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Verdingkinder (Sklavenkinder). Meldungen 01

Verdingkinder in der kriminellen Nazi-Schweiz

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino (ab 2013)

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Schweizer Land - Nazi-Land

Basler Zeitung online, Logo

Kriminelle Nazi-Schweiz 31.1.2014: Verdingkinder der 1970er Jahre waren Versuchskaninchen für massenweise Medikamententests - und es gab auch Tote

aus: Basler Zeitung online: «Ich wurde wie eine Gans mit Tabletten vollgestopft»; 31.1.2014;
http://bazonline.ch/leben/gesellschaft/Ich-wurde-wie-eine-Gans-mit-Tabletten-vollgestopft/story/11559498

<Von Michèle Widmer.

Ein dunkles Kapitel Schweizer Geschichte: In den 1970er-Jahren wurden in psychiatrischen Kliniken Menschen für medizinische Tests missbraucht. Das Schicksal des heute 57-jährigen Walter Emmisberger.

«Vielleicht wäre ich heute Professor an einer Universität», sagt Walter Emmisberger aus Fehraltorf. Als Jugendlicher hätte der heute 57-Jährige gerne Musik studiert. Einmal habe er sich mit einem Freund in ein Konservatorium reingeschlichen. Als man sie entdeckt habe, mussten sie wieder gehen. Der Traum schien nah, greifbar war er jedoch nie. Walter Emmisberger ist eines von vielen Verdingkindern in der Schweiz. In einem Gefängnis geboren, kam er in ein Heim. Später wuchs er bei Pflegeeltern auf. Wie viele andere wurde er verprügelt, eingesperrt und missbraucht.

Hinzu kommt bei ihm: Im Alter zwischen 11 und 14 Jahren wurden an Emmisberger nicht zugelassene Psychopharmaka getestet. «Ich wurde regelmässig in die psychiatrische Klinik Münsterlingen gebracht», erinnert sich Emmisberger im Gespräch mit baz.ch/Newsnet. «Dort musste ich die verschiedensten Medikamente zu mir nehmen und wurde an unterschiedliche Maschinen angeschlossen.» Er sei «wie eine Gans mit Tabletten vollgestopft worden, teilweise bis zum Erbrechen». Die Frage nach dem Warum blieb unbeantwortet, wie bei allen Verdingkindern. Sein eigenes Schicksal sollte er später in seinen Akten Stück für Stück nachlesen können.

Nachdem er sich intensiv mit seiner Vergangenheit auseinandergesetzt hatte, trat Emmisberger damit an die Öffentlichkeit und gründete den Verein Fremdplatziert. Das Magazin «Beobachter» goutierte den Schritt des mehrfachen Vaters im vergangenen Jahr mit dem Prix Courage.

Verkrochen wie ein Tier

Welche chemischen Substanzen Emmisberger damals verabreicht wurden, weiss er nicht. Klar ist aber, dass viele der damals getesteten Medikamente nur für Erwachsene entwickelt waren, andere bis heute keine Zulassung erhalten haben. In mehreren Fällen führten die Tests laut Emmisberger zum Tod der unfreiwilligen Probanden. Die Verabreichung der vielen verschiedenen Mittel hinterlässt bei ihm bis heute psychische und physische Wunden.

«Ich dachte, ich müsse sterben, als ich vor einiger Zeit krank wurde», sagt er. Verkrochen habe er sich damals wie ein Tier in einem Busch. Seine Ärzte sagten ihm, dass seine Krankheit mit seiner Vergangenheit zusammenhänge. Anfangs wollte er dies nicht glauben. Was war, das ist vorbei, sagte er sich. Dann entschied sich Emmisberger trotzdem dafür, eine Therapie zu beginnen. Es blieb nicht die einzige. Die Kosten waren hoch. «Ich wollte gesund werden, hatte aber kein Geld für die Behandlungen», erzählt er. Einen Teil der Beträge beglich er schliesslich mit Arbeiten im Garten. Ein Rückfall in ein Schema, das er kannte.

Hilfe vom Runden Tisch

Verdingkinder wie Walter Emmisberger können nun auf Entschädigung hoffen. Der von Bundesrätin Simonetta Sommaruga eingesetzte Runde Tisch für Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen nimmt ab dem Sommer Gesuche für Soforthilfe entgegen. Zwischen sieben und acht Millionen Franken sollten laut Luzius Mader dafür von den Kantonen und anderen Institutionen zusammenkommen. Dass dieser Betrag zu tief liegt, ist dem stellvertretenden Direktor des Bundesamtes für Justiz bewusst: «Die Soforthilfe ist eine Art Überbrückung, bis die Gesetzgeber eine definitive Lösung verabschiedet haben», sagt er. Massgebend für die Entschädigung sei die aktuelle finanzielle Lage der Betroffenen. Nur so könne man dort rasch helfen, wo es am dringendsten nötig sei.

Für den Historiker Thomas Huonker ist die Soforthilfe «ein bescheidener Anfang, der um einiges aufgestockt werden muss». «Schmürzelig» und «schmalspurig» seien die sieben bis acht Millionen, die der Fonds beinhalten soll im Vergleich mit der Anzahl Betroffener. Der Beitrag der Kantone beziehe sich lediglich auf rund 60 Rappen pro Einwohner. Die Forderung der Vertreter von Betroffenen am Runden Tisch fiel denn zuerst auch einiges höher aus: 50 Millionen Franken Soforthilfe, so die Vorstellungen. Auch der Zeitplan für die gesetzlichen Grundlagen für eine Entschädigung aller Opfer bis 2017/2018 ist für Huonker zu langwierig. «Denn auch Betroffene, die nicht notleidend sind, haben Anspruch auf eine Entschädigung», sagt er.

Er weiss, wovon er spricht. Huonker kennt die Schicksale von mindestens 40 Fremdplatzierten aus persönlichen Erzählungen und hat ein Buch darüber geschrieben. Einige wohnen in einem schönen Haus, andere leben unter prekären Bedingungen und können kaum die Heizkosten bezahlen. Als Jugendliche wurde ihnen jegliche Ausbildung verwehrt, weshalb viele bis heute finanziell schlecht dastehen. Zudem seien zahlreiche Opfer hochtraumatisiert.

Seit 25 Jahren beschäftigt sich Huonker mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung des dunklen Kapitels der Schweizer Geschichte. Nun bekommt er Unterstützung vom Bund. Der Runde Tisch will untersuchen, welche Folgen die fürsorgerischen Zwangsmassnahmen für die Betroffenen hatten und wie die Gesellschaft damit umgegangen ist. Neben Fremdplatzierungen von Kindern, Zwangsadoptionen, Sterilisationen und dem Umgang mit Behinderten soll auch das Thema Zwangsmedikation in psychiatrischen Kliniken erforscht werden. Die Ergebnisse sollen einer breiten Öffentlichkeit sowie spezifischen Interessengruppen zugänglich gemacht werden.

Ein Lohn für geleistete Arbeit

Für Emmisberger ist die finanzielle Entschädigung ein wichtiger, wenn auch nicht der wichtigste Aspekt. «Ich sehe das Geld als Lohn, den ich zugute habe. Zugute für das viele harte Arbeiten als Kind und für das ungefragte Ausnutzen meines Körpers für medizinische Tests», sagt er. Die Aufarbeitung der Verding-Vergangenheit der Schweiz bezeichnet er als enorm wichtig – sie macht ihm aber gleichzeitig auch Angst. «Ich fürchte mich davor, was da alles noch herauskommt», sagt er.

Äusserst traurig stimmt ihn eine Aussage des Thurgauer Regierungsrats Kaspar Schläpfer. Angesprochen auf die Untersuchungen in der Klinik Münsterlingen sagte dieser vor laufenden Kameras: Man müsse auch sehen, was für Wert durch die Medikamentenabgabe für die Forschung entstanden sei. In der Ostschweiz sorgte der Bericht von Tele Ostschweiz (siehe Box) für viel Wirbel.

Ansonsten fallen die Reaktionen auf seinen Schritt in die Öffentlichkeit durchwegs positiv aus. «In Fehraltorf bekomme ich viel Zuspruch und Verständnis aus der Bevölkerung und der Politik», sagt er. Emmisberger erhofft sich mehr Gehör für Betroffene und, dass so etwas nie wieder passieren kann. Das wäre ein Geschenk. Eines der schönsten Präsente brachte ihm jedoch am Neujahrstag der Pöstler: Eine Neujahrskarte von Simonetta Sommaruga persönlich. (baz.ch/Newsnet)>


Kindermorde durch Pharma - in der Nazi-Schweiz - wo ist das Denkmal? Pharma-Täter bleiben ungenannt?

Im Artikel fehlt der zweite Teil: Die TÄTER!!!
 
Fehlende Information: Die Pharma-Firmen werden als Täter gar nicht erwähnt: Ciba, Sandoz, La Roche
-- die Pharma ist gar nicht erwähnt: Dies sind Ciba, Sandoz, La Roche etc.
-- diese Psychopharmaka kamen aus dem Vietnamkrieg, wo sie die "amerikanischen" Soldaten manipulieren sollten
-- diese Psychopharmaka waren für die Giftfirmen der Pharma ein grosser Profit, schädigten aber gleichzeitig Lebern, Nieren und das Gehirn, aber für diese Schäden musste die Pharma NIE bezahlen, sondern dafür musste dann die öffentliche Krankenkasse blechen
-- diese Psychopharmaka hatten keinen Gegenwert und heute ist es bewiesen, dass andere, natürliche Massnahmen mehr Wirkung ohne jede Schädigung haben (z.B. Blutgruppenernährung gegen Depression, Farbentherapie etc.)
-- diese Pharmafirmen von heute wie Novartis (Fusion aus Ciba und Sandoz) und La Roche etc. sollten am Runden Tisch sitzen, sind aber im Artikel NIE erwähnt
-- das heisst, die Täter werden im Artikel der Basler Zeitung bewusst VERSCHWIEGEN (dies entspricht der Zensur-Leitlinie der Gift-Pharma, denn diese sind gute Freunde der Führerpersonen in der Basler Zeitung im Verwaltungsrat wie Herr Christoph Blocher und Frau Adriana Ospel-Bodmer, die Ehefrau des kriminell-pädophilen Geldwäschers Marcel Ospel, der den Kinderfolterclub "Basler Tierkreis" managt - und der bis heute von der schweizer Regierung (von derselben Bundesrätin Sommaruga!!!) geschützt wird)
--
diese Pharmafirmen sollten ihre Profite präsentieren, die sie dank diesen Experimenten und mit der Vergiftung der Bevölkerung mit Psychopharmaka gemacht haben, und dann sollten 20% dieser Profite an die Experimentenopfer und Opferfamilien ausbezahlt werden, wo ein Kind wegen der Medikamentenexperimente gestorben ist, insgesamt kann dies eine Summe von 200 Millionen Franken sein, die allein von der Gift-Pharma kommt, die bis heute die Welt mit ihren Giftpillen schädigt - 90% der Pillen sind überflüssig
-- es fehlt ein DENKMAL für die Opfer der Pharma-Experimente
-- es fehlt auch ein posthumes Urteil gegen die zuständigen Nazi-Bundesräte, die dies damals erlaubt haben, denn solche Menschenexperimente genau das, was auch Nazis der SS mit manchen Opfern getan haben!!! (Furgler?!)
-- es wäre abzuklären, ob ausländische Pharma-Firmen sich an diesen Menschenexperimenten beteiligt haben.
 
Das Nazitum von Furgler, Sigi Widmer und Sigmund Frick ist mit Gummigeschossen bereits bewiesen - bis heute Gummigeschosse!
Es konnte schon das Nazitum von Bundesrat Furgler und vom Zürcher Stadtpräsident Sigi Widmer und seinem Polizeikommandanten Sigmund Frick nachgewiesen werden, die mit Gummigeschossen Atomkraftgegner und AJZ-Menschen bekämpfen liessen, so dass Dutzende Schweizer ein Auge verloren haben - auch viele unbeteiligte Passanten. Bei der Untersuchung ging es eigentlich nur um ein SVP-Plakat gegen ein Wohnprojekt "Karthago", aber das AJZ war dort die Vorgeschichte und alles flog auf (Gummigeschosse und ausgeschossene Augen, Tränengas bis zur Lungenentzündung, willkürliche Verhaftungen, erfundene Haftgründe, Polizisten werden NIE verurteilt, das ist absolutes Nazi-Verhalten!)
http://www.chdata123.com/eu/ch/kr/kriminelle-SVP-03b-AJZ-rote-fabrik-krim-polizei-badenerstrasse2-projekt-Karthago-plakat-1994.html
 
Und vielleicht war derselbe schweizer Nazi, Herr Furgler, auch für die Pharma-Menschenexperimente zuständig?
 
Die Polizei im Kanton Zürich läuft ja immer noch mit Gummigeschossen rum und schiesst friedlichen Menschen aus Lust und Laune einfach so, OHNE angegriffen zu werden, ein Auge aus, auch 2013 (Winterthur "Tanz dich frei").
 
Winterthur (Kanton Zürich) 1.10.2013: Kriminelle Polizei Winterthur hat mit Gummigeschoss wieder ein Auge fast ausgeschossen - noch 16% Sehfähigkeit

aus: 20 minuten online; 1.10.2013;
http://www.20min.ch/schweiz/zuerich/story/31809127
 
Die Zürcher Polizisten sind immer noch Nazis der 1980er Jahre wie beim AJZ, das so viele neue Ideen gebracht hat, aber dann viele Kranke aufnehmen musste, weil die Schweiz gegenüber den Drogenopfern und Alkohol-Opfern der Gesellschaft KOMPLETT VERSAGT HAT. Der Nazi-Kanton Zürich will auf die gefährlichen Gummigeschosse immer noch nicht verzichten!
 
Deswegen ist das Wort Nazi-Schweiz berechtigt. Wollen Sie ein Auge haben, wo nur noch 16% Sehleistung drauf ist? Das ist die Schweiz! Und der Polizist wird NICHT verurteilt! Es will nicht einmal jemand wissen, wer geschossen hat!
 
DIE PHARMA-TÄTER Ciba, Sandoz und La Roche MÜSSEN GENANNT WERDEN - DIE ZENSURISTEN HUBACHER UND OSPEL
Die Zensur zur Vertuschung der Täter bei den Kindermorden - höchstwahrscheinlich die Ciba, Sandoz und La Roche - findet in der Basler Zeitung im Verwaltungsrat statt
-- durch den kriminellen Pädophilen Helmut Hubacher und
-- durch die Ospel-Familie statt (durch die Frau des Geldwäschers Marcel Ospel)
 
Zufällig sind Hubacher und Ospel im selben Kinderfolterclub "Basler Tierkreis" (das schweizer Dunkelzimmer):
http://www.chdata123.com.ch/eu/ch-UBS/UBS-geruechte-D-02-schweizer-dunkelzimmer.html

Also wird die Zensur in der Schweiz von Kindermördern aus dem "Basler Tierkreis" ausgeführt, wo Kinder in derselben Weise gekauft, gefoltert und getötet werden, wie es die schweizer Pharma-Branche getan hat. Die Zensur durch Kindermörder des "Basler Tierkreis" ist ein Grund mehr, die Schweiz eine "Nazi-Schweiz" zu nennen, wo schweizer Nazis die Oberschicht beherrschen...

Michael Palomino 2. Februar 2014

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14.7.2017: Solidaritätsbeitrag für Ex-Verdingkinder: Millionen werden nicht abgeholt
Verdingkinder: Streit um nicht abgeholte Millionen
http://bazonline.ch/wetter/allgemeinelage/verdingkinder-streit-um-nicht-abgeholte-millionen/story/11334421

<Opfer fürsorgerischer Zwangsmassnahmen bekommen vom Bund einen Solidaritätsbeitrag. Doch nur ein Bruchteil der erwarteten Personen meldet sich dafür an.

[Das Gesuchsformular]

Auf dem Gesuchsformular müssen sie ankreuzen: Heim-, Verding- oder Pflegekind, Zwangsabtreibung, Zwangssterilisation oder Psychiatrie/Zwangsmedikation. Weiter unten heisst es: Beschreiben Sie kurz, warum Sie sich als Opfer im Sinne des Gesetzes betrachten. Und: Listen Sie alle Dokumente auf, die Sie diesem Gesuch beilegen und die geeignet sind, Ihre Opfereigenschaft aufzuzeigen.

[Die menschenfeindliche Praxis in der Nazi-Schweinz bis 1981: Alleinerziehende Mütter zwangssterilisiert - Kinderraub, Ausbeutung, Misshandlung]

Bis 1981 konnten die Behörden relativ unkompliziert verfahren, wenn Leute den gängigen Vorstellungen nicht ­entsprachen. Ledigen Müttern wurden die Kinder weggenommen, junge Frauen wurden wegen sogenannt liederlichen Lebenswandels eingesperrt oder zwangssterilisiert. Wenn Eltern Pro­bleme hatten, kamen ihre Kinder ins Heim oder auf einen Bauernhof, wo sie ausgebeutet und misshandelt wurden.

[300 Millionen Franken für Verdingkinder - 25.000 Stutz pro Opfer]

Im Herbst 2016, 35 Jahre nach der Abschaffung der Ver­sorgungsgesetze, hat das eidgenössische Parlament 300 Millionen Franken für die Opfer gesprochen. Wer sich innerhalb eines Jahres meldet, soll 25 000 Franken bekommen. Dies angesichts der Tatsache, dass viele Betroffene bis heute in finanziell schwierigen Verhältnissen leben, und als Zeichen der Solidarität und Aner­kennung des erlittenen Leids. Die Wiedergutmachungs-Initiative, die Ähnliches gefordert hatte, wurde daraufhin zurückgezogen.

Manche wollen nicht reden - [2536 Gesuche bis Juli 2017]

Nun zeigt eine erste Bilanz, dass sich viel weniger Menschen für den Solidaritätsbeitrag melden, als der Bund und die Initianten erwartet hatten. Man geht von rund 20 000 noch lebenden Opfern aus, wobei die Initianten deren Zahl höher einschätzen als der Bund. Bis Anfang Juli haben aber erst 2536 Personen ein Gesuch gestellt. Dies teilte das Bundesamt für Justiz mit. Nun sind zwar erst wenige Monate verstrichen, doch es lässt sich bereits sagen: Wenn die Zahl der Anmeldungen konstant bleibt, wird sich am Ende der Frist im Frühling 2018 lediglich ein Drittel der erwarteten Personen ­gemeldet haben.

[Huonker gegen Fluri]

Historiker Thomas Huonker, Mitglied des Initiativkomitees, fordert deshalb, dass die Obergrenze von 25 000 Franken pro Person aufgehoben wird. Der Bund müsste sonst nur gegen 100 Millionen Franken an die Opfer auszahlen, was laut Huonker «schäbig» wäre. Gemäss Parlamentsbeschluss bleibt das restliche Geld in der Bundeskasse. Huonker fordert, dass die ganze Summe verteilt wird und die Gelder schon vor Ablauf der Anmeldefrist ausbezahlt werden, weil viele Betroffene alt und krank seien. Initiant Guido Fluri ist anderer Meinung. «Ich wäre vorsichtig, jetzt schon zu sagen, es haben sich zu wenig angemeldet», sagt er. Man müsse den Betroffenen die Möglichkeit geben, die Frist auszunützen, denn viele von ihnen hätten verständlicherweise Mühe mit dem Gang zu den Behörden. Die Gelder vor Ablauf der Anmeldefrist zu verteilen oder die Obergrenze pro Person heraufzusetzen, lehnt Fluri ab. Denn jene, die nicht so leicht über ihr Schicksal sprechen können, wären damit mehrfach bestraft: durch ihre Geschichte sowie die Schwierigkeit, darüber zu reden und das Geld entgegenzunehmen.

Über die Gründe für die tiefe Zahl der Gesuche kann man nur ­mutmassen. Entweder leben viele Betroffene nicht mehr. Oder sie können sich nicht zu diesem Schritt überwinden. Vielleicht wollen sie dem Staat nicht ­verzeihen, wie er sie behandelt hat. Oder sie schaffen es nicht, über ihre Erfahrungen zu reden. Oder sie schämen sich für ihr Schicksal.

[25.000 Stutz sind ein Hohn für ein zerstörtes Leben - Rufmorde in den Akten über Generationen hinweg - Überlebende wollen kein Geld vom Nazi-Staat Schweinz]

Mitarbeiter des Bundes und des Ini­tiativkomitees, die Betroffene kennen, vermuten genau dies: dass viele die Wiedergutmachungs-Bemühungen als Hohn empfinden, Angst haben, nichts mehr damit zu tun haben wollen oder über­fordert sind. Daniel Lis zum Beispiel, der während seiner Zeit bei der Expertenkommission «Administrativ Versorgte» mit vielen Opfern gesprochen hat, sagt: «Manche wollten reden, andere nicht.» Er kann gut nachvollziehen, weshalb die Zahl der Gesuche auf tiefem Niveau bleibt. Ein Problem sei das Vertrauen. Diese Menschen seien vom Staat zu Menschen zweiter Klasse degradiert worden. «Von Behördenmitgliedern, die sie nicht einmal kannten, wurden sie in den Akten als Säufer, Liederliche oder Schizophrene klassifiziert. Teilweise waren Familien über mehrere Generationen hinweg betroffen. Was gibt diesen Menschen die Gewissheit, dass der Staat jetzt definitiv auf ihrer Seite ist? Dass der Goodwill nicht nur für kurze Zeit anhält?» Viele schämten sich für ihr Schicksal, oder sie lebten noch heute mit dem Gefühl, selber schuld zu sein, sagt Lis. «Das Stigma lastet immer noch auf ihnen.»

Er hat einen Zeitzeugen getroffen, Mitte 50, in prekären Verhältnissen lebend. Zusammen mit einem weiteren Zeitzeugen ist er der einzige noch Lebende aus einer früheren Gruppe von zehn Jugendlichen in einem Heim für Schwererziehbare. Die anderen seien ­gestorben: Durch Suizid oder an Suchtkrankheit. Daniel Lis erzählt von jenen, die es ­geschafft haben, auch finanziell, und die mit ihrer Vergangenheit abgeschlossen haben, die «sicher kein Geld vom Staat wollen».

Kampagne geplant

Das Bedürfnis vieler Betroffener wäre es, dass man sich Zeit nimmt für sie, sagt Lis. Damit sie ihre Geschichte erzählen können. Diese Erfahrung machen auch Mitarbeiter des Bundesamts für Justiz. Manche Betroffene geben sich dort als Opfer zu erkennen, wollen aber kein Gesuch stellen, sondern reden. Sie werden von den Mitarbeitern des Bundes ermutigt, das Geld zu beantragen, das ihnen laut Gesetz zusteht. Bei manchen fehlen Beweisdokumente. In diesen Fällen ist der Bund kulant. Es genügen plausible Schilderungen, die sich anhand gewisser Eckwerte überprüfen lassen. Manche sind mit dem Ausfüllen des Gesuchs über­fordert, dann werden sie unterstützt.

Guido Fluri, Initiant der Wiedergutmachungsinitiative, macht ähnliche Erfahrungen wie Daniel Lis. Auch jetzt, während die Aktion des Bundes läuft, gelangen viele Betroffene an Fluri, statt beim Bund das Geld abzuholen. Sie ­wollen nicht ankreuzen und Dokumente beilegen, sondern reden.

Fluri hat die Opfer via Medien dazu aufgerufen, sich beim Bund zu melden. Es seien keine Almosen, sondern eine Anerkennung des erlittenen Unrechts, sagte er. Wer das Geld nicht behalten wolle, könne es immer noch weitergeben. Nun plant er mit dem Bund eine Informationskampagne in Arztpraxen und Heimen, um die Information breiter zu streuen. Das könnte wirken: Nachdem das Bundesamt für Justiz letzte Woche vor die Medien getreten ist, stieg die Zahl der Gesuche deutlich an.

Laut Historiker Lis stellt sich jedoch grundsätzlich die Frage: Wie nachhaltig ist diese Solidaritätsbekundung der Po­litik? Hat sich wirklich etwas geändert in unserer Gesellschaft? Oder werden diese Leute immer noch ausgegrenzt? Er hofft, dass die Opferperspektive in der geplanten Nationalfonds-Studie zur Aufarbeitung der Zwangsmassnahmen gebührend Platz einnehmen wird.

(Tages-Anzeiger)>

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Ennenda (Kanton Glarus) 30.8.2018: Verdingkinder-Ausstellung von Elisabeth Marti im Anna-Göldi-Museum
Teppichklopfer an Tagesordnung: So hart geschlagen, dass sie nicht sitzen konnte
https://www.20min.ch/schweiz/ostschweiz/story/So-hart-geschlagen--dass-sie-nicht-sitzen-konnte-15394815

Buchempfehlung: Elisabeth Marti: Mutanfall. Mein Leben ohne Ernst - bei Amazon

<Ab Freitag werden im Anna Göldi Museum in Ennenda GL Porträts von Menschen gezeigt, die als Verdingkinder aufwuchsen. Die Ausstellung steht in aktuellem politischem Kontext.

Die 85-jährige Elisabeth Marti hat gerade keine Zeit für ein Gespräch. Es steht Kundschaft im Laden. Die Geschäfte im eigenen Sportgeschäft laufen rund. Später, als der Kunde gegangen und die Ware verkauft ist, sagt sie: «Ich arbeite leidenschaftlich gerne.» Sie ist nicht nur Unternehmerin, sondern auch Buchautorin. Ihr Werk «Mutanfall» war ein Bestseller.

Doch ihr Start ins Leben war hart: Sie war das zweitälteste von vier Geschwistern. Als der Vater starb, brachte die Mutter die damals vierjährige Elisabeth auf einen Bauernhof. Statt Spielen und Lernen stand für Elisabeth Arbeiten auf dem täglichen Stundenplan. «Die Bäuerin habe ich als ganz böse Frau in Erinnerung», sagt sie. Schläge mit dem Teppichklopfer waren an der Tagesordnung. Manchmal konnte Elisabeth vor Schmerzen nicht mehr sitzen und kaum gehen.

Nach der Schulzeit arbeitete Elisabeth Marti als Haushalts- und Küchenhilfe, in der Pflege und als Kinderbetreuerin. Zusammen mit ihrem Ehemann eröffnete sie ein Elektrofachgeschäft, das die beiden aber aufgeben mussten. Heute führt Elisabeth Marti zusammen mit ihrer Tochter ein Sportgeschäft. Sie ist viel gereist, hat das Klettern und den Sport für sich entdeckt. «Es gab einen Zeitpunkt, wo ich mich entscheiden musste: entweder für immer leiden oder den Mut aufbringen, das Leben zu leben.»

Schicksale erhalten Gesicht

Dass sie nun vom Fotografen Peter Klaunzer porträtiert wurde, findet sie wichtig, aber nicht um ihretwillen. «Die Verdingkinder sollen nicht in Vergessenheit geraten. Und sie stehen auch dafür, dass es immer Ungerechtigkeiten gibt, vor denen man nicht die Augen verschliessen sollte.»

In seinen Bildern nähert sich Peter Klaunzer bewegenden Lebensgeschichten wie jener von Elisabeth Marti behutsam an. Er ermögliche einen Einblick in die heutigen Lebensumstände der betroffenen Personen, heisst es in der Einladung zur Ausstellung. Die Ausstellung ist auch eine Hommage an hunderttausende Betroffene, die oftmals unerkannt und nicht gewürdigt bleiben. Die Ausstellung will zur Rehabilitation der Verdingkinder beitragen.

Auf die Idee zur Ausstellung kam Peter Klaunzer Ende 2014, als er für die Fotoagentur Keystone (heute Keystone-SDA) die Einreichung der Wiedergutmachungsinitiative auf dem Bundesplatz fotografierte. Er kam damals mit ehemaligen Heim- und Verdingkindern in Kontakt und sah, wie schwierig diese Ausgangslage für das spätere Leben dieser Menschen war.

Die Ausstellung wurde zuerst von November 2016 bis Juni 2017 im Käfigturm in Bern gezeigt. Die Ausstellung im Anna Göldi Museum ist adaptiert und bis zum 28. Oktober dort zu sehen.

Weniger Gesuche als erwartet

Fürsorgerische Zwangsmassnahmen waren in der Schweiz bis 1981 angeordnet worden. Zehntausende von Kindern und Jugendlichen wurden an Bauernhöfe verdingt oder in Heimen platziert, viele wurden misshandelt oder missbraucht. Menschen wurden zwangssterilisiert, für Medikamentenversuche eingesetzt oder ohne Gerichtsurteil weggesperrt, weil ihre Lebensweise nicht den Vorstellungen der Behörden entsprach.

Das Parlament entschied im September 2016, dass ehemalige Verdingkinder und andere Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen vom Bund einen Solidaritätsbeitrag von bis zu 25'000 Franken erhalten sollen. Insgesamt stehen 300 Millionen Franken zur Verfügung. Gesuche konnten bis am 31. März 2018 eingereicht werden. Die Zahl der Gesuche blieb mit 9000 aber deutlicher tiefer als die erwarteten 12'000 bis 15'000.

(sda)>

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