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Schweiz: Die schweizer Atombombenpläne bis 1988
 
Paul-Scherrer-Institut - Würenlingen - Pläne für die Stationierung von Atombomben - Stop der Planung der Atombombenstationierung - Lucens und der Schmelzunfall - Schliessung des Atombombendossiers

 
Filmprotokoll von Michael Palomino; aus: Film: Spuren der Zeit. Atombombe für die Schweiz;
In: Schweizer Fernsehen SF1, 2.8.2005, 21:25-21:50

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ab 1940
Paul-Scherrer-Institut
Paul Scherrer, Göttinger Physikstudent, wird in Zürich Physikprofessor und wird mit seinem Paul-Scherrer-Institut im Zweiten Weltkrieg 1940-1945 treibende Kraft bezüglich einer schweizerischen Atomforschung. Im Institut sind auch Juden angestellt.

ab 1945
Einige der Angestellten des Paul-Scherrer-Instituts wandern in die "USA" aus
Die schweizerische Atomforschung läuft aber weiter. EMD-Chef Karl Kobelt lügt vor, es sei keine Atombombe in Planung.
Nach einem Kernschmelzunfall ist das Experiment der schweizerischen Atomforschung aber vorerst einmal zu Ende.

ab 1953
Eisenhower propagiert für eine friedliche Atomenergienutzung

1955
Genf: Internationale Atomkonferenz "Atome für den Frieden"
An der Konferenz werden Atomreaktoren für die zivile Nutzung vorgestellt.

Die Schweiz erwirbt den Atomreaktor der Ausstellung von Genf. Ab sofort nimmt die Atomforschung in der Schweiz einen neuen Aufschwung in Würenlingen.

Paul Scherrer legt den Grundstein für einen "Swimming-Pool-Reaktor". Die Schweiz entwickelt einen eigenen Schwerwasser-Natururan-Reaktor, propagandamässig für die politische "Unabhängigkeit".

Die Alpen werden in der Folge nach Uran untersucht. Die Vorkommen sind aber zu klein, um lohnend abgebaut zu werden.

1958
Die Schweiz bezieht aus Kanada 10 Tonnen Uran für die Atomforschung in Würenlingen
Würenlingen erhält staatliche Finanzhilfe. Rentabilität ist nie eine Diskussion. Die schweizerische Atomforschung in Würenlingen verschlingt 600 Mio. Franken.

Es sind 12 Bomben geplant, dazu mit strategischer Planung und einem Reglement zur Planung eines Atombombeneinsatzes.

1958 erklärt der Bundesrat, Atomwaffen seien zum Schutz der Neutralität notwendig. Die Erklärung löst in Deutschland ein grosses Echo aus.

Bundesrat Jodet beantragt, Atombomben im Ausland zu kaufen, z.B. in der Sowjetunion.

1958
Genf: Atomausstellung
In Würenlingen ist inzwischen ein Diorit-Schwerwasserreaktor gebaut. Ab 1960 ist er in Betrieb, um die "Unabhängigkeit" der Schweiz  zu "garantieren".

1958
Nachfolgereaktor in Lucens
Die EIR erbaut einen Nachfolgereaktor für 55 Millionen Franken. Bauzeit 10 Jahre.

Ende 1950er Jahre
Die neuen Atombomben-Flugzeuge bis Moskau
Es sind neue Flugzeuge entwickelt, die auch Atombomben bis nach Moskau transportieren können. Die Militärs wie Offizier Primault können neue Strategiespiele machen. Die Offiziere Zublin, Jakob Annasohn und Primault wollen die Flugzeuge kaufen, die bis Moskau fliegen können, und sie wollen die Mirage.

Bundesrat Jodet meint, die Mirage sei ein "polivalentes" Flugzeug, vielfältig einsetzbar.

1963
Atomverbotsinitiative
Die Initiative hat eine Geheimstudie zur Folge.

1964
Der Bundesrat verzichtet auf eigene Atombombenstationierungen in der Schweiz

Mitte 1960-er Jahre
Neue Suche nach Uran in der Schweiz
Es werden wiederum "keine abbauwürdige Vorkommen" gefunden.

Zusätzlich soll eine Studie gemacht werden, wie unterirdische Atombombenversuche in den Alpen möglich wären.

Der Bundesrat verhindert die Studiengruppe.

Gleichzeitig kommt es zu einem Skandal der Kosten um den Mirage-Kauf. Das Mirage-Programm wird reduziert. Bundesrat Jodet muss zurücktreten, Celio wird Nachfolger.

1967
Bei Bundesrat Celio haben die Atombomben-Anhänger kaum eine Chance

1968
Lucens: Der Nachfolgereaktor geht in Betrieb

Januar 1969
Der Nachfolgereaktor in Lucens erleidet einen Schmelzunfall
Lucens wird so ein Debakel. Der Reaktor ist futsch!

1988
Erst jetzt wird von den schweizer Militärs das Atombombendossier endgültig geschlossen

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Atombombentests waren im Gotthard vorgesehen

aus: Basler Zeitung: Natürlich war ich ein Ärgernis; 28.12.2013
http://bazonline.ch/schweiz/standard/Natuerlich-war-ich-ein-Aergernis/story/18960316

Herr SP-Chef Hubacher meint im Jahre 2013:

<Einmal hatte ich vernommen, dass die Schweiz anscheinend im Begriff war, eine Atombombe zu bauen. Wir verlangten die entsprechenden Akten, was uns verwehrt wurde. Erst als wir drohten, die Finanzkommission zu informieren, erhielten wir die Papiere. Es war haarsträubend: Ohne das Parlament einzubeziehen, hatte der Bundesrat 1958 einen Planungskredit zum Bau einer Atombombe freigegeben. Das Absurde: Die Atombombenversuche hätten geheim im Gotthard vorgenommen werden sollen, damit die ­Öffentlichkeit ja nichts davon merkte. Geheim im Wasserschloss! So stellte man sich das vor.>







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