der Schweiz bleibt nur noch eine einzige Bahnlinie zum Meer, durch die südfranzösische Zone unter Pétain.
Dieser letzte Schritt Stalins zur Ausbreitung des barbarischen Gulag-Kommunismus wird von der schweizerischen Bevölkerung sehr wohl zur Kenntnis genommen, und ab sofort steht Hitler in der Schweiz wieder etwas besser da. Die deutschen Truppen in Paris halten am 10.8.1940 ihre Parade auf den Champs Élisée und am Triumphbogen ab.
Über die einzige noch offene Bahnlinie nach Südfrankreich können pro Woche ca. 50 bis 70 Juden an die Küste flüchten, mit dem Ziel Übersee, bis nach der Kapitulation Italiens auch Südfrankreich direkt von den deutschen Truppen besetzt wird (in: Jean Ziegler: Schweiz, Gold, Tote).
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[23] Bindschedler, Rudolf u.a. (Hg.): Neutralität 1985, S.428
[24] Kurz, Hans Rudolf: General Henri Guisan 1965, S.25
[25] Kreis, Georg: Zensur 1973, S.50
[26] in: Bernd Martin: Deutschland und die neutralen Staaten im Zweiten Weltkrieg; In: Roulet Louis-Edouard und Roland Blättler (Hg.): Les Etats neutres européens. Neuchâtel 1985, S.369
[27] vgl.: Silbersonne am Horizont - Alusuisse. Zürich 1989
[28] Schmid, Hanspeter: Clearing-Verfahren, 1983, S.109
[29] Tanner, Jacob: Bundeshaushalt 1986, S.408
[30] Hafner, Georg: Bundesrat Walther Stampfli, 1986, S.234
[31] Ochsner, Richard: Transit; In: Bindschedler u.a. (Hg.): Neutralität 1985, S.218-219
[32] Kurz, Hans Rudolf (Hg.): Dokumente des Aktivdienstes 1965, S.65
[33] Meyer, Alice: Anpassung 1965, S.109
[34] Odermatt, Franz: Genese 1983, S.22ff.
[35] Jaggi, Arnold: Bedrohte Schweiz. Bern 1978, S.80
[36] Odermatt, Franz: Genese 1983, S.28ff.
[37] Meyer, Alice: Anpassung 1965, S.109
[38] Guisan, Henri: General 1946, S.27
[39] Vetsch, Christian: Aufmarsch 1973
[40] Guisan, Henri: General 1953, S.111-112
[41] Kurz, Hans Rudolf: Dokumente des Aktivdienstes 1965, S.66
[42] Vogler, Robert: U.: Wirtschaftsverhandlungen 1983, S.153
[43] Salis, Jean Rudolf von: Grenzüberschreitungen 1978, S.41
[44] Koller, Werner: Die Schweiz 1935-1945. Zürich 1970, S.73
[45] Statistisches Jahrbuch der Schweiz 1946, S.321
[46] in: Schmid-Amman, Paul: Demokratie 1978, S.98
[47] in: Barbey, Bernard: Jahre 1948, S.17
[48] in: Bonjour, Edgar: England und der schweizerische Widerstandswille 1939/40; In: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte 3/1981, S.335
[49] Urner, Klaus: Neutralität und Wirtschaftskrieg; In: Bindschedler u.a. (Hg.): Schwedische und schweizerische Neutralität. Basel 1985, S.271-272
[50] Kurz, Hans Rudolf: Dokumente des Aktivdienstes 1965, S.66
[51] Senn, Hans: Die Haltung Italiens zum "Fall
Schweiz"; In: Neue Zürcher Zeitung (NZZ) 14./15.Mai 1988,
S.25
[55] in: Fink, Jürg: Die Schweiz aus der Sicht des Dritten Reiches 1933-1945. Zürich 1985, S.50
[56] Picker, Henry: Tischgespräche 1976, S.420; ebenso in: Fink, Jürg: Schweiz 1985, S.24
[57] Bericht des "Büro Ha" (Hausammann); in: Bonjour, Edgar: Geschichte Bd.VIII, S.42-44
[58] ebda.
[59] Odermatt, Franz: Genese 1983, S.57ff.
[60] in: Schmid, Hanspeter: Clearing-Verfahren; In: Bilanz 3/83, S.108
[61] Ernst, Alfred: Die Wahrheit über den Offiziersbund; In: Die Tat, 13.9.1969
[62] Roesch, Werner: Bedrohte Schweiz. Frauenfeld 1986, S.12, 36
[65] Maurer, Peter: Anbauschlacht 1985, S.56-57
[66] Hafner, Georg: Stampfli, S.189
[67] Odermatt, Franz: Genese 1983, S.67
[77] Guisan,
Henri: General 1946, S.211
[78] Kurz,
Hans
Rudolf: Guisan 1965, S.59
[79] Odermatt, Franz: Genese der Reduitstragegie 1985, S.82
Webseiten-Quellen
[web01] http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Hausamann
[web02] http://www.gotthardbahn.ch/2_geschichte/geschichte/KAP19/KAP19.HTM
[web03] http://de.wikipedia.org/wiki/SBB_Ae_8/14
[web04] Eberhard Raetz: Genfer See und die Romandie: Eine Reise durch die Westschweiz, S.171
http://books.google.ch/books?id=lRtIP1k3F_0C&pg=PA171&lpg=PA171&dq="schweizer+Maginotlinie"&source=bl&ots=Y0MYpKh6H2&sig=JobX3J1tvvE8t9vBQqFS75JLgO0&hl=de&ei=Z7OjTKCgAoT7lweEu-2vBA&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=3&ved=0CB0Q6AEwAg#v=onepage&q="schweizer Maginotlinie"&f=false
[web05] http://de.wikipedia.org/wiki/Limmatlinie
[web06] http://wizard.webquests.ch/guisan.html?page=39195
[web07] http://automaticballpoint.com/2010/03/19/operation-tannenbaum-part-ii/
[web08] http://gliederungundstellenbesetzung.blogspot.com/2009_06_14_archive.html ;
http://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Tannenbaum
[web09] http://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Tannenbaum
[web10] Spiegel, Ausgabe vom 16.1.1967 (4/1967): "Zehn kleine Negerlein"; http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45441056.html
[web11] http://www.revue.ch/guisan-de
[web12] http://www.verlag-fw.de/autoren-liste/38-geschichten-der-medizin/83-robert-nicole.html
[web13] http://www.forum-der-wehrmacht.de/print.php?threadid=9883&page=1&sid=612bcf16bcae7829404d6e922c54bf24
[web14] http://de.wikipedia.org/wiki/Winterkrieg
[web15] Valentin Falin: Zweite Front
[web16] http://www.nexusboard.net/sitemap/6365/waffenbruder-finnland-t297308/
[web17] http://www.absoluteastronomy.com/topics/Switzerland_during_the_World_Wars
Fotoquellen
Generalmobilmachung
[1] Kriegsmobilmachung der Schweiz 2.9.1939: http://www.tvprogramm.sf.tv/details/769fbf0f-6e9d-4c6b-ae03-4e555fd67bdc
[2] Generalmobilmachung, Solothurner Zeitung September 1939: Film: Peter will an die Landi: http://www.youtube.com/watch?v=eBjnEXE3suI
[3] Schweizer Soldaten bei der Mobilmachung vom 2.9.1939, Genf: http://www.revue.ch/guisan-de
[4] Barrikade in Rafz: http://www.bonfils.ch/00000097c9011b10b/00000097cb133e811.html;
http://www.bonfils.ch/images/sperrerafz.jpg
[5] Generalmobilmachung, General Guisan nimmt Truppen abhttp://www.license-plates.ch/Seite1.htm
[6] Generalmobilmachung, schweizer Velotruppen: http://www.license-plates.ch/Seite1.htm
[7] Lebensmittelkarte in der Schweiz 1939-1945:
http://cgi.ebay.ch/SCHWEIZ-1940-GANZE-LEBENSMITTELKARTE-1-Person-/270617924856
[8] Güterzug am Gotthard 1930er bis 1950er Jahre: http://www.gotthardbahn.ch/2_geschichte/Geschichte/kap10/kap10-2.HTM
[9] Karte Europas vom Oktober 1939: http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/1555109 ;
http://de.academic.ru/pictures/dewiki/115/second_world_war_europe_1939_map_de.png
Schweizerische Maginotlinie
[10] Karte der Reduitstellungen: Tomas Loepfe: Die Schweiz im Zweiten Weltkrieg: http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/99545.html
[11] Panzersperren der schweizerischen Maginotlinie in Muntelier: http://www.stadtwanderer.net/blog/single.php?date=1182625560
http://www.stadtwanderer.net/blog/media/0bild0070622_046.jpg
[12] Panzersperrenlöcher bei Koblenz: http://www.blogwiese.ch/archives/58
[13] Schiessstand bei Bülach: http://www.blogwiese.ch/archives/58
[14] Grafitti "Wer nicht schweigen kann, schadet der Heimat":http://www.torqmax.ch/gallery/v/Offiziersausbildung/FULW/ ;
http://www.torqmax.ch/gallery/v/Offiziersausbildung/FULW/Wer+nicht+schweigen+kann___.JPG.html
[15] Bunker in Zürich in einem Brückenpfeiler: http://de.wikipedia.org/wiki/Limmatlinie;
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Zürich_Limmatstellung_BBB.JPG&filetimestamp=20100617114205
[16] Karte Europas vom Mai 1940: http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/1555109
[17] Karte von Frankreich und der Schweiz mit der Ajoie: http://www.voyagevirtuel.de/frankreich-karte.php
[18] General Guisan, 1940er Jahre ca.: http://www.mediathek.admin.ch/Assets.aspx?source=news&Context=Global&folder=General Henri Guisan
Keine Invasion der Schweiz
[19] Hitler vor dem Eiffelturm in Paris 1940: http://www.dhm.de/lemo/objekte/pict/20005665_1/index.html
[20] Pilet-Golaz: Pilet-Golaz, Portrait 1940: http://www.revue.ch/guisan-de
[21] Invasionsplan des OKW (Rittmeister Menges, "Fall Schweiz I") vom 26.6.1940: http://automaticballpoint.com/2010/03/19/operation-tannenbaum-part-ii/ ;
http://automaticballpoint.files.wordpress.com/2010/03/invasion-plan-26-6-1940.jpg
[22] Karte Europas vom Juli 1940: http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/1555109
Reduit-Karten
[23] Karte der Schweiz mit dem Operationsbefehl Nr. 11 vom 12.7.1940, Reduit:
http://automaticballpoint.files.wordpress.com/2010/03/operationsbefehl-no-11.jpg
http://automaticballpoint.com/2010/03/19/operation-tannenbaum-part-ii/
[24] Karte der Schweiz mit dem Operationsbefehl Nr. 12 vom 17.7.1940, Reduit mit Abzug von Truppen aus dem Mittelland:
http://automaticballpoint.com/2010/03/19/operation-tannenbaum-part-ii/
http://automaticballpoint.files.wordpress.com/2010/03/operationsbefehl-no-12.jpg
Rütlirapport
[25] Guisans Rütlirapport vom 25. Juli 1940: http://www.bonfils.ch/00000097c9011b10b/00000097cb133e811.html
[26] Guisans Rütlirapport vom 25. Juli 1940, gemalte Ansichtskarte: http://wizard.webquests.ch/guisan.html?page=39194
[27] Raddampfer "Stadt Luzern", wo Guisan drauf war: http://www.sgkgs.ch/index.php?page=1799
[28] Gedenktafel für den Raddampfer "Stadt Luzern" 1980: http://www.sgkgs.ch/index.php?page=1799
[29] Karte Europas vom August 1940: http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/1503594 ;
http://de.academic.ru/pictures/dewiki/115/second_world_war_europe_1940_map_de.png
Ärztemission in Finnland
[30] Reinhold Busch (Hsg.): Robert Nicole über die Ärztemission in Finnland an der Ostfront:
http://www.amazon.de/Ärztemission-Ostfront-Schweizer-Ärztemissionen-Weltkrieg/dp/3933345138
[31] Robert Nicole, Portrait: http://www.verlag-fw.de/autoren-liste/38-geschichten-der-medizin/83-robert-nicole.html?showall=1
[32] Finnlandkrieg, Maschinengewehrstellung in Weiss: http://www.nexusboard.net/sitemap/6365/waffenbruder-finnland-t297308/
[33] Karte des Finnlandkriegs mit dem Verlust von Wiborg (Viipuri): http://ww2total.com/WW2/History/Chronology/1939/11/November-27-December-03.htm; http://ww2total.com/WW2/History/maps/Finland-Winter-War-px800.jpg
[34] Finnlandkrieg, Finnen in Weiss warten in einem Hinterhalt: http://www.nexusboard.net/sitemap/6365/waffenbruder-finnland-t297308/
[35] Finnlandkrieg, finnische Skisoldaten in Weiss: http://www.nexusboard.net/sitemap/6365/waffenbruder-finnland-t297308/
[36] Finnlandkrieg, ein Heer von Skisoldaten in Weiss: http://www.geschichtsforum.de/f299/geschichte-finnlands-5037/
[37] Guisan 1940, Rede an die Schweiz: http://www.in.com/videos/watchvideo-general-guisan-1940-an-die-schweiz-7142855.html
[38] beschädigte Henkel 111 von schweizer Luftwaffe zur Notlandung gezwungen:
http://www.nexusboard.net/sitemap/6365/auf-einen-deutschen-sieg-gesetzt-die-schweiz-t297165/