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Die kriminellen Taktiken eines Cäsar gegen Helvetien. Chronologie

Die Blockade des helvetischen Auszugs bei Genf - Cäsars Raubzüge gegen die Helvetier, in Germanien und England

4. 8. Der römische Sieg gegen die Germanen unter Ariovist

Chronologie von Michael Palomino (2003 / 2007 / 2010)


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aus: Claude Cueni: Cäsars Druide. Roman. Heyne-Verlag, München 1998


4. 8.
Der römische Sieg gegen die Germanen unter Ariovist

Die Eskalation auf dem Hügel
"Germanen und Römer beschimpften sich in einem fort. Einige ritten bis auf wenige Schritte aufeinander zu und bewarfen sich mit Steinen." (S.360)

Germanische Gesandte bei Cäsar zwei Tage später: Cäsar lässt verhandeln und gleichzeitig die Schlacht vorbereiten
Korisios: "Ariovist wünschte eine weitere Besprechung. Er bat Cäsar um einen Terminvorschlag oder um die Entsendung von Vertrauten. Cäsar ging zum Schein darauf ein. Während er bereits die Schlacht vorbereitete, sollte Ariovist glauben, dass man demnächst wieder verhandeln würde. Dass Cäsar ausgerechnet mich und den Prinzen Valerius Procillus als Gesandte schickte, empfanden wir als Auszeichnung. Am Anfang wenigstens." (S.361)

Ariovist lässt die keltischen Cäsar-Gesandten festnehmen

"Cäsar schickt uns Kelten!" brüllte Ariovist. "Hat er Angst um seine römischen Offiziere!" - Procillus erwiderte: "Ariovist, ich bin Procillus, Fürst der Helvier und..." - "Legt sie in Ketten, diese Spione!" Wir hatten gar keine Zeit, uns zu wehren. Während Ariovist uns wieder den Rücken zudrehte und sich seinen Gästen zuwandte, wurden wir unsanft aus den Sätteln gerissen und in Ketten gelegt.," (S.362)

Korisios: "Procillus schaute mich ungeduldig an. Ich sagte es ihm: "Ich begreife allmählich, wieso Cäsar nicht einen Legaten oder Tribun geschickt hat. Sondern uns zwei. Er hat uns geopfert. Er wusste, dass seine Unterhändler nicht mehr zurückkehren werden." (S.363)

Korisios: "Bereits wenige Stunden später wurden wir auf die Karren getrieben und mit anderen Geiseln zusammengepfercht. Ariovist marschierte Cäsar entgegen." (S.364)

Ariovist lässt eine keltische Geisel dem Feuergott opfern: "Gegen Abend erschien eine zahnlose Greisin bei den Geiseln [...] Sie trat vor einen jungen Kelten, der neben uns angekettet war und schleuderte ihm plötzlich Asche vor die Brust, die sie in der geballten Faust versteckt hatte. Dann kniete sie nieder und vermischte die Asche mit Erde. Nachdem sie ein paar gutturale Laute ausgestossen hatte, ging sie wieder. Gleich darauf erschienen Fackelträger, die den jungen Kelten losbanden und wegschleppten. Wir hörten seine Schreie, als sie ihn dem Feuergott opferten." (S.365)

Ariovist kreist Cäsars Lager ein - ausgezeichnete germanische Reitertruppen

"Am nächsten Tag führte Ariovist seine Truppen an Cäsars Lager vorbei und lagerte dahinter. So schnitt er Cäsar von seinen Nachschubwegen ab [...] Ariovist spielte auf Zeit. Er wich jeder Schlacht aus." (S.365)

Korisios: "Die germanischen Reiter waren weit überlegen. Die Fusstruppen hielt Ariovist sorgfältig in seinem Lager zurück. Noch wollte er keine offene Feldschlacht. Ihm genügten die täglichen Scharmützel, aus denen er stets als Sieger hervorging. Sie stärkten die Moral seiner Truppe. Und schwächten die der Römer. Cäsar geriet (S.365) in Zugzwang." (S.366)

Aberglaube: Korisios: "Im Morgengrauen hörte ich, wie zwei germanische Wachen sich über die Weissagungen ihrer Seherinnen unterhielten. Sie hatten in der Nacht prophezeit, dass Ariovist erst nach Neumond erfolgreich sein könne. Vermutlich ging es in Cäsars Lager nicht anders zu. Die Römer hatten meist ihre weissen Hühner bei sich. Man deutete dann die Art und Weise, wie die Hühner ihre Körner pickten." (S.366)

Schlacht der Heere von Ariovist und Cäsar - der Aberglaube: germanischer Sieg nach Neumond

Korisios: "Wenig später griff Ariovist überraschend das kleine Lager an, das nur von zwei Legionen verteidigt wurde [...] Bei Sonnenuntergang zogen sich die Germanen zurück. Auf beiden Seiten waren die Verluste beträchtlich. Von Gefangenen erfuhren die Centurionen die Prophezeiung der Seherinnen. Die Götter würden den Germanen den Sieg erst nach Neumond schenken." (S.367)

Cäsar lässt angreifen

Korisios: "Daraufhin rückte Cäsar am nächsten Morgen erneut mit allen seinen Legionen aus. In beiden Lagern liess er nur wenige Männer zurück. Vor dem kleinen Lager stellte er zum Schein seine Hilfstruppen auf und rückte dann in dreifacher Schlachtlinie auf Ariovists Stellung zu. Ariovist hatte keine Wahl. Er musste kämpfen." (S.367)

Korisios als Geisel bei Ariovist: "Wir waren eingeklemmt zwischen Hunderten von Wagen, die sich gegenseitig behinderten. Frauen und Kinder standen aufgeregt auf den Karren und warteten auf den Beginn der Schlacht." (S.367)

Korisios: "Cäsar eröffnete die Schlacht auf der rechten Seite [...] Die Germanen stemmten sich in der üblichen Phalanxformation den Römern entgegen [...] Doch die Götter waren unschlüssig, wem der Sieg zu schenken war. Während die Germanen auf der linken Seite leicht zurückgedrängt wurden, stiessen sie auf der rechten Seite tiefer in die römischen Reihen vor. Dies bemerkte der junge Legat Publius Crassus, der tüchtige Sohn des milliardenschweren Triumvirn. Er war Anführer der Reiterei und hatte strikten Befehl, sich vorläufig nicht an der Schlacht zu beteiligen.

Doch Publius Crassus handelte eigenmächtig; er schickte die dritte Schlachtreihe, die Cäsar als Reserve zurückbehalten hatte, in den Kampf und griff gleichzeitig mit seiner Reiterei auf der rechten Seite an. Die Germanen waren über diesen unerwarteten Angriff derart überrascht, dass sie auf der rechten Seite zurückwichen, bis sie sich schliesslich ganz vom Gegner abwendeten und Hals über Kopf die Flucht ergriffen. Die (S.368) Frauen auf den Karren entblössten ihre Brüste und schrieen ihren Männern zu, sie sollten weiterkämpfen, damit sie nicht von römischen Zwergen geschändet würden." (S.369)

Flüchtende Germanen - Cäsar fordert die Vernichtung der Sueben

Korisios: "Während andere Wagen sich nicht von er Stelle bewegten oder wegen Achsbrüchen steckenblieben, ratterte unser Karren wenig später inmitten der flüchtenden Germanen Richtung Rhenus. Zwei bis drei Tage würde die Flucht dauern. Der Fluss war noch weit entfernt. Aber die römische Kavallerie setzte den Germanen nach. Es ging nicht darum, eine Schlacht zu gewinnen. Cäsar hatte die Vernichtung der Sueben gefordert." (S.369)

Befreiung von Korisios und Procillus

Korisios: "Plötzlich hörten wir ganz in der Nähe die Angriffssignale der römischen Reiterei. Ich richtete mich etwas auf und (S.369) sah, dass die germanischen Reiter, die noch auf gleicher Höhe mit uns waren, reihenweise von den Pferden fielen. Gleich wurden wir von römischen und häduerischen Reitern überholt. Darunter erkannte ich auch Cäsar. Er trug seinen wallenden roten Feldherrnmantel. Jetzt sah er Procillus. Cäsar stürmte auf unseren Wagen zu. Der Lenker brachte sich mit einem Sprung in Sicherheit und wurde von den nachrückenden Reitern niedergemacht. Cäsar riss die Zügel der Pferde an sich und brachte den Wagen zum Stehen. Er wandte sich an uns, und man sah, dass es ihm eine grosse Genugtuung war, uns persönlich befreit zu haben." (S.370)

Korisios: "Stumm trabten wir am Rande des Schlachtfeldes ins Lager zurück. Überall Leichen und das Stöhnen der Sterbenden. Doch was sich hier abgespielt hatte, war nicht vergleichbar mit Bibracte. Hier hatte man selbst den Tieren und Kindern die Bäuche aufgeschlitzt, ja, es lagen sogar Hunde herum, denen man alle vier Pfoten abgehackt hatte." (S.370)

Korisios: "Hätte Cäsar gegen Ariovist verloren, ich hätte vermutlich Wanda nie mehr gesehen." (S.371)

Römische Soldaten fischen in einer Schlucht nach keltischen Opfergegenständen

Korisios: "Am nächsten Tag zog ich mich in die Finsternis der Wälder zurück [...] Doch plötzlich hörte ich Stimmen, die nicht zur Anderswelt gehörten. Es waren keine heiligen Stimmen, denn sie klangen laut, respektlos und rau (S.371) [...] In dieser Schlucht floss ein Bach. Und in diesem Bach standen römische Legionäre. Sie fischten all die verbogenen Schwerter und goldenen Torques heraus, die bereits unsere Ahnen an diesem Ort den Göttern geopfert hatten. Ich erschauerte bei diesem Anblick. Wie konnte es jemand wagen, die Götter derart herauszufordern?" (S.372)

Cäsar hat am nächsten Tag Kopfschmerzen und Korisios hat seine Empfehlungen: "Kommen die Schmerzen vom Wein, empfehlen wir, den Händler zu wechseln. Kommen die Schmerzen von den warmen Winden, empfehlen wir einen Becher verdünnten Rotweins, kommen die Schmerzen jedoch von geplünderten keltischen Heiligtümern..." Cäsar richtete sich auf, hielt in der Bewegung inne und verzog schmerzhaft das Gesicht. "Was willst du damit sagen, Druide?" - "Du forderst die Götter heraus, Cäsar!" - "Ich stehe unter dem Schutz der unsterblichen Götter!" (S.372)

Cäsars Projekt: Ganz Gallien besetzen, dann das Keltengold und Sklaven nach Rom schicken

Cäsar an Korisios: "Mit Glück habe ich die Helvetier besiegt, mit Glück habe ich Ariovist besiegt, und mit demselben Glück werde ich ganz Gallien unterwerfen. Ich brauche den Schutz deiner Götter nicht, Druide! Um Gallien zu erobern, brauche ich Legionäre! Und Legionäre brauchen Geld, sehr viel Geld! Und all meinen Feinden in Rom werde ich mit Keltengold das Maul stopfen und ihnen jedes Jahr mehr Sklaven schicken, als sie in den letzten zehn Jahren gesehen haben!"

Korisios macht einen Heiltrank: "eine Mischung, die die Blutgefässe erweiterte, bevor man sie wieder herauskotzte." (S.377)

Cäsar: "Du bist ein seltsamer Druide, Korisios", murmelte Cäsar. "Mein Grammaticus, Antonius Gripho, hat mir seinerzeit erzählt, dass Druiden nur Wasser und Milch trinken." (S.380)

Korisios: "Der Wein ist für uns kein Genuss-, sondern ein Heilmittel." (S.380)

Cäsar: "Wenn ich das richtig verstehe, Druide, dann sauft ihr keinen Wein, ihr sauft Heilmittel [...] (S.380) Druide, die Schmerzen sind aus meinem Körper gewichen." (S.381)

Korisios: "Langsam fragte ich mich ernsthaft, ob die Auswahl der Kräuter und die Zubereitung überhaupt eine Rolle spielten. Entschieden die Götter nicht ohnehin nach eigenem Gutdünken und Ermessen?" (S.381)

Kriegstagebuch
Cäsar: "Das erste Jahr in Gallien ist vorbei. Das soll das erste Buch sein. Ich will es heute nacht beenden und morgen abschicken." (S.382)

Cäsar diktiert: "Gaius Valerius Procillus, den seine Wächter auf der Flucht in dreifachen Ketten fortschleppten, fiel Cäsar selbst in die Hände, als dieser die Feinde mit der Reiterei verfolgte. Und dieser Umstand bereitete Cäsar keine geringere Freude als der Sieg selbst [...] So hatte Cäsar in einem einzigen Sommer zwei sehr bedeutende Kriege zu Ende gebracht und liess daher früher, als es die Jahreszeit verlangte, sein Heer bei den Sequanern das Winterlager beziehen, den Oberbefehl übergab er dem Labienus. Er selbst begab sich ins diesseitige Gallien, um Gerichtstage zu halten." (S.383)


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