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Schweiz: Surava 1940-1945 und ein Nazi-Bundesrat: Von Steiger

Widerstand gegen den Nazi-Bundesrat mit der Zeitung "Die Nation" - Aufklärung mit ersten Sozialreportagen - die Verfolgung von Surava nach 1945



Surava, alias Peter Hirsch
Surava, alias Peter Hirsch

Erich Schmid, Filmemacher
Erich Schmid, Filmemacher

Bahnstation Surava, Kanton Graubünden
vergrössernBahnstation Surava, Kanton Graubünden

Karte mit Surava, Kanton Graubünden
Karte mit Surava, Kanton Graubünden

Nazi-Bundesrat von Steiger, Porträt
Nazi-Bundesrat von Steiger, Porträt


Chronologie von Michael Palomino (2005)

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aus: Film von Erich Schmid: Er nannte sich Surava; Schweizer Fernsehen 1998 ca.

Zusammenfassung: Surava gegen Nazi-Bundesrat der 1940er bis 1960er Jahre
An der Figur "Surava" ist ein kleiner Ausschnitt aus der schweizer Geschichte im 2.Weltkrieg 1940-1945 ablesbar. Der nazistisch orientierte Bundesrat und die Zeitung "Die Nation" unter Leitung von Surava führen einen Kampf um die Wahrheit, bei der der mehrheitlich nazistische Bundesrat durch sein nazistisch bestelltes Bundesgericht immer wieder gewinnt. Surava ist ein Pionier mit Sozialreportagen und kann damit oft aufzeigen, wie Leute von "hohen Kapitalisten" ausgenutzt werden. Die jugendlichen Zeitungsverträger von Surava erhalten einen Anteil. Das gefällt dem Bundesrat gar nicht. Die Schweiz wird nach 1945 NICHT entnazifiziert, sondern oft bleiben die schweizer Nazis bis zur Pension in den 1960er Jahren an ihren Posten. Surava driftet 1945 ins Lager der PdA ab (in Richtung Stalin) und wird auch deswegen ab 1945 vom Nazi-Bundesrat politisch schwer verfolgt.  Surava wird eine Zeit lang im Gefängnis gehalten, die Zeitung "Die Nation" geht Bankrott, und er darf nicht mehr unter seinem Künstlernamen "Surava" weiter schreiben sondern nimmt das neue Pseudonym "Ernst Steiger" an. Gleichzeitig bringt es die schweizer Propaganda nach 1945 fertig, sich ab 1948 als "harmloses" Land zu präsentieren, wo noch "alles heil" geblieben war. Die Schweiz wird ab dem Israel-Krieg von 1948 immer wieder als Vermittler gebraucht...

Michael Palomino
1998 / 2003 / 2020


Chronologie

1933-1938?
Eduard von Steiger ist schweizer Gesandter im 3.Reich in Berlin

Nazi-Bundesrat von Steiger, Porträt
Eduard von Steiger, schweizer Gesandter im Dritten Reich in der Vorkriegszeit ab 1933

Ende 1936
Mussolini erhält von der Universität Lausanne den Ehrendoktortitel

Mussolini, Porträt ca. 1937
Mussolini, Porträt ca. 1937
Universität Lausanne 1937
Universität Lausanne 1937

Ergänzung und Detail:
"Trauriger Höhepunkt schweizerischer Unterwürfigkeit stellte schliesslich die vieldiskutierte Ehrung Mussolinis durch die Universität Lausanne im November 1936 - nicht viel mehr als ein Jahr nach dem Überfall auf Abessinien! - dar. Am 21. November 1936 beschloss der Conseil de l'Ecole des Sciences Sociales et Politiques mit neun gegen eine Stimme, der Gesamtuniversität die Verleihung eines Ehrendoktorats an Benito Mussolini vorzuschlagen. Nach Rücksprache mit den politischen Behörden Lausannes wurde der Duce am 22. November über seine bevorstehende Ehrung orientiert. Durch eine Indiskretion gelangte die Meldung von der geplanten Ehrenpromotion Mussolinis an die Öffentlichkeit, was nicht nur in Lausanne zu einem Sturm der Entrüstung führte. Die Universität, durch die gemachten Versprechungen gebunden, entschied im Einklang mit den kantonalen und den Bundesbehörden, ihre eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen: Während in Lausanne zwei andere Doktorhüte verliehen wurden, reiste eine Delegation nach Rom, um dem faschistischen Diktator die versprochene Ehrung zuteil werden zu lassen."
(aus: http://www.g26.ch/biographie_mussolini.html; auch in: Busino, G.: La Faculté des SSP: 80 ans déjà! (Université Lausanne 37, Juni 1983, 25).


Surava ist Mitarbeiter der Zeitung "Die Nation".

Mitte 1940 ca.
Surava wird Chef der Zeitung "Die Nation" in Bern
Surava kann die Zeitung übernehmen, weil sein Chef eine andere Stelle findet, so dass er nach einem allfälligen deutschen Einmarsch keine Angst mehr zu haben braucht.
Surava steigert die Auflage, indem er für jedes verteilte Exemplar den Zeitungsverträgern eine Prämie gibt.

Surava, Porträt 1940 ca. als Chef der
                              Zeitung "Die Nation"
vergrössernSurava, Porträt 1940 ca. als Chef der Zeitung "Die Nation"
Redaktionsraum der Zeitung "Die
                              Nation" mit Surava als Chef, 1940
                              ca.
vergrössernRedaktionsraum der Zeitung "Die Nation" mit Surava als Chef, 1940 ca.

Surava: Erfinder der Sozialreportage
Surava ist Erfinder und Vorkämpfer der Sozialreportagen über soziale Ungerechtigkeiten, z.B.
-- über Verdingkinder auf Bauernhöfen [Sklavenkinder]: Artikel: "Schweizerkinder in Not"
-- Anstaltsprobleme
-- über Unterbezahlung, z.B. in Eriswil: Frauen und Männer bekommen als Fabrikarbeiter 10 Rappen pro Stunde.

Auf den Bericht über Eriswil hin hat die schweizerische Post PTT vom Bundesrat den Befehl, in Eriswil die "Nation" nicht zu verteilen.

Verdingkind 01, Porträt
vergrössernVerdingkind 01, Porträt
Verdingkind 02, Porträt
vergrössernVerdingkind 02, Porträt

Gleichzeitig sendet das schweizer Fernsehen weiter Propaganda des Wohlstands über gedeckte Tische in schweizer Familien.

Schweizer Propaganda zeigt im Fernsehen einen
                gedeckten Tisch
vergrössernSchweizer Propaganda zeigt im Fernsehen einen gedeckten Tisch

10.12.1940
Bundesratswahlen: Wahl von Eduard von Steiger durch die Bundesversammlung
-- von Steiger ist "eng befreundet" mit dem deutschen Gesandten in Bern, Otto Karl Köcher
-- von Steiger bezeichnet das 3. Reich als eine "befreundete Macht"
-- von Steiger wird oberster Zensor der Schweiz und verschärft die Zensur.

Sommer/Herbst 1942
BR von Steiger behauptet, "das Boot ist voll"
Von Steiger: Man könne keine Flüchtlinge mehr aufnehmen, weil sonst die Nahrungsmittelversorgung zusammenbrechen würde.

Surava in "Die Nation" findet haufenweise freie Plätze für neue Flüchtlinge
Surava lässt in seiner Zeitung einen Aufruf publizieren, freie Plätze für Flüchtlinge zu melden. Surava erlebt einen Ansturm an Bereitwilligen, die bereit sind, Flüchtlinge aufzunehmen.

Herbst 1942
BR von Steiger verschärft die Zensur, v.a. gegenüber der "Nation"
Surava reagiert mit dem Druck einer leeren Spalte und der Bezeichnung "Zensurlücke"

Die Zensur verbietet auch das Wort "Zensurlücke"
und: Die Zensur schreibt Suravas Zeitung "Die Nation" nun auch vor, wie gross welche Buchstaben für welche Titel sein müssen.

Surava reagiert mit dem Artikel "Der Staat als Redaktor".

Weitere nazistische Bundesräte:
-- Motta hat Sympathien für den Faschismus
-- Etter schreibt in den 1930er Jahren selbst Bücher mit Appellen für den Faschismus
-- Pilet-Golaz sympathisiert offen für den Faschismus. Der Volksmund formuliert den Spruch: "Me söll de Pilet go la..." ["Man soll den Pilet gehen lassen"].


Nazistisch orientierte Bundesräte in der Schweiz
 
Bundesrat Giuseppe Motta aus dem
                          Tessin, Bundesrat 1937, gestorben 1940
Bundesrat Giuseppe Motta aus dem Tessin, Bundesrat 1937, gestorben 1940
Bundesrat Etter aus dem Kanton
                          Zug, Bundesrat 1934-1959
Bundesrat Etter aus dem Kanton Zug, Bundesrat 1934-1959
Bundesrat Pilet-Golaz aus dem
                          Kanton Waadt, Bundesrat 1928-1944
Bundesrat Pilet-Golaz aus dem Kanton Waadt, Bundesrat 1928-1944


Der Nazi-Bundesrat verfolgt Surava konsequent - Surava macht konsequent Rekurs
Surava macht in jedem Fall der Zensur einen ausführlichen Rekurs. Seine Rekurse werden vor dem Bundesgericht in Lausanne immer kategorisch abgelehnt.
[Das Bundesgericht in Lausanne ist der bis heute kaum erwähnte willige Helfer des Nazi-Bundesrats 1940-1945, und bleibt auch nach 1945 nazistisch orientiert].
In der Folge wird Surava für Bundesrat von Steiger langsam zur Hassfigur, was an Randnotizen ersichtlich wird: z.B. "Schweinehund". Surava wird im Auftrag von von Steiger bespitzelt und fichiert:
-- Surava avanciert zum Staatsfeind Nr. 1
-- Surava wird wegen seinem früheren Namen "Hirsch" als Jude angefeindet, obwohl er gar kein Jude ist
-- Surava kommt durch Kontakte von von Steiger zu Deutschland via deutsche Gesandtschaft auf die "Schwarze Liste" der Gestapo.

Herbst 1943
Das Rote Kreuz diskriminiert jüdische Kinder - Surava protestiert

  
Max
                        Huber, Porträt
Max Huber, 1928-1944 Präsident des "Schweizerischen Roten Kreuzes" in Genf, und gleichzeitig Aktionär der Giftgas-Fabrik für Abessinien
Der Präsident des Roten Kreuzes, Max Huber, befielt, dass Kinder von Kriegsgeschädigtenfamilien in der Schweiz Ferien machen können. Aber es dürfen sich keine jüdischen Kinder darunter befinden. Surava protestiert. Das Rote Kreuz begründet die Diskriminierung, dass bei jüdischen Kindern die Rückkehr nicht gesichert sei.

Ehrung für Max Huber mit Ehrendoktor von Lausanne
Der Präsident des roten Kreuzes, Max Huber, bekommt den Ehrendoktortitel der Universität Lausanne verliehen.

Surava deckt auf: Max Huber war Aktionär der Giftgasfabrik für Abessinien
Max Huber war bei derjenigen Giftgasfabrik Aktionär, die für Mussolinis Truppen das Giftgas für den Abessinienkrieg herstellte. Und dieses Giftgas wurde in Abessinien dann auch eingesetzt.

Der Bundesrat schützt Max Huber:
"Es kommt heute nicht mehr darauf an, was wahr ist."

Fortan wird Surava im Leumund wieder als "Jude" geführt.


Die Nation" verteidigt ihre kritische Haltung, z.B. mit einem Artikel "Kritik muss sein"

Die Nation, Artikel "Kritik muss sein",
                8.3.1944
vergrössernDie Nation, Artikel "Kritik muss sein", 8.3.1944

Die Nation, Aushang über die Landung der Alliierten

Die Nation, Aushang 1944 über "Happy
                Landing", 8.6.1944
vergrössernDie Nation, Aushang 1944 über "Happy Landing", 8.6.1944

10.6.1944
Lyon: Oradour-sur-Glâne: Massengräber nach dem deutschen Rückzug
Die deutschen Truppen müssen Südfrankreich räumen. Surava wird im Anschluss an die Räumung von Oradour-sur-Glâne (bei Lyon) am Flughafen Lyon eingeladen, die Massengräber zu besichtigen die die "Résistance" gefunden hat.

Alle Männer sind erschossen, Frauen und Kinder in der Kirche verbrannt. Insgesamt sind 642 Leichen in der Kichre. Am Dorfeingang steht: "Rien n'oublie" ("Nichts wird das vergessen").

Der Wehrmachtsbericht schreibt, die Wehrmacht habe in Oradour "saubere Arbeit geleistet".

Surava berichtet über die Massengräber in Oradour-sur-Glâne
Die Massengräber werden vom Bundesrat und von der Bundesanwaltschaft als Gräuelpropaganda und Lüge abgetan.

Die Vernichtung von Oradour-sur-Glâne


Oradour-sur-Glâne, Karte
Oradour-sur-Glâne, Karte
Oradour-sur-Glâne, abgebrannter
                          Strassenzug
Oradour-sur-Glâne, abgebrannter Strassenzug

[Die Ruinen stehen heute noch als Mahnmal gegen Krieg und sinnlose Zerstörung].

August 1944 ca.
Rücktritt von BR Pilet-Golaz - Surava verhindert von Steiger als BR des Äusseren

-- die Sowjetunion ist auf Siegeskurs, und die diplomatischen Beziehungen zwischen der SU und der Schweiz sind auf einem Tiefpunkt, [weil die schweizer "Diplomatie" den Nazis "gute Dienste" leistet, um zuerst in die Schweiz und dann nach Süd-"Amerika" zu flüchten, samt den Nazi-Vermögen]

-- die Schweiz muss sich umorientieren und der Bundesrat versucht die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen für Wirtschaftsgeschäfte mit der Sowjetunion

-- Russland gibt an, mit einem Land, das das Hitler-Regime derart mit Waffen beliefert hat, seien keine Beziehungen möglich

-- der Bundesrat für auswärtige Angelegenheiten, Pilet-Golaz, wird zum Abdanken gezwungen
-- der nazistische Bundesrat von Steiger ist für das Aussenministerium vorgesehen

-- Surava protestiert dagegen mit seiner Zeitung "Die Nation" und hat damit Erfolg, denn von Steiger hat eine zu grosse Nazi-Vergangenheit als Nazi-Freund und Ex-Gesandter in Berlin

->> dies ist Auslöser auf eine Hetzjagd auf Surava, die Berner Zeitung (BZ) bezeichnet Surava als "Sowjetfrontist".

Anfang 1945
Surava in Basel - die "Nation" geht ein
-- Umzug von Surava nach Basel - die "Nation" geht ein

-- Bundesrat von Steiger appelliert an das "Mitgefühl" den Kriegsgeschädigten gegenüber, plötzlich hat die Schweiz genug Platz für neue Flüchtlinge

-- Surava begegnet in Basel vielen Flüchtlingen, die seine Berichte bestätigen, aber seine Berichte über die Flüchtlinge werden zensiert

-- die Bestätigung durch die Flüchtlinge ist der "bittere Lohn" seiner Arbeit gegen die Zensur.

April 1945 ca.
Neugründung der kommunistischen Partei der Arbeit PdA, darunter Surava - neue PdA-Zeitung unter Surava
-- Surava erhält den Auftrag, eine neue Zeitung der PdA vorzubereiten als Wochenzeitung, dann als Tageszeitung, der "Vorwärts"

-- Forderungen der PdA: v.a. Gleichberechtigung Mann-Frau und Einführen der Grundrente AHV, die immer noch nicht eingeführt ist.

PdA-Zeitung "Vorwärts" 1945
vergrössernPdA-Zeitung "Vorwärts" 1945
PdA-Zeitung "Vorwärts" 1945,
                            Redaktionsliste mit Surava
vergrössernPdA-Zeitung "Vorwärts" 1945, Redaktionsliste mit Surava

Berlin 1945/1946
Vergewaltigungen durch russische Soldaten an Frauen der deutschen Zivilbevölkerung - Surava wird kaltgestellt

-- nach den Vergewaltigungen durch kommunistische Soldaten in Berlin will der Zürcher Chefredaktor der PdA-Zeitung die Zensur walten lassen: Man dürfe kein schlechtes Wort gegen die SU in der Zeitung "Vorwärts" sagen

-- Surava aber will die Wahrheit berichten

->> Surava wird in der PdA-Zeitung durch Zürcher Redaktoren verdrängt.

ab 1945 / 1946
Die Rache von Bundesrat von Steiger und der Bundesanwaltschaft gegen Surava
-- Surava wird festgenommen und im Gefängnis "Lohnhof" am Kohlenberg in Basel in Untersuchungshaft gehalten
-- ein Untersuchungsrichter aus Bern eröffnet in Basel Klage gegen Surava:


Lohnhof, Gefängnismauer am Kohlenberg,
                          Basel
Lohnhof, Gefängnismauer am Kohlenberg, Basel

Lohnhof, Gefängniseingang
Lohnhof, Gefängniseingang


Klage wegen "ungetreuer Geschäftsführung"
Geklagt hat der ehemalige Vorgesetzte von Surava. Der einstige Chef der Zeitung "Die Nation" von vor 1940 verklagt Surava nun wegen "ungetreuer Geschäftsführung". Surava hat den Zeitungsjungen 1940-1945 5 Rappen mehr Lohn als üblich gegeben, und die Burschen haben sich dadurch sehr für den Verkauf der Zeitung engagiert.

Surava bleibt in einer mittelalterlichen Zelle eingesperrt. Ärzte bestätigen, dass Surava nun auch physisch kaputt gemacht werden soll. Staatsanwalt Dr. Bähler, "eng befreundet" mit von Steiger, verfügt keine Entlassung.

Zweite Klage gegen Surava: Betrug
  
Fotograf Paul Senn mit Kindern
Fotograf Paul Senn mit Kindern

Es folgt eine weitere Klage gegen Surava, wegen Betrug, und eine Klage gegen Fotograf Paul Senn.

Das manipulierte Verfahren gegen Surava

-- Surava wird mehrere Jahre in Haft gehalten

Weitere Klage: Gegen den Namen "Surava"
Die Gemeinde Surava im Kanton Graubünden hat geklagt, auf Anstoss von aussen. Die Kosten für die Klage sind von aussen bezahlt. Die Gemeinde Surava hätte nichts gemacht, wenn kein Anstoss von aussen gekommen wäre.

Suravas Karriere ist unterbrochen
-- Surava wird sein Künstlername aberkannt

-- Surava heisst wieder Peter Hirsch (nur der Vorname ist original)

-- Surava kann nicht mehr unter seinem Schreibernamen publizieren und muss ein neues Pseudonym finden

-- Suravas Karriere ist unterbrochen

-- die Appellation wird drei Jahre lang verschleppt.

-- nach Jahren der Haft (ca. 1948) wird Surava bei seiner Entlassung eröffnet, dass das Verfahren schon Jahre zuvor eingestellt worden sei

-- es kommt heraus, dass von Steiger das Verfahren persönlich angestrengt hat.


Surava flüchtet ins Toggenburg - Selbstmordversuch seiner Frau - Leute aus Bern"  versuchen, seine Frau zur Falschaussage zu überreden
-- Surava flüchtet ins Toggenburg

-- Selbstmordversuch seiner Frau mit Schlaftabletten

-- die Frau liegt im Spital

-- "Leute aus Bern" besuchen Suravas Frau im Spital, die Suravas Frau dazu drängen, auszusagen, Surava habe sie zum Einnehmen der Tabletten gezwungen.


Surava publiziert unter dem Pseudonym E. Steiger bei Radio DRS - Bern erpresst Radio DRS  Entlassung von Surava

-- Surava publiziert unter dem Pseudonym E. Steiger bei Radio DRS

-- Surava schreibt als E. Steiger Hörspiele für Radio DRS

-- das Pseudonym E. Steiger wird 1949 entdeckt

-- Bundesrat Etter droht Radio DRS mit Kürzungen, falls Surava weiter bei Radio DRS beschäftigt werde

-- Surava muss neue Pseudonyme finden

[und Radio DRS gibt der Erpressung des nazistischen Bundesrates nach. Die Nazis hocken in der Schweiz nun also überall, vor allem in der Justiz, die die Raubgoldvermögen deckt].


Bücher unter dem Pseudonym "Ernst Steiger"

Für Bücher kann Surava das Pseudonym "Ernst Steiger" weiterhin benutzen.

Surava-Bücher unter dem Pseudonym
                            "Ernst Steiger"
vergrössernSurava-Bücher unter dem Pseudonym "Ernst Steiger"
Surava-Buch
                          "Mut zur inneren freiheit" unter dem
                          Pseudonym "Ernst Steiger"
Surava-Buch "Mut zur inneren Freiheit" unter dem Pseudonym "Ernst Steiger"

Ende 1980er Jahre
Peter Surava kann seine Polizeiakte einsehen
Dabei muss er entdecken, dass 80 % der Sachen, die über ihn geschrieben werden, von der Polizei erfunden ist. Es sind zum Teil derart kriminelle Sachen über ihn erfunden worden, dass er, wenn diese Sachen stimmen würden, schon lange wieder verhaftet worden wäre. Der Staat mit seiner kriminellen Fantasie hat total versagt.

[Und Surava ist kein Einzelfall].

1991
Surava wird Ehrenbürger der Gemeinde Surava

Surava schreibt seine Autobiographie

Suravas letztes Buch "Er nannte sich
                          Surava", Buchdeckel
Suravas letztes Buch "Er nannte sich Surava", Buchdeckel, mit Fotos von Paul Senn
Surava,
                            Porträt im Interview im Film 01
vergrössernSurava, Porträt im Interview im Film 01
Surava,
                            Porträt im Interview im Film 02
vergrössernSurava, Porträt im Interview im Film 02

Und Erich Schmid macht einen Film über Surava "Er nannte sich Surava", mit langen Interviews.

1995
Letzter Wohnort ist Oberrieden (zwischen Horgen und Thalwil), Surava stirbt dort am 22.11.1995

========

Schlussfolgerungen Michael Palomino

-- die Schweiz hat sich am 2.Weltkrieg "dumm und dämlich" verdient

-- Zensur war für den Bundesrat 1940-1945 ein Mittel, Kriegsprofite zu schützen

-- der Bundesrat blieb auch nach 1945 noch nazifreundlich orientiert, sonst wäre Surava nicht weiter verfolgt worden

-- der Mittelweg zwischen Kapitalismus und Kommunismus wurde nicht gefunden, sonst hätte es ja viel weniger Kriegsprofite für die Schweiz gegeben

-- die führende, nazistische Elite in der Schweiz war bestrebt, ab 1945 nach den "Regeln" des 3. Reichs weiterzuleben und auf ein 4. Reich zu warten, sonst hätte man Surava in Ruhe gelassen.

Michael Palomino
1998 / November 2003

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Bildernachweis
-- Surava Porträt: http://www.langfilm.ch/deutsch/langfilm_filmliste_verleih.html
-- Erich Schmid: http://www.limmatverlag.ch/sachbue/schmid.winterthur.htm
-- Bahnstation Surava: http://www.flaviocapra-bernina.net/Chur.htm; http://www.flaviocapra-bernina.net/Immagini/Surava_bfgeb%E4udeS%FCd_130204.JPG
-- Karte mit Surava: http://rhaetische_bahn.know-library.net/
-- Nazi-Bundesrat von Steiger, Porträt: http://www.admin.ch/ch/d/cf/br/64.html
-- Mussolini, Porträt: http://www.dictatorofthemonth.com/Mussolini/Jun2002MussoliniDE.htm
-- Universität Lausanne 1937: http://www.acorata.ch/jiabs/tourisme.htm

-- Surava Porträt 1940 ca.: http://www.ideesuisse.ch/11.0.html, Film "Zensiert, verfemt und ruiniert: Peter Surava"

-- Redaktionsraum von Die Nation, 1940 ca.: http://www.ideesuisse.ch/11.0.html, Film "Zensiert, verfemt und ruiniert: Peter Surava"

-- Verdingkinder 01 und 02: http://www.ideesuisse.ch/11.0.html, Film "Zensiert, verfemt und ruiniert: Peter Surava"
-- gedeckter Tisch, CH-Propaganda: http://www.ideesuisse.ch/11.0.html, Film "Zensiert, verfemt und ruiniert: Peter Surava"

-- Bundesrat Motta, Porträt schräg: http://www.admin.ch/ch/d/cf/br/44.html
-- Bundesrat Etter, Porträt: http://www.admin.ch/ch/d/cf/br/59.html
-- Bundesrat Pilet-Golaz, Porträt: http://www.admin.ch/ch/d/cf/br/55.html

-- Max Huber, Chef des Roten Kreuzes, Porträt: http://de.wikipedia.org/wiki/Max_Huber

-- Die Nation 1944, Aushang "Happy Landing": http://www.ideesuisse.ch/11.0.html, Film "Zensiert, verfemt und ruiniert: Peter Surava"
-- Die Nation 8.3.1944 "Kritik muss sein": http://www.ideesuisse.ch/11.0.html, Film "Zensiert, verfemt und ruiniert: Peter Surava"

Oradour-sur-Glâne:
-- Karte: http://de.wikipedia.org/wiki/Oradour-sur-Glane
-- abgebrannter Strassenzug: http://www.scrapbookpages.com/Oradour-sur-Glane/OldPhotos/Town.html

-- PdA-Zeitung "Vorwärts" 1945: http://www.ideesuisse.ch/11.0.html, Film "Zensiert, verfemt und ruiniert: Peter Surava"
-- PdA-Zeitung "Vorwärts", Redakteurliste mit Surava: http://www.ideesuisse.ch/11.0.html, Film "Zensiert, verfemt und ruiniert: Peter Surava"

-- Gefängnismauer Lohnhof: http://www.museumspass.com/dn_museen-basel-museum/historisches_museum_musikmuseum.html
-- Lohnhof Gefängniseingang: http://www.baseldytschibihni.ch/Geschichte.56.0.html

-- Paul Senn mit Kindern: http://www.kunstmuseumbern.ch/index.cfm?nav=567,1248,1331,1647&SID=1&DID=9

-- Surava-Bücher unter dem Pseudonym "Ernst Steiger": http://www.ideesuisse.ch/11.0.html, Film "Zensiert, verfemt und ruiniert: Peter Surava"

-- Autobiographie "Er nannte sich Surava", Buchdeckel: http://www.ideesuisse.ch/11.0.html, Film "Zensiert, verfemt und ruiniert: Peter Surava"
-- Fotos des Interviews im Film "Er nannte sich Surava": http://www.ideesuisse.ch/11.0.html, Film "Zensiert, verfemt und ruiniert: Peter Surava"

Film "Zensiert, verfemt und ruiniert: Peter Surava":
http://www.ideesuisse.ch/253.0.html?&no_cache=1&L=vwuwpjlnhj&tx_ttnews[tt_news]=495&tx_ttnews[list]=430%2C428%2C507%2C378%2C346%2C504%2C495&tx_ttnews[backPid]=11&cHash=3a46b43e101a2d3b5755f999f5d1fde1


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