ab 1940
Paul-Scherrer-Institut
Paul Scherrer, Göttinger Physikstudent, wird in Zürich
Physikprofessor und wird mit seinem Paul-Scherrer-Institut im
Zweiten Weltkrieg 1940-1945 treibende Kraft bezüglich einer
schweizerischen Atomforschung. Im Institut sind auch Juden
angestellt.
ab 1945
Einige der Angestellten des
Paul-Scherrer-Instituts wandern in die "USA" aus
Die schweizerische Atomforschung läuft aber weiter. EMD-Chef Karl Kobelt lügt vor, es sei keine Atombombe in
Planung.
Nach einem Kernschmelzunfall ist das Experiment der
schweizerischen Atomforschung aber vorerst einmal zu Ende.
ab 1953
Eisenhower propagiert für
eine friedliche Atomenergienutzung
1955
Genf: Internationale
Atomkonferenz "Atome für den Frieden"
An der Konferenz werden Atomreaktoren für die zivile Nutzung
vorgestellt.
Die Schweiz erwirbt den Atomreaktor der Ausstellung von Genf.
Ab sofort nimmt die Atomforschung in der Schweiz einen neuen
Aufschwung in Würenlingen.
Paul Scherrer legt den Grundstein für einen
"Swimming-Pool-Reaktor". Die Schweiz entwickelt einen eigenen
Schwerwasser-Natururan-Reaktor, propagandamässig für die
politische "Unabhängigkeit".
Die Alpen werden in der Folge nach Uran untersucht. Die
Vorkommen sind aber zu klein, um lohnend abgebaut zu werden.
1958
Die Schweiz bezieht aus
Kanada 10 Tonnen Uran für die Atomforschung in Würenlingen
Würenlingen erhält staatliche Finanzhilfe. Rentabilität ist
nie eine Diskussion. Die schweizerische Atomforschung in
Würenlingen verschlingt 600 Mio. Franken.
Es sind 12 Bomben geplant, dazu mit strategischer Planung und
einem Reglement zur Planung eines Atombombeneinsatzes.
1958 erklärt der Bundesrat, Atomwaffen seien zum Schutz der
Neutralität notwendig. Die Erklärung löst in Deutschland ein
grosses Echo aus.
Bundesrat Jodet beantragt,
Atombomben
im Ausland zu kaufen, z.B. in der Sowjetunion.
1958
Genf: Atomausstellung
In Würenlingen ist inzwischen ein Diorit-Schwerwasserreaktor
gebaut. Ab 1960 ist er in Betrieb, um die "Unabhängigkeit" der
Schweiz zu "garantieren".
1958
Nachfolgereaktor in Lucens
Die EIR erbaut einen Nachfolgereaktor für 55 Millionen
Franken. Bauzeit 10 Jahre.
Ende 1950er Jahre
Die neuen
Atombomben-Flugzeuge bis Moskau
Es sind neue Flugzeuge entwickelt, die auch Atombomben bis
nach Moskau transportieren können. Die Militärs wie Offizier Primault können neue Strategiespiele machen.
Die Offiziere Zublin, Jakob
Annasohn und Primault wollen die
Flugzeuge kaufen, die bis Moskau fliegen können, und sie
wollen die Mirage.
Bundesrat Jodet meint, die Mirage sei ein
"polivalentes" Flugzeug, vielfältig einsetzbar.
1963
Atomverbotsinitiative
Die Initiative hat eine Geheimstudie zur Folge.
1964
Der Bundesrat verzichtet auf
eigene Atombombenstationierungen in der Schweiz
Mitte 1960-er Jahre
Neue Suche nach Uran in der
Schweiz
Es werden wiederum "keine abbauwürdige Vorkommen" gefunden.
Zusätzlich soll eine Studie gemacht werden, wie unterirdische
Atombombenversuche in den Alpen möglich wären.
Der Bundesrat verhindert die Studiengruppe.
Gleichzeitig kommt es zu einem Skandal der Kosten
um den Mirage-Kauf. Das Mirage-Programm wird reduziert.
Bundesrat Jodet muss zurücktreten, Celio wird
Nachfolger.
1967
Bei Bundesrat Celio haben die
Atombomben-Anhänger kaum eine Chance
1968
Lucens: Der Nachfolgereaktor
geht in Betrieb
Januar 1969
Der Nachfolgereaktor in
Lucens erleidet einen Schmelzunfall
Lucens wird so ein Debakel. Der Reaktor ist futsch!
1988
Erst jetzt wird von den
schweizer Militärs das Atombombendossier endgültig
geschlossen
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Atombombentests waren im Gotthard vorgesehen
aus: Basler Zeitung: Natürlich war ich ein Ärgernis;
28.12.2013
http://bazonline.ch/schweiz/standard/Natuerlich-war-ich-ein-Aergernis/story/18960316
Herr SP-Chef Hubacher meint im Jahre 2013:
<Einmal hatte ich vernommen, dass die Schweiz anscheinend
im Begriff war, eine Atombombe zu bauen. Wir verlangten die
entsprechenden Akten, was uns verwehrt wurde. Erst als wir
drohten, die Finanzkommission zu informieren, erhielten wir
die Papiere. Es war haarsträubend: Ohne das Parlament
einzubeziehen, hatte der Bundesrat 1958 einen Planungskredit
zum Bau einer Atombombe freigegeben. Das Absurde: Die
Atombombenversuche hätten geheim im Gotthard vorgenommen
werden sollen, damit die Öffentlichkeit ja nichts davon
merkte. Geheim im Wasserschloss! So stellte man sich das
vor.>