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Armut: Gratis-Internetcafé "Planet 13"

Der Basler Treffpunkt für Bedürftige, Erwerbslose, IV-Rentner und Asylanten
und weitere intelligente Projekte für die Gesellschaft

Artikel

präsentiert von Michael Palomino

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20 minuten online,
              Logo

<Basel: Gratis-Internetcafé Planet 13: Eine Welt für Bedürftige>

Die Christian-Merian-Stiftung unterstützt hier ein sehr sinnvolles Projekt, um Menschen zu mehr Selbstwertgefühl zu verhelfen und Hilfe zu geben, wo Fragen sind.  ein Gratis-Internetcafé ist ein Ort, an dem die Menschen auch ansprechbar werden und auf Mitarbeiter treffen, die wirklich helfen wollen. Total gut, und das ist echt nachahmenswert. Aber lesen Sie selbst.

aus: 20 minuten online; 13.7.2009; http://www.20min.ch/news/basel/story/12158682

<von Lukas Bertschmann

Das Internet-Café Planet 13 feiert heute seinen zweiten Geburtstag. Das Selbsthilfeprojekt für Armutsbetroffene platzt aus allen Nähten.

Das Planet 13-Team von 2009: Rangitt
                  Sivasubramniam, Avji Sirmoglu, Pescher Singh und
                  Christoph Ditzler.
Planet-13-Team (v. l.): Rangitt Sivasubramniam, Avji Sirmoglu, Pescher Singh und Christoph Ditzler.

«Wir machen aus unserer Not eine Tugend», sagten sich Avji Sirmoglu und Christoph Ditzler, Gründungsmitglieder des Selbsthilfeprojekts Planet 13. Die damals Arbeitslosen eröffneten zusammen mit einem siebenköpfigen Team ihr Gratis-Internetcafé. Darunter auch Beni Keller: «Der Austausch mit Leuten in ähnlichen Situationen hat mich zurück in die Realität geholt», sagt er. Mit dem Schwung der wiedergefundenen Motivation ergatterte der 25-Jährige voriges Jahr die schweizweit letzte Lehrstelle als Polygraf.

Die 68 Quadratmeter des Lokals reichen heute kaum mehr aus für die 2500 monatlichen Besucher. Auf das neue Jahr hin wird deshalb das benachbarte Ladenlokal dazugemietet, denn das ­Angebot ist gewachsen: Bedürftige, Erwerbslose, IV-Rentner und Asylanten finden Rat und Tat bei Bewerbungen, dem Behördenkontakt und anderem. Daneben veranstaltet Planet 13 kostenlos Ausstellungen, Filmabende und die Vorlesungsreihe «Uni von unten». Ermöglicht wird das alles durch ehrenamtliche Arbeit, Spenden und Sachleistungen sowie 40  000 Franken für die jährlichen Fixkosten von von der Christoph-Merian-Stiftung.>

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Basler Zeitung online, Logo

Basel-Land 27.11.2013: <Kanton eröffnet Schnäppchen-Laden> - die Fundbüroverwertungsstelle

aus: Basler Zeitung online; 27.11.2013;
http://bazonline.ch/basel/land/Kanton-eroeffnet-SchnaeppchenLaden/story/27171105


<Von Gawin Steiner

Der Baselbieter Verwertungsdienst eröffnete am Dienstag einen Laden. Von aufgefunden Socken bis zu beschlagnahmten Luxusuhren wird alles geboten, was das Herz des Schnäppchenjägers begehrt.

Schon 20 Minuten vor Türöffnung standen gut zwei Dutzend Schnäppchenjäger vor dem kantonalen Fundbüro-Laden. Einige suchten noch verzweifelt einen Parkplatz auf dem am Stadtrand von Liestal gelegen Areal. Pünktlich um 10 Uhr rannten dann – mittlerweile etwa 100 Neugierige – in den Laden und schon Sekunden später waren Louis-Vuitton-Taschen, iPad's, Kameras und Laptops bereits in festen Händen.

«Ich habe mit vielen Leuten gerechnet, aber dass wir so überrannt werden habe ich nicht gedacht», freut sich Berardino Barbati, Leiter des Fundbüros und Verwertungsdienstes. Einige schnappten sich gleich mehrere Kompaktkameras zu Preisen um die 25 Franken. Eine Frau mittleren Alters konnte sich vier Markentaschen ergattern und rundete den Einkauf noch mit zwei iPads ab. «So erfolgreich war ich noch nie», sagt sie überglücklich mit vollgepackten Taschen in den Händen. Von Regenschirmen für drei Franken, iPods und iPhones zu Preisen ab 30 Franken und Schaumweinen unter den Preisen der Grosshändler, gibt es praktisch alles. Bisher wurden Fund- und Beschlagnahmungsgegenstände immer an Auktionen wieder unters Volk gebracht. Am Dienstagmorgen nun, eröffnete der kantonale Verwertungsdienst aber einen Laden, der nach der durchgehend geöffneter Startwoche jeden Donnerstag geöffnet sein wird.

Verfahrenskosten Decken

Das Sortiment reicht von Rasierklingen über Kleider, Werkzeuge und Schmuck bis hin zu Luxusuhren mit Verkaufspreisen bis zu 5ooo Franken. Und jeder Gegenstand hat seine eigene Geschichte, die dem Kunden aber zum grössten Teil verwehrt bleibt. So steht derzeit in der Asservatenkammer noch ein Edelschaumwein der Marke «Dom Perignon», bei der man sich nicht einig ist, ob er nun aufgrund des Jahrgangs 160 Franken oder doch mehrere tausend Franken wert ist, sagt Barbati.

«Bei Fundgegenständen ermöglichen wir gerne den Kunden ein Schnäppchen, aber bei beschlagnahmten Objekten wollen wir möglichst viel rausholen, um die immensen Verfahrenskosten ein wenig zu decken», erklärt Barbati. Wöchentlich gäbe es Nachschub. Gegenstände aus Betreibungs- und Konkursverfahren müssen laut Bundesgesetz aber weiterhin an Auktionen verkauft werden. Die Preise basieren auf Richtpreisen und Erfahrungswerten, sagt Barbati. Dabei entscheide nie jemand alleine und auch würden im Vorfeld keine Artikel unter der Hand an Angestellte verkauft. Die Preise sind demnach auch nicht verhandelbar und bezahlt wird bar.

Der unschöne Teil der Arbeit

Obwohl die Geschichten hinter den Objekten spannend, und für Barbati weitestgehend ersichtlich sind, gibt es auch die hässlichen Facetten. In der Asservatenkammer im Hinterraum stehen zwei verschlossene rote Container, deren Inhalte zu vernichten sind. Was sich Barbati dort schon ansehen musste, will er sich gar nicht mehr Erinnerung rufen. Zwischen eventuell noch verwertbaren Laptops und Geldbörsen seien auch immer wieder gedruckte Kinderpornos und Bilder von misshandelten Frauen. «Ich sehe in den Urteilsverfügungen immer die immensen Verfahrenskosten zulasten des Staates, bei diesen Kosten kann ich nicht noch Verwertbares verschrotten lassen. Also muss ich auch diese Kisten durchforsten», sagt Barbati.

Die Asservatenkammer bleibt allerdings für die Kunden geschlossen, diese dürfen sich aber im Verkaufsbereich ob den günstigen Preisen erfreuen. Alle Artikel sind original und geprüft, bei Computern werden zudem aus Datenschutzgründen die Festplatten entfernt. Jene Kunden, die am Dienstag an der Eröffnung waren, werden sicher wieder einmal in den neuen Laden des Fundbüros reinschauen. Denn ein Schnäppchen ist immer möglich und mit einem Kauf fliesst auch gleich noch ein wenig Geld in die vielbelastete Kantonskasse.

Der «Liq-Shop» befindet sich an der Oristalstrasse 100 in Listal. In der Eröffnungswoche vom 26. bis 29. November ist der Laden von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Danach jeweils am Donnerstag von 08.30 bis 11.30 Uhr und 13.30 bis 18.00 Uhr. (baz.ch/Newsnet)>





Bildernachweis
-- Planet 13-Team 2009: http://www.20min.ch/news/basel/story/12158682

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