aus: Claude Cueni: Cäsars Druide. Roman.
Heyne-Verlag, München 1998
2.
Die Kulturen der
Kelten, Germanen, Römer und weitere Erwähnungen
Kelten: Keltisches Kreuz im Ring der
Ganzheitlichkeit, Mitteleuropa [1] |
Germanen:
Ostara,
germanische Frühlingsgöttin Nordeuropa [2]
|
Rom, Gladiatorenspiele, Südeuropa [3] |
Grundlagen und Wahrheitsfindung
Korisios:
"Brandneue Nachrichten, das bedeutete Nachrichten, die nicht
älter als ein halbes Jahr waren." (S.10)
Korisios: "Obwohl falsche Behauptungen durch ständige
Wiederholung nicht wahrer werden..." (S.360)
Korisios: "Je öfter man eine Geschichte erzählt, desto besser
wird sie. Sie wird nicht wahrer, aber besser." (S.390)
Lebensweisheiten
Keltischer Spruch: "Man darf hinfallen, aber
man darf nicht liegenbleiben." (S.31)
Korisios: "Ich hätte Wanda heute nachmittag eben doch besser
so lange geküsst, bis sie nicht mehr Jungfrau gewesen wäre."
(S.49)
Piso an Korisios: "Barba non facit philosophum", spottete
Piso, was soviel hiess wie: Der Bart allein macht noch keinen
Philosophen." (S.123)
Korisios über eine Schiffsladung Wein: "Schiffe haben drei
schlechte Angewohnheiten: Sie kentern. Schiffe, die nicht
kentern, werden von Piraten überfallen, und Schiffe, die weder
kentern noch überfallen werden, werden das Opfer von Stürmen."
- "Und was passiert mit den sechstausend Amphoren, Korisios?"
- "Sie gehen unterwegs zu Bruch. Was nicht zu Bruch geht, wird
von der Besatzung gesoffen. Und die tausend Amphoren, die fr
einen Gewinn ausreichen würden, gehen mit dem Schiff
verloren." (S.213)
Korisios: "Die Wahrheit gehört den Phantasielosen." (S.223)
Kretos, Weinhändler aus Massilia: "Man soll eine Ziege, die
Milch liefert, nicht schlachten." (S.229)
Keltische Kultur
Druiden sind die Wissenden bei den Kelten
|
Druide aus Asterix [4] |
"Keltische Druiden waren nicht nur Priester, nein, keltische
Druiden waren auch Lehrer, Richter, politische Berater,
Astronomen, Erzähler, Mathematiker und Ärzte in einer Person,
ja, sie waren das Tor zum Universum des Wissens." (S.12)
Die Druiden bilden eine Kaste für sich, sind "adliger
Abstammung". Sie sind "Mittler zwischen Himmel und Erde,
zwischen Leben und Tod, zwischen Göttern und Menschen." (S.13)
Druidenschule auf der Insel
Mona (S.13).
Druiden sind wie ein lebendiges Buch, das zwischen Himmel und
Erde herumstolziert (S.17).
Druiden: "Druiden (,) die lebendigen Bücher der Kelten"
(S.165)
Korisios an Sklavin Wanda über Druiden: "Das wissen vermutlich
nur die Götter. Sie lenken die Hände des Druiden." (S.253)
Barden
"Barden waren Gelehrte und grossartige
Geschichtenerzähler." (S.13)
Barde Friedhelm Schneidewind 2004 [5]
Frauen sind von kultischen Handlungen
ausgeschlossen
Korisios: "Da ich eine kultische Handlung vorbereitete, durfte
ich die Nacht nicht mit Wanda verbringen." (S.184)
Kelten:
Keltischer Häuptlingshelm [6]
|
Handwerk
Die römische Kultur hinkt hinter der keltischen
Schmiedekunst hinterher:
"Keltische Schmiedekunst, die zwar selbst die Römer
nachahmen, aber immer noch nicht beherrschen und
deshalb in Bronzehelmen rumlaufen." (S.19)
"Keltische Schmiede waren als Söldner äusserst
begehrt." (S.20) |
Glaube an Wiedergeburt bei den Kelten
"uns Kelten [...] der Tod ist für uns lediglich ein Übergang
ins nächste Leben. Deshalb ertragen wir auch die Scherze der
Götter besser als andere Völker, denn wir wissen von der
Wanderung der Seele, und somit ist ein schwieriges Leben nicht
mehr als ein schwieriger Tag." (S.20)
Götter und Göttinnen bei den Kelten |
Caturix |
Kampfgott
(S.51)
Caturix ist bei den Helvetiern als Kriegsgott verehrt
und entspricht dem römischen Kriegsgott Mars [web01].
|
Conventina |
Wassergöttin (S.43) |
Ellen |
"Göttin, die für
Krankheiten zuständig ist" (S.29) |
Epona
Göttin Epona, Pferdegöttin, Steinrelief [7]
|
Pferdegöttin (S.43)
Epona wird in
Mitteleuropa von den Römern übernommen. In
Pferdeställen werden Statuen aufgestellt, oder es
werden Steinreliefs hergestellt, die Epona auf einem
Pferd darstellen. Ihr ist ein eigenes Fest am 18.
Dezember gewidmet [web02].
|
Esus
Gott Esus, Hauptgott, Steinrelief [8]
|
"unser Herr und
Meister": "Für Esus hängen wir sie [die Opfer] an
heiligen Bäumen auf" (S.219), z.B. drei Druiden,
wenn die Ausrottung durch Römer bevorsteht (S.395)
Esus ist der von den Galliern am meiste verehrte
Gott und steht in der Dreiergruppe mit Teutates und
Taranis [web03].
"Der römische Eroberer
Caesar setzte ihn dem römischen Mars gleich. Dem Esus
weihten seinen Angaben zufolge die Kelten nach
Kriegszügen die erbeuteten Güter der Feinde. Alle
Lebewesen wurden geopfert und die Waffen und Geräte
zu einem Hügel geschichtet. (Der Gallische
Krieg, VI. 17,2 u. S. 605).
Es wird auch vermutet,
das Esus vom etruskischen Wort Aesar
für "Gott" herstammt, Esus somit nicht der Name
eines bestimmten Gottes sondern eine allgemeine,
apellative Bezeichnung eines solchen ist, ähnlich
dem christlichen 'Herr-Gott' oder auch, daß Esus und
Jesus einerlei seien." [web04]
Esus, Gott der Erde, des Waldes und der Pflanzenwelt.
[web05]
|
Sucellus
Gott Sucellus, Todesgott mit Holzhammer und Becher [9]
|
"Todesgott mit dem
Holzhammer" (S.43) |
Taranis
Gott Taranis mit Radamulett, Statuette [10]
|
"der Vater des Dis"
(S.44), "Taranis, Herr der Sonne" (S.67),
Sonnengott: "Für Taranis verbrennen wir unsere
Opfer" (S.219); "goldenes Amulett, das ein Rad
darstellte: Das Rad ist das Symbol des keltischen
Sonnengottes Taranis." (S.38)
Taranis ist der oberste Gott und Herrscher des Himmels
[web06].
|
Teutates |
"der Gott aller
Menschen": "Für Teutates werfen wir sie [die Opfer]
in heilige Teiche, damit Teutates sie in seine
feuchten Arme schliessen kann." (S.219)
Teutates ist der Gott aller Stämme [web07].
|
-- keltischer Scherz: "Die Götter werden schon wissen, was sie
mit dir anstellen" (S.39)
-- keine unfehlbaren Götter:
Korisios: "Ich muss an dieser Stelle mal darauf hinweisen,
dass unsere Götter keine unfehlbaren Gemüter sind, nein, wir
haben auch eine Menge Schlitzohren, Halsabschneider und übles
Gesindel in unserem Götterrudel." (S.50)
Heilige Bäume bei den Kelten
"Esche ist uns Kelten heilig. Genauso wie die Mistel. Sie lebt
auf dem Baum wie der Geist im Körper. Sie ist wichtiger als
ein Menschenleben." (S.41)
Eschen-Fiederblatt [11] |
Mistel (W. Barthlott) [12] |
Bäume als Sitz der Götter - Bäume als Sitz stolzer
Krieger
-- Göttersitz: Korisios: "Währen andere Völker ihren Göttern
riesige Pyramiden oder Tempel bauen, wohnen unsere Götter in
der Natur: in Bäumen, Gewässern und Steinen. Deshalb
belustigte es uns auch immer wieder zu hören, dass andere
Völker ihre Götter in Form von Statuen abbildeten. Ich glaube
deshalb, dass für einen Kelten ein Spaziergang über das Forum
Romanum in Rom lebensgefährlich gewesen wäre. Er wäre
vermutlich beim Anblick all dieser Götterstatuen vor Lachen
gestorben. Auch wir haben natürlich Statuen. Aber (S.40) sie
stellen nicht Götter dar, sondern Verstorbene, die wir
verehren." (S.41)
-- Göttersitz: Korisios: "Wir Kelten haben zahlreiche heilige
Orte. Einige sind regelrechte Wallfahrtsorte, die von der
ganzen Bevölkerung gekannt, geschätzt und besucht werden,
andere wiederum kennen nur die Druiden. Aber im Grunde
genommen wohnen die Götter überall. Man spürt sie, wenn man
die Wälder betritt." (S.185)
-- Göttersitz in behinderten Menschen:
Korisios
zu Wanda: "Bei euch Germanen hätte man mich ausgesetzt. Auch
bei den Römern oder Griechen. Nur die Kelten und Ägypter
ziehen behinderte Kinder gross. Denn sie glauben, dass in
ihnen Götter wohnen." (S.26)
-- "Felsplatte auf zwei runden Steinen [...] ein heiliger Ort,
der eine magische Kraft ausübte." (S.41)
-- Verucloetius und Korisios unterwegs: "Er [Verucloetius]
liess die Zweige, die er zur Seite bog, nicht einfach
zurückschnellen, nein, er wartete, bis ich den Zweig ergriff
und ihm folgte. Selbst in den Zweigen wohnt der Geist der
Götter." (S.105)
-- Korisios schildert
über
Verucloetius: "Darauf summte er die heiligen Verse über die
Schlacht der Bäume und Sträucher, einst stolze Krieger, die zu
ihrem eigenen Schutz in Bäume und Sträucher verwandelt worden
waren. Jetzt begriff ich auch, wieso ich manchmal, wenn ich
alleine im Wald war, das unbestimmte Gefühl hatte, inmitten
von Tausenden von Menschen zu stehen, die mich stumm
beobachteten." (S.109)
-- Korisios: "Jetzt verstand ich auch besser, wieso das Wort
Druide eine Zusammensetzung aus "Wald" und "Wissen" war. Unser
gesamtes Wissen war in den Wäldern." (S.109)
|
Bernstein mit eingeschlossener Fliege [13]
|
Bernstein mit Tiereinschlüssen: Erklärung des
Druiden Korisios
Korisios: "Bernstein ist ein absolut faszinierendes Gestein.
Im Grunde genommen ist es nichts anderes als das erhärtete
Harz der Kiefer. Es ist ursprünglich Harz, aber es ist
mindestens so alt wie die Götter selbst und mittlerweile hart
wie Stein. In den faustgrossen Bernsteintropfen und -knollen
findet man deshalb nicht selten noch Insekten, die es seit
Ahnengedenken nicht mehr gibt, weil die Götter ihrer
überdrüssig geworden sind." (S.409)
Korisios: "Bernstein ist das Gold des Ostens." (S.412)
Göttertest
"Wir [Verocloetius und Korisios] hatten die
Anderswelt betreten. Im Gegensatz zu anderen Völkern trennen
wir die Welt der Lebenden nicht von der Welt der Toten. Es
sind Parallelwelten, die an heiligen Orten fliessend
ineinander übergehen. Höhlen, Seen und schwarze Quellen dienen
als Eingang, aber oft genügt ein Wind, ein Nebel oder der
nächtliche Schrei einer Eule, um zu sehen, was dem
gewöhnlichen Menschen ein Leben lang verborgen bleibt."
(S.106) Möglicherweise hatte er mich prüfen wollen. Er wollte
wissen, ob die Götter mich annahmen und mit mir und zu mir
sprachen [...] Denn es lag an ihnen, ob sie durch meine Stimme
das Schicksal meines Stammes leiten, ob sie durch meine Hände
heilen und ob sie meine Augen für die Geheimnisse des
Universums öffnen wollen." (S.107)
"[...] goss Wein aus einem kleinen Lederschlauch ins Wasser.
Er opferte den Wassergöttern." (S.108)
Heilige Köpfe bei den Kelten als Kriegsbeute
"Bei uns Kelten ist doch der Kopf der
wichtigste Körperteil überhaupt. Nur deshalb macht es uns
Spass, ihn dem Feind abzuschlagen. Die Römer haben das nie
begriffen. Ein verletzter Römer kehrt zu seinem Centurio
zurück, aber ein Römer ohne Kopf wird nie im Leben zu seiner
Kohorte zurückfinden. Und wir erben seine Körperkraft!" (S.46)
"Es kostete einen Kelten viel Überwindung, seinem toten Feind
den Kopf auf den Schultern zu lassen. Denn im Kopf ist der
Geist und die Kraft, und es gibt nichts Edleres, als den Geist
und die Kraft seines Feindes mit nach Hause zu nehmen. Und
jedem Besucher zeigte man die abgeschlagenen Köpfe und
(S.55) brüstete sich mit den
Angeboten, die man für die einzelnen Köpfe bereits erhalten
hatte. Wollte man einem Kelten ein Kompliment machen, bot man
ihm Eisenwaffen, hübsche Sklavinnen oder Vieh für einen
abgeschlagenen Kopf an. Möglichst viel. Damit der Besitzer
dankend ablehnen und später von seiner Standfestigkeit
berichten konnte. Je höher der angebotene Preis, desto
ehrenvoller die Standfestigkeit." (S.56)
Heilige Farben bei den Kelten
"Rot ist für uns Kelten die Farbe der
Anderswelt, die Farbe des Sonnenuntergangs, die Farbe des
Verderbens, die Farbe des Blutes, die Farbe der totalitären
Macht." (S.136)
Kelten: Samhain, die Nacht vom Sommer zum Winter
Die Angaben von Korisios sind widersprüchlich. Einerseits soll
Samhain ein Fest sein, andererseits soll es eine Nacht der
Angst sein:
Korisios: "Samhain bedeutet Sommers Ende und gilt als grösstes
Fest in Gallien. Es wird jeweils am ersten November und in der
Nacht davor gefeiert. An diesem Tag muss das Vieh von den
Sommerweiden zurück sein. Die überzähligen Tiere müssen
geschlachtet und gepökelt sein, und alle Abgaben und Tribute
sind fällig. Jene zwölf Nachtstunden, die den Sommer vom
Winter trennen, gehören den Göttern und den Toten. Es ist eine
unbestimmte Zeit, weil sie nicht mehr Sommer und noch nicht
Winter ist. In jenen 12 Nachtstunden fliessen Vergangenheit,
Gegenwart und Zukunft ineinander. Die Anderswelt vermischt
sich mit unserer Welt. Wer Fragen an die Götter hat, stellt
sie in der Nacht von Samhain." (S.470)
Korisios: "Fast alle Menschen fürchten sich vor Samhain. Sie
bleiben deshalb zu Hause und setzen sich um das Feuer. Sie
essen und trinken und erzählen sich Geschichten, damit die
(S.470) Zeit schneller vergeht. Wenn sie ein Geräusch hören,
stellen sie sich taub. Sie stehen nicht auf und schauen nach.
Denn sie wissen, es sind die Toten, die sie heimsuchen.
Überrascht man einen Toten, ist man bereits mit einem Bein in
der Anderswelt. Auch im Freien sollte man sich nicht umdrehen,
wenn man Schritte hört. Man sollte wirklich zu Hause bleiben.
Und genügend Speisen und Getränke für die Toten bereithalten."
(S.471)
Korisios: "Fast andächtig nahm ich ein Stück Fleisch in den
Mund und kaute es langsam. Sehr langsam. Kein Mensch könnte in
der Nacht von Samhain etwas achtlos hinunterschlingen. Denn
alles hat eine Bedeutung. Jede Geste wird zur Zeremonie. Die
Toten sind nah. Man spürt ihr Kommen, ihre Blicke, den Atem,
der einem wie ein sanfter Windstoss durchs Haar fährt."
(S.471)
Wikipedia über Samhain:
Samhain ist das erste der Hochfeste im keltischen
Jahreskreis, das ursprünglich in der Nacht des elften
Vollmonds eines Jahres, aber auch zu Neumond gefeiert wurde.
Es ist das Fest, das nach dem keltischen Kalender auf den
Winteranfang fiel (siehe auch Lunarkalender).
(http://de.wikipedia.org/wiki/Samhain (2007)
Prophezeiungen und Aberglauben bei den Kelten
"In puncto Aberglauben und Vorahnungen
stehen wir Kelten ja bekanntlich den Römern in nichts nach.
Ständig sind wir auf der Suche nach irgendwelchen Zeichen am
Himmel, nach irgendwelchen Merkwürdigkeiten, und wenn ein Hund
pinkelt, während der Hahn kräht, sind wir durchaus imstande,
daraus den nächsten Erntebericht abzulesen." (S.56)
Über Cäsars Taktieren mit Mitteleuropa: "Und wieder andere
tauschten Beobachtungen über den Flug der Vögel aus, der
angeblich nichts Gutes verhiess." (S.83)
Über Wein: Korisios: "War es nicht so, dass der Wein das
Gedächtnis beschädigte, wie ein Feuer, das Löcher ins
Pergament brennt?" (S.186)
Rom definiert erstmals "Kelten" und "Germanen" -
Rom als "gemeinsamer Feind"
"Viele Germanen tragen sogar keltische
Namen. Wir Kelten unterscheiden zwischen Sippen und Stämmen,
aber nicht zwischen Kelten und Germanen. Es ist Rom, das diese
Unterscheidung herbeischrieb. Rom war unser gemeinsamer
Feind." (S.57)
"Klatsch aus Rom" und massenweise Gerüchte (S.85)
Kelten und Germanen als kampfeslustige Verräter
"Der Kampf war uns wichtiger als der Gegner.
Das ist für Römer schwer verständlich. Sie begreifen heute
noch nicht, wieso Germanen und Kelten der römischen Reiterei
beitreten und dann gemeinsam mit ihnen gegen Germanen und
Kelten kämpfen." (S.58)
"In Rom sagt man, dass die Kelten nichts lieber täten als
saufen und kämpfen, stets bis zum letzten Mann kämpfen und
sehr verärgert sind, wenn ihnen die Gegner ausgehen." (S.60)
Gaststatus ist bei Reklamation gefährdet:
"Trinkt ihr den Wein immer unverdünnt?" Piso hielt den
Weinkelch hoch und schaute fragend in die Runde [...] Wenn
diesem Römer der Wein nicht schmeckte, dann hielt er
gescheiter den Mund. Alles andere war eine Beleidigung. Divico
gab dem Sklaven einen Wink, dem römischen Gast verdünnten Wein
einzuschenken. Dieser
Quintus Aelius Piso war
sich offenbar gar nicht bewusst, dass er mit dieser Geste
seinen Gaststatus aufhob. Das konnte ihn den Kopf kosten."
(S.84)
"Denn selbst wenn die Fürsten Frieden beschlossen hatten,
wurde normalerweise toleriert, dass die Jungen nachts zum
Spass auf Kopfjagd gingen." (S.139)
Beute wird den Göttern geopfert
Händler Mahes Titianos an Korisios: " 'Ich
habe gehört, dass ihr selbst die Kriegsbeute (S.130) euren
Wassergöttern opfert, jedes Pferd, jedes Schwert, jede
Sesterze.' Ja, so war es. Schliesslich kämpfen wir für die
Ehre, und nicht für ein Weltreich." (S.131)
Titianos weiter: "Aber all dieses Gold und Silber, dieser
Schmuck und diese Waffen, die bleiben doch alle auf dem Grund
dieser Seen. Und wenn ihr diese Seen seit Menschengedenken als
Opferstätten benutzt, dann müssen dort ja unvorstellbare
Reichtümer liegen." (S.131)
Korisios: "Wenn die Götter uns den Sieg schenken, dann gebührt
die Beute ihnen. Das sind wir den Göttern schuldig. Aber damit
nicht irgendein niederträchtiger Wurm auf die Idee kommt,
unsere heiligen Orte zu plündern, zerstören wir die
Gegenstände, bevor wir sie ins Wasser werfen." (S.132)
Korisios an Wanda: "Wer versucht, das zu nehmen, was den
Göttern ist, findet den Tod. Es ist kein leichter Tod. Es ist
der qualvollste Tod, den man sich nur denken kann." (S.132)
Korisios: "Das Thema Gold ist nie beendet. Jedes Gold, das
einmal geraubt worden ist, wird wieder geraubt." (S.132)
Korisios: "Die Götter waren unersättlich wie die Flüsse und
Seen, in denen wir ihnen opferten. Und dass ein Gott jemals
etwas zurückgegeben hätte, das hatte ich noch nie gehört."
(S.191)
Keltische Ämter
Vergobretus: Cueni: 'Vergobretus' ist die
"keltische Amtsbezeichnung für den höchsten Magistrat der
Häduer im 1.Jh. v.Chr. Beim Vergobreten liegt die oberste
Rechtssprechung des Stammes." (S.555)
Familienstrukturen bei den Kelten
"Durch Tod und Krankheit dezimierte Familien
bildeten neue Grossfamilien, und so lebte ich zusammen mit
Onkel
Celtillus und neunundzwanzig anderen
Verwandten in einem einzigen Langhaus." (S.21)
"Kelten [...] Gastfreundschaft ist ein hohes Gut." (S.83)
Bett, Sex und Kleider bei den Kelten
"und verbrachte meine Tage auf einem Stück
Fell." (S.28)
"Kelten schlafen nicht nebeneinander, sondern entlang der mit
Fell bedeckten Erdpodeste an den Wänden." (S.96)
Mamurra: "Sag mal, Druide, gibt es tatsächlich ein Kraut, das
dir die Kraft eines Vulkans verleiht und dein Geschlecht so
steif macht wie ein römisches Pilum?" (S.169) "Wenn du das
Mittel findest, Druide, mach ich dich zum Statthalter von
Gades!" (S.170)
Korisios an Cuningunullus, der die Sklavin Wanda vögeln will:
"Ich kann dir etwas zubereiten, das dich mehr befriedigt als
alle Frauen Galliens zusammen. Es ist der Rausch der Götter."
- "Stimmt", entfuhr es dem Offizier, "Mamurra hat mir davon
erzählt. Der Druide kann dir ein Wässerchen mixen, das dich so
scharf macht, dass du den Schwanz eines Esels kriegst."
(S.246). Korisios: "Die Haselnuss (S.246) erhöht den Druck des
Blutes in den Adern. Aber ich brauchte noch mehr. Kleine rote
Beeren. Ihr Saft ist gefährlich. Wenn man sie pflückt, muss
man das eine Auge schliessen und sie mit der linken Hand
abreissen." (S.247)
Frisur: Korisios: "Ich erkannte das mit Kalkwasser gebleichte
und stachelförmig frisierte Haar eines Kelten." (S.363)
Keltische Speisen
Markt von Bibracte: "luftiges Weissbrot,
geräucherte Schweinswürste und einen Schlauch Wein" (S.260)
Keltisches Handwerk
Markt von Bibracte: "schöner Armreif aus
blauem Glas, das in unregelmässigen Abständen leuchtende
Kreise aufwies [...] Der Handwerker erklärte uns, dass er die
Leuchtfarben mit dem Einschluss von oxidierten Metallen
erreiche. Kobalt ergab Blau, Kupfer Grün, Blei Gelb und Eisen
Rotbraun." (S.260)
Schule bei den Kelten: Andere Kulturen werden
erlernt
Korisios: "Ich beherrschte die lateinische
Sprache und die griechische Handelsschrift, ich kannte die
Mythen, Götter und Sagen der verschiedenen Völker und den Lauf
der Gestirne. Und wenn kein Druide im Dorf war, war ich
bereits einer der wichtigsten Männer unserer Gemeinschaft."
(S.34)
Strafe bei den Kelten: Moorversenkung - Peitsche
"[...] eine Schwester, die man am liebsten
im Moor versenken möchte." (S.22)
"Onkel Celtillus [...] Er drohte ihr oft mit der Peitsche."
(S.23)
"die Peitsche gegeben [...] mit den Eisennieten." (S.36)
Wanda, die germanische Sklavin von Korisios
Korisios: "Wanda [...] Sie war der Ersatz
für mein linkes Bein." (S.23)
Korisios: "Wenn eine Sklavin den Eindruck hatte, ihr Herr
empfände Gefühle für sie, war es höchste Zeit, sie zu
verkaufen." (S.59)
Korisios: "Eine Frau kann sich bei ihrem Ehemann bedanken,
aber doch nicht eine Sklavin bei ihrem Herrn." (S.101)
Blonder Haarzopf von Germanen ist viel wert:
Korisios: "Wanda [...] Sie hatte langes, strohblondes Haar,
das sie seitlich geflochten trug. Dieser Zopf war ein Vermögen
wert. Von
Kretos wusste ich, dass man in
Ägypten dafür viel Gold bezahlte. Angeblich liessen sich aus
blondem Germanenhaar die besten Torsionstaue für
Katapultmaschinen herstellen." (S.24)
Haarpflege:
Korisios: "Ich habe schon beobachtet, wie sie unten am Bach
ihr Haar mit Talg und Asche einrieb." (S.24)
Sklavenfest: die Saturnalien:
Korisios: "Saturnalien. Das war so ein römisches Fest, an dem
die Römer ihre Sklaven wie Herren behandelten. Aber eben nur
während des Festes." (S.25)
Germanen, Römer oder Griechen gegen Behinderte
Korisios zu Wanda: "Bei euch Germanen hätte
man mich ausgesetzt. Auch bei den Römern oder Griechen. Nur
die Kelten und Ägypter ziehen behinderte Kinder gross. Denn
sie glauben, dass in ihnen Götter wohnen." (S.26)
Wanda zu Korisios, wie er als Behinderter bei den Römern
behandelt würde: "Sie werden dich in den Salzbergwerken
einsetzen. Da musst du ohnehin auf allen Vieren arbeiten. Und
irgendwann werden sie dich töten." (S.27)
Kelten wandern gerne
"Für Kelten sind Völkerwanderungen genauso
natürlich wie Seelenwanderungen [...] Unsere Häuser sind
deshalb nie für die Ewigkeit gebaut." (S.102)
Wald als Grenze
"Das Land der Kelten und Germanen wird auf
der einen Seite von einem Ozean, auf der anderen Seite von
Wäldern begrenzt, aus denen noch niemals ein Mensch
zurückgekommen war." (S.209)
Germanische Kultur
Germanen lehnen Druiden ab: Bei den Germanen sind
Frauen die "Weisen"
Wanda zu Korisios: "Wir Germanen brauchen
keine Druiden. [...] Bei uns haben nur die Frauen seherische
Fähigkeiten. Niemand käme auf den Gedanken, einen Mann zu
befragen." (S.25)
Germanen huren herum und können ihre Frauen
verkaufen
Verucloetius an Korisios: "Ihre Frauen [die
Frauen der Germanen] haben den Status von Sklavinnen. Während
sich der Mann mit zahlreichen Frauen vergnügen darf, ist es
einer Germanin unter Androhung der Todesstrafe verboten, das
gleiche zu tun. Wenn ein Germane Geld braucht, kann er seine
Frauen auf dem Sklavenmarkt verkaufen." (S.104)
Wanda an Korisios: "Natürlich heiraten die Germanen aus Liebe,
Herr. Die Eltern suchen den Ehepartner aus, dann feilschen die
Eltern um den Preis, und nicht selten sehen sich die
Brautleute am Hochzeitstag zum ersten Mal. Es ist Liebe auf
den ersten Blick." - "Und das lasst ihr euch gefallen?" - "Ja,
Herr. So wie du deine Behinderung nicht als Behinderung
empfindest, weil du seit Geburt nichts anderes kennst, so
empfindet eine germanische Frau diesen Brauch nicht als
schlecht, weil sie ja nichts anderes kennt." (S.104)
Germanische Sklavin: Schutzgötter haben versagt
Korisios: "Natürlich konnte eine germanische
Sklavin mit ihren Schutzgöttern nicht zufrieden sein." (S.32)
Korisios: "Ich kannte nämlich Geschichten von germanischen
Sklavinnen, die ihrem Herrn vorschrieben, was er ihnen zu
befehlen hatte. Ja, wirklich! Und es gibt auch germanische
Sklavinnen, die tagelang mürrisch sind, bis ihr Herr dies oder
jenes tut." (S.33)
Sippenkultur und Stammesfehden bei den Germanen
Wanda zu Korisios: "Das sind germanische
Sueben", sagte sie verächtlich. Offenbar zählte bei den
Germanen auch nur die Sippe, der engste Clan. Ansonsten waren
sie mit den anderen germanischen Nachbarn genauso zerstritten
wie die Kelten untereinander." (S.61)
Sexverbot bis 20 bei den Germanen
Korisios: "Ich versuchte es nochmals auf
germanisch: 'Sag mal, Wanda, ist es wahr, dass bei den
Germanen die Jungen und Mädchen zwar zusammen baden, sie aber
vor dem zwanzigsten Lebensjahr keinen Spass haben dürfen?' "
(S.35)
Kleider bei den Germanen
Korisios: "[...] Hose aus Hirschleder, die
bis zu den Knien reichte und aus mehreren Stücken
zusammengenäht worden war. Der breite Gurt hatte keine
Schnalle, sondern einen bronzenen Haken. Im Gurt steckte ein
Messer, der Griff ein Stück Geweih. Seine Füsse waren nackt."
(S.55)
Germanische Strategielosigkeit
Korisios: "Im Gegensatz zu den Römern
verstanden es die Germanen nicht, einen Sieg zu nutzen. Auch
in dieser Beziehung waren sie uns Kelten recht ähnlich. Wir
wollen Spass und kein Weltreich." (S.65)
Wald als Grenze
Korisios: "Das Land der Kelten und Germanen
wird auf der einen Seite von einem Ozean, auf der anderen
Seite von Wäldern begrenzt, aus denen noch niemals ein Mensch
zurückgekommen war." (S.209)
Römische Kultur
Römische Zeitrechnung: 753 v.Chr. = Jahr 0
Die römische Zeitrechnung beginnt mit der
Gründung Roms 753 v.Chr. als Jahr 0 (S.556). Cueni: "Die
einzelnen Jahre erhalten die Namen der jeweils amtierenden
Konsuln." (S.555)
Römische Zeitmessung nach Sonnenaufgang und
Sonnenuntergang
12 Stunden werden nur auf den Tag bemessen von Sonnenaufgang
bis Sonnenuntergang, die Nacht wird jeweils in 4 Schichten
aufgeteilt. Cueni: "Je nach Jahreszeit waren die Tage und
Nächte länger oder kürzer. Die kürzeste Stunde war 44 Minuten
lang, die längste 75 Minuten (S.555).
Namen in der römischen Kultur
Römische Namen bestehen aus drei Teilen:
-- Vornamen (praenomen, z.B. Gaius)
-- der erbliche Geschlechtsname (nomen gentil, z.B. Julius)
-- und dem Beinamen (cognomen, z.B. Cäsar) als Beschreibung
von Charakter oder Physiognomie, wie z.B. Rufus (der
Rothaarige), Crassus (der Fette) oder Longus (der Lange).
Beinamen sind in der römischen Kultur erblich (S.553).
In der römischen Kultur existieren nur 16 männliche Vornamen.
Römische Mädchen tragen keine Vornamen, sondern nur die
Geschlechtsnamen mit der weiblichen Endung -a, also aus Julius
-> Julia, so z.B. die Tochter Cäsars (S.553).
Wein
-- "Wein [...] vornehm römisch, das heisst,
mit Wasser verdünnt." (S.29,84)
-- gelblicher Weisswein aus Korfu, der zur Haltbarkeit mit
Harz versetzt worden war (S.182)
Waren aus dem Orient im Römischen Reich bis nach
Mitteleuropa
Durch das römische Imperium und seine
Handelsbeziehungen erreichen erstmals asiatische Produkte
Europa: Myrrhe, Balsam, Sandelholz, Zimt, Safran, Ingwer,
Curcuma, Pfeffer (S.119), Muskat, Kümmel, Nelken, Parfums,
Öle; Seide (S.120).
g
Waren aus dem
Orient im Römischen Reich bis nach Mitteleuropa
|
Myrrhebaum [14] |
Myrrheharz in Körnerform [15] |
|
Balsam aus dem Himalaya [16] |
Sandelholz mit Sandelholzöl [17] |
|
Zimtbaum [18]
|
Zimtbaum, gefiederte Blätter [18]
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Zimtstangen von der Rinde des Zimtbaums [19]
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Safranblüten [20] |
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Ingwer-Ähre [21]
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Ingwer, spriessende Blüten [22]
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Ingwerknolle [22]
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Curcumablüte (Heilpflanze) [23] |
Pfeffer von Indien aus Kerala [24] |
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Muskatnussbaum [25] |
Muskatnuss am Ast [26] |
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Kümmeldolden [27]
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Kümmelsamen an Dolden [28]
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Kümmelsamen [29]
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Nelkenbaum
[30]
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Nelkenblüten [31]
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Getrocknete Nelkenblüten [32]
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g
Rezepte mit Waren aus dem Orient:
-- Weinsauce mit gemörserten Zwiebeln, Knoblauch, Zimt,
Pfeffer und Lorbeer (S.124)
-- "Wein mit Zimt und Muskat" (S.165)
Orient-Rezepte von Niger Marius:
-- gebratene Fische, deren Bäuche mit Koriander und Rosinen
gefüllt sind, dazu eine scharfe Sauce, eine Mischung aus
Honigwein, Essig, Öl, gewürzt mit Pfeffer, Liebstöckel,
geröstetem Kümmel, Zwiebeln und entsteinten Damaszenerpflaumen
(S.182)
-- gebratene Aprikosen mit zerstampftem Pfeffer, Minze, Honig
und Weinessig (S.190)
-- gebratene Eier, Hühnerbeine und Schweineleber in
Zwiebelbrühe, gekochten Fisch mit Jerichodatteln (S.190) und
zur Krönung einen mit geröstetem Kümmel bestreuten
Wildschweinbraten in einer salzig-pfeffrigen Weinsauce mit
Pinienkernen, Senf und Liquamen." (S.191)
-- Marius: "Bei uns im Orient sind Heilkunst und Kochkunst
fast dasselbe. Du bist, was du isst." (S.191)
-- punischer Brei: gallischer Frischkäse, aufgekocht mit
Emmergraupen, Honig, Eiern und frischer Milch, dazu
Knoblauchkugeln: frischer Käse, den man mit frischen Kräutern
und zahlreichen Knoblauchzehen zerrieben und mit Öl und Essig
vermengt hatte, die Paste zu Kügelchen geformt und mit
salzigem Brot serviert, ein Rezept des Hannibal (S.324)
Militärspeisen im Heer
-- Militärbrot: "Der Sklave mahlte Getreide, stellte Brotteig
her und buk dann kleine Stücke auf Kohle. Dieses Brot nannten
sie Panis militaris. Dazu gab es gallischen Käse, Speck und
Posca, eine durstlöschende Mischung aus saurem Wein und
Wasser." (S.241)
-- gallisches Weissbrot: "Das ist gallisches
Brot. Weissbrot. Die Hefe dafür gewinnen wir (S.242)
aus dem Gärschaum des Biers. Deshalb wird das Brot so luftig
und hell [...] Aber unsere Legionäre brauchen das Panis
militaris, sonst funktioniert die Verdauung nicht." (S.243)
-- Getreidebrei von Sklave Fuscinus: "Er kochte Getreideschrot
mit Wasser und (S.244) fügte ein bisschen Salz, Zwiebeln,
Knoblauch, Kräuter und Gemüse hinzu. Den Brei gab es wenig
später mit Feldbohnen und Speck." (S.245)
-- "Fladenbrotteig mit Mohnsamen gespickt und in die Asche
gelegt" (S.276)
-- für die Führungsschicht in Militärlagern steht immer
verdünnter Wein oder frisches Wasser zur Verfügung (S.276),
Würzwein (S.277)
-- Puls: "Auf den Märschen gab es meistens Puls, diesen
polentaähnlichen Weizenbrei, der mit Salz, Gewürzen und
geräuchertem Speck geniessbar gemacht wurde." (S.389)
Rittertitel sind käuflich
Korisios: "Ritter konnte in Rom jeder
römische Bürger werden, der ein Vermögen von mindestens
400.000 Sesterzen nachweisen konnte." (S.242)
Frauen
Korisios: "Verheiratete Römerinnen tragen
rote Wollbinden" (S.183)
Söhne
Cäsar über den Halbmond am Fussknöchel: "Der
Halbmond? Nur römische Bürger tragen den Halbmond. Und in Rom
tun es nur die Söhne der Senatoren." (S.325)
Die römische Beamtenhierarchie
Aedile: Cueni: Gewählte römische Beamte,
denen die Aufsicht über Tempel, Märkte, Strassen, Plätze,
Bordelle, Bäder und die Wasserversorgung obliegt. Zur Zeit
Cäsars waren sie auch für die Ausrichtung der öffentlichen
Spiele verantwortlich, die sie meist privat finanzierten, um
die Gunst der Bevölkerung zu gewinnen. Je aufwendiger die
Spiele, desto sicherer wurden sie anschliessend in ein höheres
Amt gewählt." (S.550)
Centurio: Cueni: "Römischer Offizier" (S.551)
Frumentator: Cueni: "Lebensmittelbeschaffer" (S.551)
Konsul: Cueni: "Der höchste Beamte der Republik. Jährlich
wurden zwei Konsuln gewählt. Nach Ablauf seiner Amtszeit wurde
ein Ex-Konsul zum Statthalter einer Provinz ernannt, die er
als Prokonsul regierte. Innerhalb seiner Provinz übte er
absolute Macht aus." (S.552)
Legat: Cueni: "Bei Cäsar Legionskommandant." (S.552)
Libitinarius: Cueni: "Begräbnisunternehmer." (S.552)
Liktor: Cueni: "Amtsdiener der höheren Magistrate, welche
diese in der Öffentlichkeit stets begleiteten und ihnen als
Repräsentanten magistratischer Macht die Fasces (Rutenbündel
mit Beilen) vorantrugen." (S.552-553)
Optio: Cueni: "Unteroffizier" (S.553)
Praefectus castrorum: Cueni: "Lagerpräfekt" (S.554)
Primipilus: Cueni: "Oberster Centurio (Offizier) einer Legion
(1.Kohorte)" (S.554)
Prokonsul: Cueni: "Römischer Bürger, der als Heerführer oder
Provinzstatthalter konsularische Gewalt ausübt, ohne Konsul zu
sein. Bestellung zum Prokonsul erfolgt durch Verlängerung der
Amtsgewalt im Anschluss an ein Konsulat oder durch besondere
Verleihung durch Volks- oder Senatsbeschluss." (S.554)
Proprätor: Cueni: "Statthalter. Unumschränkter Herr einer
Provinz. Zivilgouverneur, oberster Gerichtsherr und
militärischer Befehlshaber. War der Statthalter zuvor Prätor
in Rom, wurde er in der Provinz Proprätor genannt, war er
zuvor Konsul in Rom, wurde er in der Provinz Prokonsul
genannt." (S.554)
Quästor: Cueni: "Verwalter der Heeresfinanzen" (S.554)
Sklaven müssen das Essen vorschneiden, damit man
es auf dem Sofa essen kann
Korisios über den Römer Diviciatus: "Als
vornehmer Römer war er es gewohnt, dass ihm ein Sklave das
Fleisch in mundgerechte Portionen vorschnitt, da man auf einem
Liegesofa kein Besteck benutzen konnte." (S.88)
Sklaven sind "Lustknaben" (S.171).
Freigelassene Sklaven
Zu Wanda: "Selbst ein freigelassener Sklave
kann in Rom reich werden [...] und heute kannst du dich sogar
als Auxiliarreiter bewerben. Dann erhältst du nach Beendigung
deiner regulären Dienstzeit das römische Bürgerrecht." (S.39)
Rasur am Kopf und zwischen den Beinen als Zeichen
der römischen "Zivilisation"
Korisios in Genava über die römischen
Soldaten: "Das war schon erstaunlich, dass ich hier einen
Römer mit Bart antraf. Denn Bärte und Schambehaarung galten
allgemein als tierische Attribute der minderwertigen, wilden
Barbaren." (S.164)
Korisios: "Römische Damen waren stets bis zu den Augenbrauen
enthaart." (S.417)
Tier und Haustier
Korisios: "Dreifarbige Hunde wie Lucia
galten bei den Römern als Missraten." (S.10)
Das römische Imperium ist ein Zentralstaat
Korisios: "Wir Kelten kannten keine
Zentralgewalt wie die Römer." (S.47)
Römische Götter
Korisios: "Iupiter, dem die Römer Stiere
opfern." (S.124)
Korisios: "Der römische Merkur entspricht dem griechischen
Hermes, dem keltischen Thur und dem germanischen Wotan."
(S.127); "Merkur, der römische Gott des Handels" (S.414)
Cäsarfreund und Bandenführer Clodius in Rom
terrorisiert herum
Korisios: "Clodius ist Roms grösster
Bandenführer. Mit seiner Gladiatorentruppe terrorisiert er
nachts missliebige Senatoren. Clodius ist übrigens ein enger
Freund Cäsars. Er frisst Cäsar aus der Hand." (S.85)
Roms Armeetradition
Korisios: "Eine römische Legion ist
vergleichbar mit einem Schwarm Heuschrecken. Sie bringt
Angebot und Nachfrage völlig durcheinander. Sie bringt
eigentlich alles durcheinander: die Sitten, die Bräuche, die
Feiertage, den gesamten Alltag der einheimischen Bevölkerung."
(S.413)
Der Adler - Aufbau des Heeres
Korisios: "
römische Adlerstandarte. Das war
das wichtigste Feldzeichen der Legion." (S.98)
Korisios: "
Das Vexillum war das Feldzeichen
der Manipel, einer römischen Heereseinheit. Es bestand aus
einem Speer mit Lorbeerblattspitze und einem unter der Spitze
befestigten Querholz, an dem ein rechteckiges Tuch aus roter
Seide hing. Darauf waren ein goldener Stier aufgestickt und
die Buchstaben LEG X. Offenbar war die zehnte Legion im
Tierkreiszeichen des Stiers gegründet worden und stand nun
unter dem Schutz des Iupiters, dem die Römer Stiere opfern. Am
unteren Rand des rotten Seidentuchs war ein (S.124)
Fransenband angenäht. Und an beiden Enden des Querholzes
hingen bronzebeschlagene Lederstreifen." (S.125)
Korisios: "Beim Wort '
Adler' waren alle
zusammengezuckt. Es galt als grösste Schande Roms, ihn zu
verlieren." (S.131)
Korisios: "
Die Centurionen waren das Herz
einer jeden Legion. Es waren ausschliesslich Männer, die sich
von ganz unten mit Mut, Tapferkeit und Ausdauer nach oben
gekämpft hatten. Sie hatten aufgrund ihrer niedrigen Herkunft
keinerlei Aussichten auf irgendwelche zivilen Karrieren. Die
Legion war ihr Leben, ihre einzige Chance. Sie waren stolz auf
diese männliche Lebensweise. Was zählte, war die Anerkennung
der Legionäre, der Ehrgeiz der ranghöheren Offiziere, ihren
Feldherrn zufriedenzustellen." (S.352)
Korisios: "Carthago war nach römischer Art befriedet." (S.49)
[Weitere Angaben sind nicht vorhanden].
Eine
Legion hat zu Zeiten Cäsars 6000 Mann,
aufgeteilt in 10 Kohorten, jede Kohorte unterteilt in 3
Manipel (Kompanien), jeder Manipel unterteilt in 2 Centurien
(Züge, [von centum = 100, "Hundertschaften"]). (S.552)
Auxilia sind Hilfstruppen, gemäss Cueni: "im
Allgemeinen Nichtrömer, die in den Provinzen ausgehoben oder
von befreundeten Fürsten gestellt wurden" (S.550).
Militärische Ausrüstungsgegenstände bei den
römischen Legionen:
-- Caligae: römische Militärsandalen (S.550)
-- Gladius: römisches Kurzschwert (S.552)
-- Pugio: römischer Dolch (S.554)
-- Scutum: Schild (S.555)
Die römische Furcht vor keltischen Druiden
Korisios
erzählt
Silvanus ein Schauermärchen: "Nimm dich vor
diesen Druiden in acht, Silvanus. Man sagt, sie können Tiere
verzaubern und dich mit heiligen Versen töten. Ich hoffe für
dich, du hast ihm nicht zu viele Sesterzen abgeknöpft." [...]
Doch in seinen grüngrauen Augen
pulsierte die Angst und gab ihm das Aussehen eines herzkranken
Frosches. Für mich war das eine interessante Entdeckung. Der
Aberglaube eines Römers war offenbar so stark, dass selbst ein
gehbehinderter Barbar einen durchtrainierten und bewaffneten
römischen Offizier in die Knie zwingen konnte." (S.121)
Korisios: "Das war es also. Sie hatten riesige Angst vor
keltischen Druiden. Sie waren hier in der Wildnis und stiessen
auf Sitten und Bräuche, die ihnen fremd und unheimlich waren."
(S.146)
Amulette gemäss römischer Bewertung:
Ein römischer Händler zu Korisios: "Amulette aus Judäa bringen
nur Unglück, das hast du richtig erkannt, Druide." (S.123)
Kelten in römischen Einheiten bringen Chaos
Silvanus: "Es ist fast unmöglich, den Kelten
in unseren Hilfstruppen Disziplin beizubringen (S.131). Die
betreiben den Kampf wie die Griechen das Diskuswerfen. Die
denken nur an eins: Köpfe sammeln. Sieg oder Niederlage, das
ist ihnen völlig egal." (S.132)
Korisios: "Für sie waren wir nichts anderes als minderwertige
Wilde." (S.145)
Cäsar zu Korisios: "Was denkst du, Druide, was ist der grösste
Unterschied zwischen Rom und Gallien?" (S.295) - "Die Pferde
in Gallien haben nicht nur vier Beine wie die Pferde in Rom,
sondern auch vier Köpfe. Und jeder Kopf vertritt eine andere
Meinung, und jedes Bein gehorcht einem anderen Kopf." (S.296)
Die römische Furcht vor Kelten und "bärenstarken
Germanen"
Gaius Oppius in Cäsars Schreibkanzlei an
Korisios: "Seit den Kimbernkriegen löst die Nachricht von
Völkerwanderungen in Rom Panik aus. Doch die grösstmögliche
Panik wird ausgelöst, wenn es sich um eine germanische oder
keltische Völkerwanderung handelt." (S.222)
Korisios: "bärenstarke Germanen, die angeblich nackt in
finsteren Wäldern übernachteten und sich von rohem Fleisch
ernährten. Noch niemand hätte sie besiegt, sie seien wie
riesige Bestien, von Göttern erschaffen, um die Menschheit zu
bestrafen, und selbst wenn man sie mit Pila durchbohre,
kämpften sie weiter, bis sie ihrem Gegner die Rippen
zerquetscht hätten. Ja, selbst wenn man ihnen den Kopf
abschlug, würden sie noch lachen, so rau und tief dröhnend,
dass man nachts, von Alpträumen geplagt, aus dem Schlaf
gerissen würde und tagelang nichts mehr essen könne." (S.343)
Geld als sozialer Faktor: Das Vermögen wird in
Grabsteine gemeisselt
Korisios: "Reichtum war von solch
überragender Bedeutung, dass sich einige sogar ihren
Vermögensstand auf den Grabstein meisseln liessen." (S.530)
Bürger von Massilia dürfen in Rom Spiele sehen -
das Privileg
Kretos: "Als Bürger von Massilia darfst du
dir in Rom die Spiele ansehen und auf den Rängen Platz nehmen,
die den römischen Senatoren vorbehalten sind. Verstehst du,
was es bedeutet, Bürger von Massilia zu werden? Wir haben zwar
keine grossen Armeen, aber als Kaufleute werden wir von Rom
genauso geachtet wie gefürchtet." (S.135)
Sklaven: die Fähigkeiten
Sklave Krixos schildert Korisios seine
Fähigkeiten: "Ich werde uns ein grösseres Zelt besorgen [...]
Ich reinige regelmässig das Zelt und die Kleider, ich besorge
das Essen und bereite es zu. Ich koche übrigens vorzüglich,
Herr, und wenn dich jemand belästigt, breche ich ihm sämtliche
Knochen [...] Ich kann geräuschlos Wachen erwürgen,
griechische Verse aufsagen und eigentlich alles beschaffen,
was man mit Geld bezahlen kann." (S.275)
Sklavenmarkt in Rom: Zu viel Nachschub schadet
Korisios: "Wenn auf einen Schlag
fünfzigtausend Sklaven nach Rom gebracht werden, bricht der
ganze Sklavenmarkt zusammen." (S.144)
"Spiele" in Rom
|
Colosseum in Rom, Ruinen einer römischen
Schlachtstätte [33]
|
Niger Fabius: "Seht ihr? Jedes Tier ist so, wie man es
behandelt." (S.197)
Niger Fabius an Silvanus: "Für euch Römer sind alle Tiere
Nutztiere, selbst die schönsten Exemplare lasst ihr in der
Arena abschlachten. Ich habe gehört, dass Cäsar als Aedil zu
Ehren Iupiters Tierhetzen veranstaltet haben soll, die
fünfzehn Tage und Nächte gedauert haben." - "Silvanus winkte
ab. "Gerüchte haben Flügel, aber oft sind sie falsch. Cäsar
hat 320 Gladiatorenpaare in silbernen Rüstungen antreten
lassen. Wir hatten Angst, er plane einen Umsturz. Deshalb sind
Cäsars Spiele bei den Patriziern ins Gerede gekommen. Aber das
römische Volk rechnet es ihm hoch an, dass er sich als Aedil
so hoch verschuldet hat, um dem Volk Brot und Spiele zu
bieten, die alles Bisherige in den Schatten gestellt haben."
(S.197)
Besiegte und Bestrafte dürfen die Reise nach Rom antreten.
Wanda an Korisios: "Wolltest du nicht ohnehin mal nach Rom?" -
"Ja, aber nicht als Tierfutter." (S.253)
Ägypten, Griechenland, Judäa,
Nomaden
Ägyptens Kultur
Ägypter und Kelten sehen in behinderten Menschen
Göttersitze
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Kamel [34]
|
Korisios zu Wanda: "Bei euch Germanen hätte man mich
ausgesetzt. Auch bei den Römern oder Griechen. Nur die Kelten
und Ägypter ziehen behinderte Kinder gross. Denn sie glauben,
dass in ihnen Götter wohnen." (S.26)
Korisios: "In der Bibliothek Alexandrias war immerhin das
gesamte Wissen der Menschheit gesammelt." (S.101)
Niger Fabius, arabischer Händler in Genava: "Kamele können
wirklich Wasser speichern, in ihrem Höcker. Und wenn sie
durstig sind, fliesst es von dort in ihren Körper zurück."
(S.118)
Mamurra, Cäsars Baumeister: "Eunuchenhof von Alexandria": Dort
werden die zur Strafe Kastrierten hingeschickt (S.169).
Griechische Kultur
Korisios: "Aulus Hirtius (Kanzleichef
Cäsars) hatte mir auch von einigen Griechen erzählt, die
tatsächlich behaupteten, die Erde sei rund wie eine Kugel.
Denn wenn ein Schiff in See stach und man ihm lange genug
nachschaute, verschwand zunächst der Rumpf und erst später die
Segel. Damit glauben diese Griechen offenbar, beweisen zu
können, dass sich die Ozeane nach allen Seiten nach unten
krümme. Ein faszinierender Gedanke! Aber wenn die Erde eine
Kugel war, so war mir nicht ganz klar, wieso die Schiffe
wieder zurückkamen und nicht einfach hinunterfielen." (S.209)
Die Erde ist rund: Zuerst verschwindet der Rumpf und dann
erst die Segel [35]
Kultur in Judäa
Piso über den Messiaskult der Juden: "In
Judäa wimmelt es nur so von Propheten, Wunderheilern,
Dämonenaustreibern, Heilanden, Gottessöhnen und anderen
religiösen Fanatikern und Messiassen, die als Retter und
Erlöser verehrt werden. Seit hundert Jahren predigen sie schon
das Ende der Welt. Pompeius hat in Judäa schon Hunderte von
diesen Irren ans Kreuz schlagen lassen, aber sie wachsen wie
Unkraut nach. Du findest sie an jeder Strassenecke. Ihre
Reinheits- und Speisevorschriften sind eine Folter, und sie
massen sich an, Verbrecher von ihrer Schuld zu befreien, ohne
Gericht, ohne Tempel, ohne Priester, ohne Sühneopfer. Das ist
hundertfache Götterlästerung! Aber das verrückteste ist: Sie
haben nur einen einzigen Gott! [...] Wenn wir mit einem Gott
zerstritten waren, konnten wir uns wenigstens an einen anderen
wenden." (S.126)
Niger Fabius, arabischer Händler in Genava: "Während alle
anderen Völker, die ich kenne, den von ihnen unterworfenen
Stämmen ihre Götter lassen, beharren die Anhänger dieser
seltsamen Religion darauf, dass es nur einen einzigen Gott
gibt. Stell dir vor, es wäre die Religion der Römer: Die ganze
Welt läge bereits in Schutt und Asche!" (S.142)
Kultur der Nomaden
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Arabische Nomaden mit Zelt und Kamel [36]
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Niger Fabius über die Denkweise der Nomadenvölker der Araber:
"Wenn du die Mentalität unseres Volkes verstehen willst,
reicht es nicht, das Kamel mit dem Pferd zu vergleichen. [...]
Die Nomadenvölker in den arabischen Wüsten haben den Ruf,
täglich ihre Meinungen und Bündnisse zu wechseln. Das mag für
einen Griechen oder Römer den Anschein der Unzuverlässigkeit
haben. Aber sie vergessen dabei, dass für einen Nomaden eine
geäusserte Meinung nichts Endgültiges und auch ein Bündnis
nicht für die Ewigkeit gedacht ist. Deshalb messen wir
Meinungen und Bündnisse keine besondere Bedeutung bei, da
beide Seiten wissen, dass sie jederzeit geändert werden
können. Damit ist für uns die Änderung einer Meinung oder die
Aufkündigung eines Bündnisses nichts Gravierendes. Andere
Völker, die einem Bündnis eine beinahe sakrale Bedeutung
geben, haben natürlich Mühe, mit uns Verträge zu schliessen.
Aber wie ich schon sagte, sie vergleichen Kamele mit Pferden."
(S.201)
Korisios: "[Nun] begriffen Wanda und ich, dass Nomaden, die
ihr Leben lang durch die Wüste ziehen, eine ganz andere
Beziehung zum Endgültigen haben als ein Volk, das in
Steinhäusern lebt und kaum Wechseln unterworfen ist." (S.201)