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Die kriminellen Taktiken eines Cäsar gegen Helvetien. Chronologie

Die Blockade des helvetischen Auszugs bei Genf - Cäsars Raubzüge gegen die Helvetier, in Germanien und England

4. 12. Cäsars Krieg gegen die Nervier: quasi ausgerottete Nervier

von Michael Palomino (2003 / 2007 / 2010)


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aus: Claude Cueni: Cäsars Druide. Roman. Heyne-Verlag, München 1998


4. 12.
Cäsars Krieg gegen die Nervier: Quasi ausgerottete Nervier

Karte mit der Position der Stämme der Helvetier,
                Germanen, Belgier und Kelten
vergrössernKarte mit der Position der Stämme der Helvetier, Germanen, Belgier und Kelten

Korisios: "Cäsar hatte in seinem zweiten Jahr die belgischen Stämme besiegt, bis auf die Nervier." (S.393)

"Wir wissen praktisch nichts über die Nervier", klagte einer der Kundschafter im Offiziersrang. "Man sagt, sie duldeten nicht mal fremde Händler in ihrem Gebiet. Sogar die Einfuhr von Wein und anderen Genussmitteln ist verboten. Es ist ein unsichtbares Volk." (S.393)

Extreme keltische Gesten von Menschenopfern gegen die Ausrottung der Kelten

Die Kundschafter kommen nicht zurück. Cäsar befiehlt den Einmarsch. Entdeckung eines Leichenhaufens. Korisios: "Plötzlich meldeten Späher eine etwas seltsame Entdeckung. [...] Der Geruch von verbranntem Fleisch und Haar war ekelhaft. In der Mitte der Lichtung lagen verkohlte Leichen auf einem Haufen. Cäsar schaute mich fragend an. Er vermisste den Scheiterhaufen."

Korisios an Cäsar: "Wenn ein keltisches Volk vom Aussterben bedroht ist, können die Druiden das grosse Opfer für Taranis befehlen. Wir sperren Kriegsgefangene in riesigen Weidenkäfigen ein, ziehen sie hoch und setzen den Käfig in Brand." - "Dann sind all diese Leichen römische Legionäre!" - "Ja, so will es Taranis, unser Donnergott." - [...] "Diese Nervier sind ja schlimmer als wilde Tiere..." - "Wie viele tausend Tiere und Menschen schlachtet ihr jedes Jahr in Roms Arenen ab?" (S.394)

Korisios: "Hoch oben in den heiligen Bäumen hingen drei Druiden. Cäsar befahl, die Leichen runterzuholen. Alle drei wiesen die gleichen Todesmerkmale auf. Sie waren erschlagen, erstochen und erhängt worden. Die Druiden der Nervier hatten damit ein eindeutiges Zeichen (S.394) gesetzt. Sie würden kämpfen bis zum Tod. Sie hatten die bevorstehende Auseinandersetzung mit den Römern zum Überlebenskampf aller keltischen Völker gemacht." (S.395)

Korisios erklärt Cäsar: "Wenn die Nervier Esus, unserem Herrn und Meister, drei Druiden opfern, dann steht in gewissem Sinne auch das überleben der keltischen Götter auf dem Spiel. Verlasse dieses Land, Cäsar. Es wird dir Unglück bringen!" (S.395)

Funde von goldenen Waffen in Teichen - Götteropfer werden von den Römern geplündert

Korisios: "In diesem Augenblick meldeten Offiziere, dass in einem Teich goldene Waffen gefunden worden wären. Wie von Sinnen stiegen die Römer in den Teich, griffen ins dunkle Wasser und fischten goldene Schwerter, Schilde und verschiedene Schmuckstücke heraus." (S.395)

Korisios: "Wer sich am Eigentum der Götter vergreift, den wird Teutates in seine feuchten Arme schliessen." (S.395)

Cäsar: "Auch ich geniesse den Schutz der unsterblichen Götter, Druide. Und als Pontifex maximus, als Roms höchster Priester, steht mir jeder Tempelschatz auf römischem Grund und Boden zu [...] Ich vollziehe in Gallien, was die Götter mit Gallien beschlossen haben." (S.396)

Meldungen nach Rom: Nervier sind ohne Schlacht auf der Flucht

Korisios über Cäsar: "Er wollte das im heiligen Teich erbeutete Gold nicht verheimlichen, sondern einzelnen Centurionen zeigen. Er wollte das Gerücht verbreiten, dass die Nervier bereits auf der Flucht waren und ihr ganzes Hab und Gut zurückgelassen hatten. Und darüber hinaus wären die Nervier derart verzweifelt, dass sich ihre Druiden bereits in den Baumkronen erhängt hatten. Die Meldungen verfehlten ihre Wirkung nicht." (S.396)

Korisios: "Bereits nach einigen Stunden erreichten wir den Sabis." (S.396)

Korisios: "Aus dem Wald sprengten keltische Reiter hervor" und die Schlacht beginnt (S.397).

Korisios: "Cäsar liess sofort das Vexillum, die rote Fahne des Feldherrn, hissen. Die Schlacht hatte begonnen." (S.399)

Korisios: "Obwohl einige Legionen keine Befehle mehr empfangen konnten, eröffneten sie selbständig den Kampf. Das war der unschätzbare Vorteil eines kampferprobten Berufsheeres [...] Dadurch wurde die rechte Seite völlig entblösst. Die Nervier nutzten diese Schwäche und rückten unter dem Oberbefehl ihres Anführers Boduognatus in festgeschlossener Aufstellung vor. Dabei kamen sie der zersprengten römischen Kavallerie, die ins unfertige Lager flüchten wollte, in die "Quere und trieben sie erneut in die Flucht. Die Kelten stimmten einen markerschütternden Gesang an, der sich wie ein Lauffeuer ausbreitete. Hunderte von Trossknechten und Burschen verloren darauf die Beherrschung und rannten Hals über Kopf davon. Die Nervier fielen über Lager und Gepäcktross her und hieben alles nieder, was sich ihnen noch zur Wehr setzte." (S.400)

Korisios: "Cäsar war am Ende." (S.401)

Korisios: "Plötzlich entdeckte ich Cäsar im Schlachtgetümmel. Ich erkannte ihn an seinem purpurroten Feldherrenmantel. Er entriss einem Legionär den Schild und stürzte sich wild gestikulierend in die vorderste Reihe. Offenbar feuerte er seine Männer an. Und tatsächlich, es war so, als flösse Cäsar seinen Männern neue Kraft ein." (S.401)

"Und Rom siegte." (S.402)

Die Bilanz: Nervier fast ausgerottet - Kriegstagebuch und Unterschlagung von Sklavenverkäufen

Korisios: "Von 60.000 Kriegern konnten nur noch 5000 in die Sklaverei verkauft werden. Die Zahlen passten Cäsar gar nicht. "Nein", sagte Cäsar, "schreib, dass von 60.000 Nerviern nur 500 überlebt haben. Ich denke, Rom will die Zahl von 500 Überlebenden." - "Rom?" grinste ich. "Ich vermute eher, dass du den Erlös von 4500 Sklaven unterschlagen willst." (S.402) - "Was kümmern mich meine Schulden, Druide? Wenn die Nachwelt eines Tages über meine Taten berichtet, wird sie nicht über meine Schulden urteilen, sondern über meine Siege." (S.403)


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Bildernachweis

-- Karte Helvetier, Germanen, Belgier, Kelten: http://en.wikipedia.org/wiki/Nervii


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